Hier und dort: In Engonien und außerhalb des Kaiserreiches > Geschichten und Gespräche
Auf Reisen.
Vanion:
Lautes Lachen begegnete dem Kerl. "Magophob? Ich hab mein Leben einer Magierin zu verdanken. Trotzdem, wir kennen uns nicht - bleib traditionell, auch wenn's weh tut. In Ordnung?"
Als der Mann zu werkeln begann, fragte Vanion: "Wer bist du eigentlich?"
Engonien NSC:
Der Fremde zuckte mit den Schultern. "Gut, dann eben nicht. Ganz wie du willst." Er öffnete seine braune Umhängetasche, aus der er Nadel und Faden herauskramte sowie einige Verbände, dann reinigte er seine Hände mit etwas Wasser. "Oh, ich habe viele Namen", antwortete er grinsend. "Die Frauen nennen mich Oh ja, mehr! und die Autoritäten Bleib stehen, du Mistkerl!. Ich persönlich bin für den Titel Der unvergleichliche reisende Meister des Arkanen, aber der hat sich noch nicht durchgesetzt." Ein schelmisches Zwinkern. "Du, mein Schöner, darfst mich Finlay nennen."
Mit dem Blick eines Kenners inspizierte er die Wunde und erkannte, dass der Pfeil keine Widerhaken hatte, es war also möglich ihn herauszuziehen anstatt durchzustoßen. Das war gut. "Du Glückspilz", murmelte er, dann packte er den Pfeil und zog ihn ohne Vorwarnung heraus. Nachdem Finlay ihn zur Seite gelegt hatte, zog er einen Flachmann hervor, um einen großen Schluck zu trinken. "Oh, das war nicht schmerzhaft. DAS wird jetzt schmerzhaft." Und mit diesen Worten tränkte er eine der Bandagen mit Alkohol. Flugs wurde sie auf Vanions Arm gedrückt, wo sie die Wunde reinigte. Es musste wohl tierisch brennen, aber es war effektiv.
"Aber wo bleiben meine Manieren?", fuhr der Schlapphut fort. "Mit wem habe ich es denn zu tun?"
Vanion:
Vanion blieb nichts anderes übrig, als den Mund zu halten. Erst war er von dem überschwänglichen, von Selbstvertrauen (und einer Prise Hybris) strotzendem Redeschwall überrascht, und als er dann anhob, zu reden, durchfuhr ihn ein plötzlicher Schmerz und er biss die Zähne zusammen. Der Pfeil war heraus. Tiefes Durchatmen folgte - oder sollte folgen, denn der Alkohol brannte wie Feuer in der Wunde. Nun ließen sich Geräusche nicht unterdrücken, ihm entfuhr ein schmerzerfülltes, gepresstes Jaulen.
Als er endlich wieder zu Atem kam und der Verband um seine Schulter fest saß, warf Vanion einen Blick auf den ..Schlapphut. Eine seltsame Gestalt, nicht viel größer als er selbst, recht dünn, mit einem Funkeln in den Augen und einem Grinsen im Gesicht. Die Vorstellung mit den vielen Namen hatte Vanion unfreiwillig an jemanden erinnert, den er ganz gut kannte. Und hier kommt er, der flinkfingrige, der großartige, der Virtuose der Laute, der Töne zeugt wie andere Kinder, und ähnlich schön und süß wie ein Neugeborenes.. Das war nur einer von vielen Sätzen gewesen, mit denen ein gewisser Barde früher angekündigt worden war.
Der Gedanke brachte ihn zum Grinsen. Also hatte er einen Tunichtgut vor sich. Damit konnte er arbeiten.
"Die Götter mögen dich segnen für diesen Dienst, Finlay. Ich bin Vanion ..Bachlauf."
Engonien NSC:
"Whoa, whoa", abwehrend hob Finlay die Hände, "danke mein Freund, aber nein danke. Die Götter und ich... haben nicht das beste Verhältnis..." Er entfernte die blutige Bandage, bevor er nach Nadel und Faden griff. "Auch wenn ich durchaus ein sehr laviniagefälliges Leben führe." Die Wunde blutete noch ein wenig, war aber dennoch bereit, geschlossen zu werden. Der Heiler stach also vorsichtig in die Haut ein und begann, die Wunde zu nähen.
"Was hast du überhaupt im Wald gesucht, Vanion?", fragte er, während er seelenruhig den Faden durchzog. "Was bringt einen gutaussehenden Mann wie dich dazu, sich so verunstalten zu lassen?" Von der Seite schenkte er Vanion einen interessierten Blick.
Vanion:
"Ein Mann sollte stets ein gutes Verhältnis zu den Göttern haben, Finlay. Schließlich beugt man zuerst und zuletzt vor Ihnen das Knie, n'est-ce pas?"
Missbilligend sah Vanion den Schlapphut an.
"Den Glauben zu verlieren ist schlimm, doch ist das wohl deine Sache und nicht meine. Aber spare dir solche Anspielungen auf die Hohe Mutter, Sie hat wahrlich besseres verdient als vulgäre Respektlosigkeit!"
Etwas freundlicher antwortete er nun endlich auf Finlays Frage:
"Drüben in Norodar bin ich zur Welt gekommen. Momentan reise ich ein wenig durch das Land, und es hat mich einfach nach hier gezogen." Hier, wo alles seinen Anfang nahm, wo mein Vater mit meiner Mutter sich zuerst niedergelassen hat. In Norodar war nicht nur Vanion, sondern auch seine älteren Schwestern zur Welt gekommen. Er wusste, dass seine Eltern hier einst gewohnt hatten, konnte sich aber nicht mehr daran erinnern: sie waren nach Fanada gezogen, als er grade zwei oder drei Jahre alt gewesen war.
"Man erzählte mir dort von Wegelagerern, die im Wald leben und den Handwerkern, die hier im Bruch schuften, das Leben schwer machen. Man verlangt Wegzoll, es wird gestohlen und ausgeraubt. Ich wollte nachhören, ob ich nicht helfen kann."
Er warf einen raschen Blick auf die Axt, die am Sattel seines Pferdes befestigt war.
"Auf dem Weg durch den Wald hab ich dieses Pack bereits getroffen, aber ich war alleine und wurde überrascht. Das wird gewiss nicht nochmal geschehen."
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