Hier und dort: In Engonien und außerhalb des Kaiserreiches > Gruppen auf Reisen im In- und Ausland
265 n.J. Überfahrt ins Land der Yorks
Kadegar:
Selbstzufriend beginnt Kadegar zu grinsen. Er ging davon aus, dass zumindest einer der Drei keine Ahnung hat auf was sie sich da eingelassen haben. Also schadet es sicher auch nicht einwenig zu übertreiben um ihnen diese Lektion deutlicher zu machen. Er nickt noch kurz Stella zu bevor er mit seiner Erklärung beginnt.
"In dem Land in das wir reisen ist Magie verboten. Nur die heimischen Druiden dürfen dort ihre Kräfte benutzen. Alle anderen, unwürdigen Wirker werden dort gesucht, gejagt und enden nicht selten auf einem Scheiterhaufen. Ich dachte ihr hättet euch zumindest ein wenig darüber informiert wo es hingeht. Dann solltet ihr euch sehr schnell überlegen was ihr tun könnt um nicht als brennende Volksattraktion zu enden. Auf Stella, Lyra, Gorix und mich warten hochoffizielle Sondergenehmigungen am Hafen."
Anders:
Runa:
Runa hob eine Augenbraue. Das war schon erschreckend und sie war auch ein bisschen bleich geworden.
//Beruhig dich. Kein Grund zur Panik. Zur Not kann man auch auf dem Schiff bleiben.//
Aber auch sie hatte von Ländern gehrt in denen Magie gänzlich verboten war. Nicht umsonst wurde in den Vorlesungen der Akademie, so wie in allen praktischen Übungen immer wieder betont, wie wichtig es war die nationale Rechtslage zur Magie abzuklären. Das man dafür aber direkt sterben musste, war ihr bisher immer am unwahrscheinlichsten vorgekommen. Dennoch erschien ihr Kadegars Aussage etwas schwammig.
"Oh ich wusste nicht das das Land so Magiefeindlich gesinnt ist. Ich habe aber auch William von York noch nicht persönlich kennen gelernt. Er richtet dieses Fest doch aus nicht war? Ich denke allerdings das bevor wir diesen Boden betreten noch ein paar Fragen gestattet sind. Zum einen, gilt nur das ausüben und praktizieren als Strafbar oder allein die Fähigkeit dies zu können? Und zweitens sollte der Fall sein, darf man sich auf Unwissendheit berufen? Ich schlimmsten Fall muss man uns erst einmal nachweisen das wir praktizieren, bevor man uns verklagt. Allerdings ist das sehr liberal gedacht. Ich habe keine Erfahrung mit der Judikative dieses Landes. Wisst ihr etwas darüber zu berichten Meister Sonnenwende?"
Um ihre "Deckidentität" machte sie sich überhaupt keine Gedanken. Ihr Vater war nicht umsonst einer der Steinmetze aus der Steinmetzgilde in Fanada und hatte sie eigentlich dazu erzogen einmal das Geschäft zu übernehmen. Eine Handelsreise zum Knüpfen neuer Kontakte und zum anwerben neuer Kunden konnte niemand verwehren.
Rikhard Kraftweber:
"Das ist ja eine Ungeheuerlichkeit!" Rikhard spuckte geistig aus. Wohlgemerkt, nur geistig. So etwas Vulgäres würde er nicht tun. "Hexenjagden veranstalten, nur weil jemand eine Art der Magie wirkt, die bei den tumben Eingeborenen nicht erwünscht ist?"
Ganz wie in Silvanaja. Wer weiß schon, ob diese Druiden nicht solche Scharlatane sind, wie Grolf es ist? Pack gibt es einfach überall, man kann dem nicht entrinnen. Doch noch aus einem ganz anderen Blickwinkel stieß Rikhard dieser Umstand übel auf:
"Pah! Eine durch und durch dumme und engstirnige Haltung. Wie soll man denn Wissen vermehren, wenn man etwas nur auf eine Art zulässt? Wo kämen wir hin, wenn wir alle nur viereckige Häuser bauen würden und kein runden Türme und Paläste? Was würde aus uns werden, wenn wir jeden Tag dasselbe Brot backen und nie in den Genuss eines Süßkuchens kommen würden? Es gibt so viele Arten, Magie zu wirken, und die eine macht der anderen gewiss nichts vor. Eine Diversität von göttlichen Ausmaßen, mit der Aine uns gesegnet hat, und in diesen Landen wird man verfolgt und getötet, wenn man Aines Segen ehrt? Keine Macht der Welt wird mich dazu bringen, einen Fuß auf den Boden eines solchen Landes zu setzen. Wer weiß, nachher hängt man mich noch!"
Kydora:
Kydora atmete merklich ein und wieder aus. Sie hatte wirklich nicht vor dort wild herumzuzaubern. Gerade sie. Bei dem Gedanken musste sie schmunzeln, weil es absolut abwegig war. Runa stellte sehr intelligente Fragen und Kydora war auch schon auf die Antworten gespannt.
Dann meldete sich ebenfalls Rikhard zu Wort. Und was er sagte, überraschte Kydora dann doch. Sie hätte ihn nicht so offen gegenüber anderen Dingen eingeschätzt. Erst recht nicht nachdem er sie bei ihrem ersten Treffen gleich so abwertend behandelt hatte...aber vermutlich waren es auch nur leere Worte um Eindruck zu schinden.
Bei der Vorstellung, auf irgendeinem Scheiterhaufen den Tod zu finden, merkte sie, wie ihr Körper sich anspannte. Wieder atmete sie, dieses mal ruhiger, durch, und ließ sich nichts anmerken.
"Na, wenn ich keine solche Sondergenehmigung habe wie ihr, dann reise ich eben wieder zurück. Das ist ja kein Problem."
Ihr grauste bei der Vorstellung, mit dem Schiff wieder zurückfahren zu müssen. Dann war der Stress mit der Hinfahrt vollkommen sinnlos gewesen. Sie hätte es sich auch einfach sparen können.
Leise murmelte sie: "Auch wenn ich herzlich wenig Lust habe, direkt nochmal übers Meer zu fahren."
Sandra:
Typisch Kadegar...
Mittlerweile kannte sie den Magier gut genug, dass er dieses Thema wohl ansprechen würde.
Als Kadegar ihr zunickt, wirft sie ihm einen Blick zu, der ihm ein "du kannst es einfach nicht lassen, oder?" bedeutete, doch für alle anderen neutral genug um als Erwiederung seines Nickens zu gelten.
Sie hat auch nicht vor, ihn in seinen Ausführungen zu unterbrechen, im Gegenteil hört sie interessiert der Runde zu.
Und Unrecht hat er auch nicht mit der Frage, den Gedanken bezüglich ihrer Mitreisenden hatte sie sich auch schon gestellt.
Als die Örtlichkeiten des Bowmans Day letztes Jahr unverhofft verlegt wurden, waren Kadegar, Lyra und sie sehr unangenehm von dieser Tatsache überrascht worden. Ein ganzes Lager voller Ceriden und dann auch noch die für sie brisante Gesetzeslage hatten die Feierlichkeiten doch etwas in den Schatten gestellt.
Außerdem schien William Unterstützung beim Transport und vermutlich auch bei den magischen Angelegenheiten vor Ort gebrauchen zu können und den Beschreibungen nach begab man sich abermals in umkämpftes Gebiet, was sie letztes Jahr schmerzlich zu spüren bekommen hatten.
Eigentlich hatte sie nie sonderlich Lust darauf, sich als Händlerin auszugeben - auch wenn das nicht unbedingt gelogen war. Lange genug war sie als die Tochter erzogen worden, die einmal in die elterlichen Fußstapfen treten sollte. Doch verzichtete sie meist gern auf dieses Versteckspiel - und William wusste sowieso genau, was Kadegar, Lyra und sie waren. Das wirkte auf sie damals schon fast lächerlich.
Stella hoffte, dass gemäß des Versprechens von Sir William diesmal dafür gesorgt war, dass sie nun keine Probleme bekommen würden - zumindest keine was die Anwendung ihrer Magie betraf.
Runa schien verständlicherweise merklich verunsichert von Kadegars Aussage, stellte aber gleich ein paar Fragen während Rikhard sich hauptsächlich darüber aufregte.
Von wegen du willst viel von der Welt sehen - so schnell ändert sich also die Meinung, zumindest bezüglich dieser Reise... Die Reise nach Lodrien im Anschluss, beziehungsweise in die Grenzlande, ist also auch schon mal nichts für dich...
Navigation
[0] Themen-Index
[#] Nächste Seite
[*] Vorherige Sete
Zur normalen Ansicht wechseln