Hier und dort: In Engonien und außerhalb des Kaiserreiches > Gruppen auf Reisen im In- und Ausland

265 n.J. Überfahrt ins Land der Yorks

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Rikhard Kraftweber:
Ein Rumoren in der Tiefe. Rikhard war gänzlich in seine Meditation versunken. In der Dunkelheit, die sich anbahnte, wurden die Geräusche der See anders. Eine Welle brach sich am Bug, dann noch eine, und noch eine, und noch eine.. Plötzlich knallte das Segel und blähte sich im schnellen, starken Wind. Die See wurde rauer. Das Holz knarrte und ächzte, als das Schiff in ein kleines Wellental fiel, und an Deck war es plötzlich gefährlich wacklig. Jäh schrak der Magier auf, als er das Gleichgewicht verlor und von der Kiste purzelte.

Um Schadensbegrenzung bemüht, sah er die anderen, denen das Grinsen im Gesicht stand, missmutig an, dann klopfte er sich den Dreck vom Gewand. Mit einem trotzigen Gesichtsausdruck setzte er sich wieder - diesmal vor die Kiste, mit dem Rücken daran gelehnt. Es braucht schon Schlimmeres als Seegang, um mich von meinem Ziel abzubringen!

Die Gespräche der anderen blendete er endgültig aus. Dieses Mal konzentrierte er sich auf seinen Geruchs- und Geschmackssinn. Ein Seemann, der in der Nähe war, roch nach Schweiß. Wie konnte es auch anders sein. Doch der salzige Wind, der kalt in sein Gesicht schlug, besaß einen ganz eigenen Duft. Ein Hauch Tang, etwas Fischiges. Viele feine, kleine Tröpfchen schlugen gegen Rikhards Gesicht. Das Wetter wurde rapide schlechter. Doch das Meer besaß eine Urgewalt, eine Kraft, der Rikhard nun ganz nahe war in seiner Konzentration. Die Energie, die in diesen Wassermassen lag, musste unfassbar, ungeheuerlich sein! Tief sog er die kalte Luft ein. Was für ein Gefühl! Er war fokussiert, sein Bewusstsein auf die Unendlichkeit aus Kälte, auf die pure Kraft der Wellen gerichtet, doch reichte es nicht aus, um die Unglaublichkeit des Meeres zu erfassen.

Kadegar:
Kadegar ist zufrieden mit dem was er erreicht hat. Und wie es seine Art ist, tut er das, was er meistens tut, nachdem er erreicht hat was er wollte. Er erhebt sich von seiner Kiste und macht sich auf den Weg zu gehen, nicht zuletzt weil er das Thema Lorainne nicht leiden konnte, er hatte da seine ganz eigenen Ansichten und Meinungen zu. Doch Kydora tut er noch anworten.

"Wie schon erwähnt werde ich mit Lyra und Stella wenn wir in Cambria fertig sind nach Lodrien reisen. In welcher Zusammenstellung wir dann weiterreisen weiß ich auch noch nicht. Die Reise dorthin wird sicher eine der gefährlichsten für dieses Jahr sein und ich mache da keine Versprechen wie es danach weiter geht, da es für einige deutlich gefährlicher wird als für andere."

Wobei sein Blick beim letzten Satz deutlich auf Lyra fixiert ist.

"Ich werde mich jetzt nach Unten ins Schiff begeben, etwas Räucherwerk anzünden, und hoffen dass das Wetter bald wieder so gut ist wie vor eine Stunde. Denn auch wenn ich kaum Ahnung vom Wetter habe, sehen die Wolken dahinten nicht gut aus. Ich bin gespannt wielange Rikhard sich auf seiner Kiste halten wird."

Denn zu diesem Zeitpunkt sitzt Rikhard noch oben auf der Kiste als die dunklen Wolken nur am Horizont zu sehen sind. Kurz vor der Leiter nach Unten hält Kadegar aber nochmals an und dreht sich wieder zur Gruppe um.

"Und falls ihr euch nicht in euren Zimmern alleine in diese Hängebetten krallen wollt um zu vermeiden, dass ihr euch nicht auf den Boden übergebt, könnte euch das Räucherwerk bei mir helfen euch zu beruhigen."

Auch wenn es Kadegar etwas persönliche Überzeugungsarbeit abverlangte, er wollte den Frischlingen ihre erste große Überfahrt nicht zu traumatisch werden lassen. So tut er eben was für sein Karma und kann sich je nachdem im trockenen noch etwas unterhalten.

Anders:
Runa hatte sich dezent aus den Gesprächen heraus gehalten und war aufgestanden um etwas herum zu wandern. Eine Hand auf der Rehling konnte sie sich fest halten um das plötzliche Wellental auszugleichen. Mit gerunzelter Stirn bedachte sie den Himmel und das Meer mit einem prfenden Blick. Dann hob sie dne Kopf in Richtung Segel und in dem Moment kam der Wind in ihren Rücken. Das Wetter frischte auf, es sah nicht nach Sturm aus, so wie sie das mit ihrem begrenzten Wissen feststellen konnte, aber der Wind legte doch einiges an Stärke zu.
Sie drehte sich zu Kadegar und Lyra um. Der Magier verabschiedete sich unter Deck und in anbetracht eines möglichen Schauers, zog auch Runa diese Variante in eine nähere Überlegung.
Nur das Schwanken würde ihr unter Deck wieder zu sehen.
// Nur Mut. So schlimm wir des schon nicht werden.//, redete sie sich gut zu. In ihrem Kopf kreisten noch die Dinge die eben besprochen worden waren. Sie hatte bisher keinerlei Vorstellung davon gehabt wie das Leben eines Magiers aussehen würde, allerdings schien ihr das nun doch einer näheren Überlegung wert, vor allem, da auch ihre Familie gewisse Anforderungen an sie stellte. Wieder dachte sie an den Brief in ihrer umhängetasche.
"Ich denke ich werde mit nach Unterdeck kommen und euer Angebot annehmen Meister Sonnenwende.", sagte sie. Rikhard schien dem Wetter trotzden und sich wieder in der Meditation üben zu wollen.

Sandra:
Das Nicken von Kydora hatte Stella zur Kenntnis genommen und war etwas amüsiert über den Kommentar von Lyra, dass sie sich um Anders sorgte. Der Kender war eigentlich ganz gut darin auf sich selbst aufzupassen und die Situation war für sie alle nicht ungefährlich.

Plötzlich fiel Rikhard hinten von seiner Kiste, da der Wind gerade merklich auffrischte und das Schiff mehr ins Schwanken brachte und Stella sah kurz zu ihm herüber bevor sie den Blick aufs Meer und den Himmel richtete und mit einer Hand nach einem Seil griff an dem sie sich festhielt.
Dann stand sie auf und ging ebenfalls an die Reling, wo sie die kleinen, weißen Schaumkronen auf den Wellen beobachtete, die sich dort bildeten, wenn auch noch nicht sonderlich stark.

Die gewaltigen Kräfte der See faszinierten Stella. Sie ließ sich nicht zähmen und das Wasser konnte ebenso zerstörerisch sein wie das Feuer, wenn man nicht aufpasste. Selbst steinige Küsten vermochten nicht, es aufzuhalten. Es fand seinen Weg früher oder später. Immer.

Stella entgeht nicht, dass Kadegar bei der Erwähnung von Lodrien Lyra fixiert und dass er mit ihrer Entscheidung nicht einverstanden ist. Generell ist das nichts neues zwischen den beiden, doch manchmal ist sich Stella nicht sicher, ob sie damit wirklich so locker umgehen sollte und was passiert, wenn tatsächlich mal etwas schief geht...

Das Angebot von Kadegar nimmt sie gerne an, entsprechendes Räucherwerk könnte tatsächlich ganz angenehm sein, wenn das Wetter noch schlechter werden sollte.
"Räucherwerk klingt gut. Ich komme gleich runter."
Dann fragt sie Kydora und Lyra "Wie sieht es mit euch aus?"

Kydora:
Der Wind frischte auf. Die See wurde unruhiger. Rikhard konnte sich nicht auf der Kiste halten und so viel er herunter. Unter anderen Umständen hätte Kydora vielleicht gelacht, aber hier und jetzt war ihr eher Angst ins Gesicht geschrieben. Versteift hielt sie sich an der Kante der Kiste fest.

Kadegar hatte sich währenddessen auf den Weg unter Deck gemacht. Und auch Runa und Stella wollten ihm folgen. Stellas Frage bekam sie nur am Rande mit. Zu sehr war sie gerade mit ihren Gedanken beschäftigt.
Mit Mühe versuchte sie ihre Angst vor dem Meer in den Griff zu bekommen. *Es ist nur etwas stärkerer Wind. Kein Grund direkt panisch zu werden*, ermahnte sie sich. Neidisch blickte Kydora zu Rikhard, dem der Wetterumschwung nichts auszumachen schien.

"Ich komme gleich nach..." antwortete sie auf Stellas Frage.

Sie schloss die Augen und spürte den starken Wind auf ihrer Haut. Wenn ihre Angst nicht gewesen wäre, hätte Kydora das Meer vermutlich sehr gemocht. Das Gefühl von grenzenloser Freiheit und das wechselhafte Wesen der See. Und so saß sie erstmal dort in einem Wechselbad der Gefühle. Sie würde später unter Deck gehen.

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