Hier und dort: In Engonien und außerhalb des Kaiserreiches > Gruppen auf Reisen im In- und Ausland
265 n.J. Überfahrt ins Land der Yorks
Lyra:
Kadegar ist bereits unter Deck gegangen und auch Runa und Stella sind ihm gefolgt. Zudem wird der Regen immer stärker und die Fee hat keine Lust plitsch nass zu werden oder sogar von der Gischt gebadet zu werden. Und die beiden Silvanajaner scheinen auch eher private Gespräche zu führen, so beschränkt sie sich auf ein kurzes
"Bleibt nicht mehr zu lange an Deck, das Wetter wird unangenehm. Glaubt mir"
Damit begibt sie sich auch unter Deck. Auch sie macht einen kleinen Abstecher zu ihrer Kabine, um etwas zu naschen und etwas zu trinken zu holen. Zudem möchte sie zumindest die oberste nasse Kleidungsschicht loswerden. Ihre Kajüte ist im Vergleich zu Kadegar quasi leer. Am aufwändigsten ihr Bett mit den vielen Fellen und Decken. Ansonsten ist nur noch eine weitere Hängematte von ihrem Umhang und zwei Rucksäcken belegt und auf dem Boden sind eine kleine Kiste mit ihrer Alchemieausrüstung und ihre Waffen befestigt. Sie hatte sich nue an ein festes Lager gewöhnen können und hat immer noch meist so gepackt, dass sie jederzeit fliehen konnte. Auch wenn ihr Gepäck wieder wächst, aber Westmynd und Leonies Bitte bezüglich Aldea haben ihren Tribut gezahlt.
Nachdem sie das nasse Obergewand aus hat, legt sie ihren Komponenten Gürtel wieder an, greift ihren Reiserucksack und eine Decke und begibt sich auch zu Kadegar Kajüte.
Sie betritt den Raum just in dem Moment, indem er abermals über einen wütenden Fackelmob philosophiert. Das Thema scheint ihn echt zu beschäftigen.
Leise sucht sie sich einen Platz auf einem Fell in einer Ecke und wickelt sich in ihre Decke.
Nachdem Kadegar mut seinen Ausführungen fertig ist, informiert sie den Rest knapp
"Die beiden anderen scheinen noch etwas zu reden zu haben, keine Ahnung wann du fertig sind"
Kydora:
Vom Regen durchnässt stand sie nun da und starrte abwartend Rikhard an. Er schaute sie an, wirkte mit einem Mal unsicher. Rikhard, der sich die ganze Zeit über für den Allertollsten hielt unsicher? Wäre Kydora nicht schon verwirrt gewesen ob dieser Situation, wäre sie es spätestens jetzt geworden. Er stotterte und sah zu Boden. Schien sehr lange nachzudenken. Das wirkte gar nicht so wie der Rikhard, den sie bisher kennengelernt hatte. Was ging ihm nur durch den Kopf? Was spielte er da für ein Spiel?
Er wirkte beinah verletzlich und Kydora war sich unsicher, wie sie damit umgehen sollte.
Sie merkte durchaus, wie es Menschen in ihrem Umfeld ging, doch fühlte sie sich jedes Mal aufs Neue überfordert und Unsicher im Umgang mit solchen Situationen. Und in eben einer solchen Situation schien sie gerade zu sein. Verdammt. Warum ausgerechnet ich? Sie ärgerte sich über ihre Unfähigkeit. War sich nicht sicher, was sie sich gerade mehr wünschte: Dass Rikhard nur ein Schauspiel abzog oder dass er ausnahmsweise mal aufrichtig zeigte, wie es ihm ging.
Dann schien er sich wieder zu fangen. Ein Glück. Er drückte den Rücken durch und sagte, was ihm auf dem Herzen gelegen hatte. Er wirkte wieder höflich und fast wie beim alten.
Warum interessierte ihn, was sie für das Meer empfand? Versuchte er nur höflich zu sein oder interessierte es ihn wirklich? Sie atmete tief durch. Die Arme hielt sie weiterhin verschränkt.
"Versuchst du gerade nur nett zu sein oder interessiert es dich wirklich?" Sie funkelte ihn an und ihre Stimme klang aufgebracht. "In Brega hast du mich behandelt als sei ich weniger wert als du, nur weil ich aus Silvanaja komme und vielleicht ein bisschen anders bin als andere. Und jetzt versuchst du nett zu sein?" Sie schloss einen Moment die Augen, atmete nochmal durch.
Dann fuhr sie mit ruhiger Stimme fort: "Weißt du. Du musst nicht extra nett zu mir sein, wenn du das nicht willst. Darauf bin ich wirklich nicht angewiesen." Ihr Blick ging wieder aufs Meer. Der Wind kühlte den Regen auf ihrer Haut merklich ab.
"Ja, ich habe Angst. Aktuell sogar mehr als sonst." Ihre Stimme war leise und sie zwang sich zu einem Lächeln. "Aber das Gefühl der grenzenlosen Freiheit ist es schon irgendwie wert..." Als sie merkte, was sie gesagt hatte, hoffte sie, dass der Wind und Regen ihre Worte geschluckt hatten. Es ging Rikhard nun wirklich nicht an, wie es ihr ging. Das musste sie selber ja erstmal verstehen und mit sich ausmachen. Sie zitterte leicht. Teils von dem Wechselbad ihrer Emotionen, teils von dem kalten Regen. Warum nur war sie so wechselhaft launisch?
Anders:
Runa:
Runa lauschte interessiert. "Ihr solltet nur auf passen, dass die Druiden nicht eine Untergrabung ihrer Monopolstellung wittern. Ich möchte nichts unterstellen oder andeuten, da ich weder das Land oder die Leute kenne, aber es könnte natürlich sein, dass Magier aus diesem Grund so unbeliebt sind. Allerdings würde ich eine Abilderung dieser Gesetzt befürworten. Ich glaube nicht das in Naher Zukunft Lehrlinge wie ich eine Sondergenehmigung wie ihr bekommen werden. Oder ich besuche dieses Land erst wenn ich mehr Erfahrung habe."
Sie zog sich den Rock noch etwas über die Stiefel und lehnte sich zurück.
"Ich habe zwar schon gehört, dass Magie in manchen Orten als feindlich betrachtet wird, aber es ist tatsächlich das erste mal das ich so direkt damit konfrontiert werde. Ich verstehe das in Anbetracht der Möglichkeiten der Magie viele Leute sie mit Vorsicht betrachten, aber wenn man sich ein wenig mit ihr beschäftigt merkt man doch relativ schnell an welche Regeln und Gesetze sie gebunden ist."
Kadegar:
Zustimmend nickt Kadegar Ruuna zu.
"Ihr habt es erfasst. Ja, es ist möglich, dass die Druiden sich untergraben fühlen werden. Doch haben die Yorks mich gefragt ob ich für Hilfe bereitstehen würde. Und solange ich die offizielle Genehmigung habe und unter dem Schutz der Yorks stehe, werde ich mir keine größeren Sorgen machen. Was die Feindlichkeit der Magie gegenüber betrifft, wäre ich kein Magier, so würde ich vermutlich ähnlich vorsichtig oder ängstlich sein. Ja Magie kann vieles Gute bewirken und ist an gewisse Grenzen und Regeln gebunden. Doch werden selten die Magier berühmt die damit Gutes tun. Berühmt werden die Magier, die Macht an sich reissen, ganz egal mit welchen Mitteln. Meist leidet dann ein ganzes Volk darunter und soetwas spricht sich deutlich schneller rum. Die daraus entstehenden Gerüchte machen die Magier dann noch gefährlicher und schlimmer und am Ende ist die Magie und alle Magier daran schuld, dass ein Land untergeht."
Sandra:
Als Runa und Kadegar sich über die Druiden unterhielten legte Stella den Kopf schief und runzelte die Stirn.
"Naja, wenn man es genau nimmt ist mein Verständnis davon, dass Sir William mit seinen Leuten gegen die Druiden und die Pikten kämpft, da diese seine Landsleute gefährden. Und wir sollen sie als Magiekundige dabei unterstützen, da die Yorks sich damit nicht auskennen. Dementsprechend bin ich mir ziemlich sicher, dass die Druiden uns generell nicht wohlgesonnen sind..."
Sie nahm sich eine Hand voll Nüsse aus einer der Tüten, die sie zuvor abgestellt hatte und bot dann den anderen im Raum etwas an.
Nachdem die erste Nuss herunter geschluckt war fuhr sie fort.
"Ich denke, wir sollten dann noch einmal klären, wie es sich dort tatsächlich verhält. Das ändert jedoch nichts an der Magiefeindlichkeit dort und ähnlich wie Kadegar sehe ich unsere Aufgabe darin, dort so gut wir können mit unserem Wissen und Kräften zu unterstützen und hoffentlich ein besseres Licht auf Magier zu werfen beziehungsweise dazu anzuhalten, eben nicht alles über einen Kamm zu scheren. Irgendwie habe ich zwar das Gefühl, mich damit gebetsmühlenartig zu wiederholen... Aber die Magie ist nunmal weder gut noch böse. Sie kann wundervolles erschaffen und vollbringen, doch genauso zerstören und Leid bringen. Wie wir sie nutzen und was wir damit bewirken liegt an uns.
Leider ist es so wie Kadegar sagt und meist bleiben die dunklen Magier, die Macht an sich reißen und ohne Rücksicht auf Verluste nur noch ihr eigenes Ziel sehen im Gedächtnis.
Hinzu kommt, dass das was wir tun für alle Nichtmagier weder sichtbar noch begreifbar ist. Erst die Effekte, die wir damit hervorrufen, die für sie aus dem Nichts zu kommen scheinen. Und die meiste Zeit reden wir über Dinge, die sie nicht verstehen, tun dann Dinge, die sie noch viel weniger verstehen und wir hoffen alle, dass unsere Arbeit Erfolg hat.
Leider geht damit auch eine andere Art der Gefahr einher und wenn etwas nicht nach Plan läuft kann das sehr verheerend für jeden sein, nicht nur für die Magier.
Entsprechend versuche ich mir auch Mühe zu geben ein wenig zu erklären, wenn jemand tatsächlich Interesse daran hat zu verstehen, was wir tun.
Die Führerin der Wache in Aldea zum Beispiel - sie hatte zuvor darum gebeten, dass sie informiert wird, wenn Magie gewirkt wird, weil sie dort auch bisher nur schlechte Erfahrungen mit Magie gemacht haben. Also habe ich ihr erklärt, was ich dort tue, warum ich es mache und was für einen Effekt das hat. In dem Fall war es eine Analyse. Sie war positiv davon überrascht, wie strukturiert, vorsichtig und geplant ich vorgegangen bin und über die Erkenntnisse, die damit gewonnen werden konnten.
Aber leider klappt sowas nicht immer und oft genug interessiert es diese Leute auch gar nicht erst."
Navigation
[0] Themen-Index
[#] Nächste Seite
[*] Vorherige Sete
Zur normalen Ansicht wechseln