Hier und dort: In Engonien und außerhalb des Kaiserreiches > Gruppen auf Reisen im In- und Ausland
265 n.J. Überfahrt ins Land der Yorks
Kadegar:
Kadegars Laune schwingt schlagartig um als Kydora den Raum betritt. Schritt für Schritt trägt sie eine Verschmutzung in den Raum die sich direkt in den Boden zu krallen scheint. Dabei hatte er gerade noch gefegt! Und als sie sich hinsetzt zieht sich der Siff langsam aber unaufhaltsam in Richtung der Felle und kriecht wie eine Seuche langsam in das Fell hinein. Kadegars volle Aufmerksamkeit liegt auf der Feuchtigkeit die Kydora mit sich hineinbringt. Er hatte es mit der Zeit gelernt diesen Ordnungs und Sauberkeitsdrang zu unterdrücken, doch in eine frisch erschaffenen Umgebung, die sauber, ordentlich und frei von solch störenden Einflüssen war kann er seine Fixierung von diesem Eindringling nicht abwenden. Grade als er ansetzt um Kydora anzuschreien fängt er sich Lyras Blick ein und verharrt einen Moment. Der Zorn in seinem Blick schwappt kurz auf Lyra über und erneut setzt er wieder an etwas zu brüllen doch diesmal hält ihn etwas anderes ab. Ausgleich, Gleichgewicht, Licht und Schatten, Ordnung und Schmutz. Sichtlich angestrengt schluckt er seinen Zorn hinunter, analysiert die Situation als ganzes erneut und holt mit geschlossenen Augen tief Luft und setzt erneut zum sprechen an. Diesmal jedoch mit einem streng konzentrierten Ton, darauf bedacht jedes Wort ruhig und deutlich auszusprechen.
"Kümmer dich um Kydora. Ich muss ein paar Schritte gehen. Schau, dass sie nicht zuviel einsaut."
Ohne eine Reaktion der anderen zu beachten verlässt er den Raum und lehnt sich nach einigen Schritten an eine der Wände an den Gang. Tief durchatmend um die Beherrschung zu bewahren.
Sandra:
Mit noch tropfender Kleidung betritt Kydora den Raum und auch Stella fixiert zunächst die Nässe und Verschmutzung, die sie in den eben noch gemütlichen Raum bringt. Auch sie stört sich an der Tatsache, dass der Raum nun nass und dreckig ist und die Felle dort wo Kydora kniet auch langsam nass werden während sie jeden einzelnen Schritt und jede Bewegung von Kydora gefolgt ist.
Bitte, bitte nicht auf...das Fell....zu spät.
Doch im Gegensatz zu Kadegar musste sie sich nicht bemühen, sich zu beherrschen. Sie saß zum Glück auch weit genug von der Tür weg und ihr Platz lief nicht Gefahr, davon betroffen zu sein, aber sie konnte Kadegars Reaktion etwas nachfühlen.
Sie sah ihm an, dass er zweimal angesetzt hatte, etwas loszuwerden, sich dann aber gefangen hatte, tief durchatmete und schließlich den Raum verließ. Sie überlegt noch, ob sie ihm nachgehen soll, entscheidet sich dann aber dagegen - er wird sich schon wieder einkriegen, braucht vermutlich nur grade einen Moment...
Stattdessen beobachtet sie wie Lyra Kydora den Splitter entfernt und sie anschließend in den Arm nimmt.
Da sie jedoch sonst grade nicht viel tun kann wartet sie ab, bis die Situation sich wieder beruhigt.
Lyras Ansicht war ihr nicht neu und man würde sie eh nicht davon abbringen können. Das war ihre Entscheidung; sie hoffte nur, dass das nicht zu weiteren Problemen führen würde.
Anders:
Runa:
Kadegar schien wirklich sehr bemüht sich zu beherrschen. Er schien wirklich penibel dabei zu sein wenn es um Sauberkeit und Ordnung ging. Auch Runa brauchte einen gewissen Grad von Ordnung und Kydora war wirklich durchnässt. So als könnte man sie auswringen und auf eine Wäscheleine Hängen zum trocknen. Als Lyra sie allerdings plötzlich umarmte versuchte Runa genauer hin zu sehen und auch sie erkannte die gewschwollenen Augen. Besorgt runzelte sie die Stirn, kramte in ihre Tasche nach einem Taschentuch und reichte es der jungen Frau. "Bitte Kydora. Nehm es und trocknet euch ein bisschen ab."
Zumindest das Gesicht sollte sie damit rocken kriegen. Kurz fragte sie sich ob sie die Farbe wieder heraus bekommen würde, schob den Gedanken dann aber beiseite.
"Ist alles in Ordnung? Ihr solltet euch vielleicht umziehen, damit ihr euch nicht erkältet."
Kydora:
Kydora bedankte sich bei Lyra für die Hilfe. Der Splitter war raus. Es war ein befreiendes Gefühl und sie konnte ihren emotionalen Ausrutscher symbolisch beiseite schieben...
Plötzlich nahm Lyra sie unerwartet in den Arm. Sah Kydora wirklich so hilfebedürftig aus? Sie erwiderte kurz die Umarmung und löste sich dann rasch wieder von Lyra.
"Das war nur ein Splitter." beschwichtigte sie Lyra.
Dann verließ Kadegar den Raum. *Na toll. Der nächste, den ich vergraule.* Kydora seufzte. Sie hätte dran denken sollen, dass völlig durchnässt in Kadegars Zimmer zu gehen nicht die klügste Idee war.
Runa bot ihr ein Taschentuch an, um sich zu trocknen doch Kydora lehnte nur dankend ab. Wischte sich kurz ein paar Tropfen mit ihrer Armstulpe weg. Sie wollte nicht mehr Umstände machen als nötig. Und sie wollte gerade auch lieber ihre Ruhe. Wenn sie hierblieb, dann könnten Fragen aufkommen und das wollte sie einfach nicht. Einfach Ruhe. Das war, was sie jetzt brauchte.
Auf Runas Frage nickte sie beruhigend.
"Ja es ist alles in Ordnung. Ich war nur etwas zu lange draußen. Ich wollte mich jetzt ohnehin für die Nacht fertig machen und schlafen gehen."
Mit diesen Worten stand Kydora auf und ging vorsichtig wieder zur Tür, dieses mal darauf bedacht, nicht noch mehr schmutzig zu machen.
Sie wünschte den andern eine gute Nacht und fand sich wenig später auf dem Gang wieder. Kurz atmete sie durch. Sie hatte defintiv keine Lust den Abend noch bereden zu müssen. Und erst recht sollte sich niemand Sorgen um sie machen. Sie wollte niemanden zur Last fallen. Im Augenwinkel sah sie Kadegar an die Wand gelehnt stehen. Er schien aufgebracht und konzentriert. Gerne hätte Kydora sich entschuldigt und ihm gesagt, dass sie jetzt auch wieder weg war, aber sie vermutete, dass es das gerade nur noch schlimmer machen würde.
Resigniert ging sie den Gang wieder zurück zu ihrem Zimmer. Der Abend war einfach mal komplett schief gegangen. Sie musste endlich mal lernen ihre Gefühle in den Griff zu bekommen. In ihrem Zimmer angekommen befreite sie sich von der nassen Kleidung und schlüpfte in ihre Schlafklamotten. Die nassen Sachen versuchte sie irgendwie so auszulegen, dass sie trocknen konnten. Dann machte Kydora es sich auf ihrem Schlafplatz bequem. Abgesehen davon, dass an Schlaf noch nicht zu denken war, hatte sie hier wenigstens ihre Ruhe. Sie setzte sich aufrecht hin und begann auf ihre Atmung zu achten. Vielleicht konnte sie so für etwas Ruhe in ihrem Kopf sorgen...
Rikhard Kraftweber:
Recht bald hatte Rikhard genug gelesen. Beim Schwanken des Schiffes war es ohnehin schwierig, sich zu konzentrieren, und das Licht fiel mal auf die Seiten, mal wieder nicht. Unruhig lehnte er sich zurück und wippte mit dem Fuß auf und ab. Ihm drängten sich Gedanken auf, die er nicht gerne hatte. Ob er nun wollte oder nicht, der Zwischenfall mit Kydora hatte etwas in ihm angestoßen, und sein analytischer und nüchterner Verstand verlangte nun von ihm, dass er reflektierte und eine Konsequenz evaluierte.
Er verschränkte die Arme vor dem Körper. Persönliche Probleme und Emotionen hatten in seinem karriereorientierten Leben rein gar nichts verloren, fand er. Schließlich galt es, möglichst kompetent, möglichst gebildet zu werden, um irgendwann sowohl Geld zu verdienen als auch insgesamt einfach mächtig zu werden. Rikhard wusste nicht so recht, was er mit Macht anfangen würde, wenn er irgendwann welche besitzen würde, aber er wusste, dass es besser war, mächtig und wichtig zu sein, als ein kleiner Niemand zu sein. Er kannte genug Geschichten. Immer wurde an irgendeinem Lagerfeuer gesungen, von irgendwelchen sogenannten Helden, die sich aufopferten, um irgendjemand Unwichtigen zu retten. Geschichten, die ganz nett waren, aber eben nicht mehr als das: Geschichten, und somit aufgeblasene, übertriebene Berichte, wahrscheinlich zu großen Teilen erstunken und erlogen von irgendwelchen aufmerksamkeitsgeilen, schlechten Dichtern und Sängern. Da lobte er sich Lehrbücher! Trocken waren sie, ja, aber sachlich und unterfüttert mit Fakten und Belegen.
Mochten seine Gedankengänge ihn auch erfolgreich weit fort von Kydora getragen haben, eine kleine Stimme in seinem Hinterkopf stupste ihn sanft wieder hin zu dem Thema. Kydora. Er schien einen Punkt getroffen zu haben, als er von Magie gesprochen hatte, und tatsächlich - er hatte sie noch nie zaubern gesehen. Wie zauberte sie überhaupt? Soweit Rikhard wusste, war sie keine Hermetikerin. Also wirkte sie Zauber auf eine instinktive Art, eine gefährliche Art. Ich kann bestimmt von Glück reden, dass sie mich nicht über die Reling gepustet hat!
Kurzentschlossen stand er auf. Darüber wollte er mit Magister Sonnenwende reden. Und siehe da - der stand auf dem Flur, an die Wand gelehnt, sichtbar um Fassung ringend. Unsicher sah Rikhard den anderen Magier an. Ob er ihn stören konnte?
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