Die Gebiete in Caldrien > Das Caldrische Imperium
Auf La Follye, am Tage nach Savarics Ende.
Sandra:
Freundschaftlich legte Stella den Arm um Anders.
"Politik ist mir auch immer viel zu anstrengend... Und was genau mit Marnois, diesem anderen...Baron? ist, weiß ich nicht... Aber ich glaube, der Lilienorden war Lorainnes Wunsch um La Follye Frieden zu bringen... Wenn du ihr aber eh nach reist, frag sie doch mal. Das würde mich auch interessieren und hab ich auch nicht ganz verstanden... Nur warum man sie verflucht, wenn sie mit dem Schwert für Lavinia kämpft."
Sie machte sich Sorgen um die Kenderin, so kannte sie sie gar nicht. Gestern Abend war die junge Magierin schon erschrocken von der Kaltblütigkeit mit der Anders agiert hatte. Und an diesem Morgen wirkte sie auf Stella wie eine Maschine.
"Bist du sicher, dass du erst mal alleine in den Norden willst?...Ich seh dich grade nur ungern alleine ziehen..."
Anders:
Anders nickte nur bestätigend. Politik war definitiv ein Schlachtfeld auf dem sie nichts zu suchen hatte. Nicht ihre Welt. alles was man tat schien dort irgendwie mehrere Bedeutungen zu haben und viele Leute taten viele dumme Dinge aus noch dümmernen Gründen.
Um die Gedanken los zu werden schüttelte sie zweimal kurz und schnell den Kopf und drückte leicht die Hand der Magierin. Ihre Finger waren so schön warm, oder waren ihre einfach nur kalt...?
Wahrscheinlich beides. Stumm betrachtete sie ihre Hände. Gestern waren sie voller Blut gewesen. Ihrem eigenen, dem ihrer Freunde, und dem der Hexe.
In den letzten Jahren waren ihre Hände immer voller Blut gewesen. Sie dachte an die Hexe zurück wie sie röchelnd nach Atem gerungen hatte. Es war kein sauberer schneller Tod gewesen. Nicht so wie bei den anderen drei.
Vorsichtig zog sie ihre Hand unter Stellas beiseite. Sie sollte nicht das das aufsie abfärbte. "Ich glaube nicht das ich im Moment eine besonders gute Reisebegleitung abgebe. Abgesehen davon... scheine ich etws verloren zu haben. Und ich muss gucken ob ich es wieder finden kann.", murmelte sie.
"Aber ich werde sowieso demnächst bei euch mal vorbei schauen. Ich will mich einmal durch Engonien arbeiten. Oben fang ich an und reise dann Südwärts. Und dabei all meine Freunde besuchen."
// Und ein bisschen Abstand zu den Käpfen kriegen. Und dem Blut. Überall...//
Sandra:
"Was hast du denn verloren?..."
Die Magierin hatte zwar eine Vermutung, war sich aber nicht sicher, ob Anders das meinte. Ob ihr selbst schon auffiel, wie sie gerade war.
"Ich dachte nur, du könntest momentan vermutlich gut etwas Gesellschaft und familiären Umgang gut gebrauchen. Darum auch das Angebot mit meiner Familie. Die sind auch eh öfter mal in Richtung Norden unterwegs. Aber wie du magst."
Sie schob ihre leere Schüssel von sich weg und sah Anders an.
"Wollen wir?"
Anders:
Anders schaute unschlüssig im Raum umher. Ja. .. was genau? Sie wusste es nicht. Aber irgend etwas war ganz ganz anders. Sie wusste nur nicht genau was.
Irgendwas war anders gewesen heute Morgen.
"Ich weiß es nicht. Aber irgendwas ... irgendwas ist weg. Hab ich so ein Gefühl... vielleicht aber auch nicht."
Dann erhob sie sich.
"Das ist sehr nett das Angebot aber deine Familie kennt mich gar nicht. Ich glaub nicht das sie mit einem fremden Kender reisen wollen. Du weißt ja was man über uns sagt."
Sie betrachtete das kaum angerührte Essen und steckte sich zumindest noch das Brot ein. Hunger würde kommen. Tat er immer.
"Ja lass uns gehen. "
Vanion:
--- Zitat von: Lyra am 01. Okt 15, 07:30 ---
"Deinen Onkel zu Beerdigen halte ich für eine Gute Idee. Dann können die Götter über seine Seele richten."
Als die Baronin sie Grüßte, knickste die Fee höflich und tief, auch wenn sie im ersten Moment überrascht gewesen war, überhaupt wahrgenommen zu werden.
Ebenso höflich wartete sie die Nachricht des Knechtes ab und nickte ihm zur Verabschiedung zu, bevor sie weiter sprach.
"Naja damit wissen wir schon mal wohin du nicht reisen solltest."
Ein leichtes Lächeln umspielte ihre Lippen.
"Aber egal wohin es dich fuhren mag, bitte versprich mir, dass du Kontakt hälst, vor allem zu Anders."
--- Ende Zitat ---
"Der Einfluss der Baronin ist groß, fürchte ich. Caldrien ist mir verschlossen. Aber das war es früher schon." Er zuckte grinsend mit den Schultern. "Weißt du noch, als die Gebeine Agathes noch nicht gefunden waren? Da hat sie mich auch wie Luft behandelt. Ehrlich gesagt - eine gute Tat macht eine schlechte nicht ungeschehen. Dennoch ist es herb und schmeckt bitter, zu wissen, dass die letzten Jahre gänzlich umsonst waren."
Er schwieg kurz.
"Ich frage mich, ob ihr alle besser von mir denken würdet, wenn ich auf Westmynd mein Leben gelassen hätte und nicht Silas. Doch dann wieder frage ich mich, ob jemand rechtzeitig bei Lorainne gewesen wäre, um zu verhindern, dass Savaric sie tötet. So vieles hätte anders geschehen können. Hätte ich den Mut gehabt, nicht wegzulaufen - wer weiß, vielleicht wäre sogar Benjen noch am Leben. Aber die Freiheit La Follyes hat einen Preis gekostet, und diesen Preis kannten wir alle vorher. Wir wussten alle, was geschehen konnte. Es gibt nun endlich eine weitere Geschichte, die erzählt werden kann, und auf eine gewisse Weise ist das alles, was ich wollte. Ich wollte immer ein Held werden, ich wollte, dass die Menschen zu mir aufblicken, dass irgendwann am Lagerfeuer jemand einen Weinschlauch herauskramt, an der Laute zupft und die Geschichte des strahlenden Helden namens Vanion singt. Bei diesen Träumen hab ich völlig aus den Augen verloren, worum es eigentlich ging. Es ging nie um mich. Die Götter belohnten mich für Selbstlosigkeit und Aufopferung, und sie straften mich für egoistische Ziele. Die Geschichte hat keinen Platz für mich, und momentan hat nicht mal Engonien einen Platz für mich. Eidbrecher und Sippenmörder werden sie raunen, wo immer sie mich sehen, und ihr alle kennt die Wahrheit. Mein Wort, das edelste und stärkste, was ein Mann zu bieten hat, ist wertlos geworden."
Sein Tonfall war bedauernd, doch vor allem war zu erkennen, dass Vanion schlicht Tatsachen feststellte.
"Manche Männer wachsen an ihren Aufgaben, und manche versagen. Ich hab' versagt. Die Helden Engoniens, die großen Gestalten, werden weiterziehen und große Taten vollbringen. Und ich.. ich werde versuchen, das Beste zu tun, was immer das ist. Aber erstmal muss ich schauen, wie ich nun meinen Lebensunterhalt verdiene. Es gibt gewiss Söldnergruppen, die eine gute Klinge brauchen können, und in Engonien und auch in fremden Landen kann man gewiss sein Glück irgendwie machen."
Vanion wandte sich zu seinem Pferd und schnallte ein zusammengebundenes Bündel herunter.
"Hier, sieh mal. Es ist mein Wappenrock, die Farben La Follyes. Ich brauche ihn nicht mehr und habe kein Recht, ihn zu tragen. Aber ich werd' ihn mitnehmen, als Erinnerung."
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