Die Gebiete in Caldrien > Das Caldrische Imperium

Auf La Follye, am Tage nach Savarics Ende.

<< < (14/18) > >>

Sandra:
Schweigend beobachtete Stella wie Anders das Tuch in Benjens Grab legte.

Als die Kenderin zu der Grünfläche ging, folgte sie ihr und kniete sich dann neben sie, um ihr beim graben zu helfen. "Ein Samen?" lächelte sie Anders an.

Anders:
"Eine Eichel."
Anders öffnete die Hand und zeigte auf die Nuss. "Damit lange lange nach uns noch ein Baum hier steht."
Als das Loch tief genug war, was nicht lange dauerte legte sie vorsichtig die Eichel hinein und begann es wieder zu zu schütten. Dann erhob sie sich und rieb die erdigen Hände aneinander.
"So...", murmelte sie und sah sich noch einmal um. Die grauen Steine La Follyes, die roten Bäume des Waldes.
Feuer...
Weg hier...
Sie wannte den Gräbern den Rücken zu und verließ hastig die Wiese.
Erst im Gang wurde sie wieder langsammer von ihrer Flucht.

Sandra:
Noch während Stella ihre Hände sauber rieb, hatte Anders sich hastig auf den Rückweg gemacht. Mit großen Schritten bemühte Stella sich, sie wieder einzuholen.

Zurück im Gebäude hatte sie es schließlich geschafft und legte der Kenderin sanft die Hand auf die Schulter. "Hey, was ist los? Was geht dir durch den Kopf?" Mit den Fingern spielte sie an einem von Anders Federn im Haar herum und strich darüber.

Anders:
Anders schluckte leicht. "Ich... ich will nicht.. ich kann nicht... "
Sie ließ die angespannten Schultern fallen und rieb sich über das Gesicht.
"Ich muss hier weg, Stella. So schnell wie möglich. Vielleicht komm ich irgendwann zurück, aber ich habe das Gefühl diese Wände erdrücken mich. Als wäre alles voller Blut und Schatten und ich... Ich muss einfach hier weg."
Sie betrachtete ihre Hände die leicht zitterten.
"Auch wenn es wie weglaufen klingt, vielleicht mach ich das auch. Ich brauch... Abstand. Ich ich verliere den Verstand."
// Wie viel Szivar steckt in deinen Herzen? Auch er hat interesse an dir. Er schützt seine Leute. Die Händler und Diebe und andere. Auch du gehörst zu seinen Kindern. Er ist bereit in dir. Nicht wahr?



Das irre Kichern des Schalks.


Danke. Danke. Du hilfst mir wirklich sehr.


Die Geschichtenerzählerin.
Du darfst nichts von hier mitnehmen!//

Ein kleines bitteres Lächeln huschte über Anders Gesicht.


Wie?

Vanion:

--- Zitat von: Lyra am 05. Okt 15, 12:09 ---...

"Weißt du, das schöne daran wieder am Anfang zu stehen, ist doch, diesmal alles noch besser zu machen und aus den vielen Umwegen, Sackgassen und Hinterhalten die man schon passiert hat gelernt zu haben. Und ich glaube, deinen WEg bei den Seinherzen zu beginnen ist garnichtmal die schlechteste Idee, dort kann einiges an Hilfe gebraucht werden"

--- Ende Zitat ---

"Ja, genau so wird es sein. Ich bin nicht in der Lage, hier noch zu helfen oder die Trauer mancher zu lindern. Darum reite ich fort. Wenn ich wieder ich selbst bin, dann kann ich auch wieder für andere da sein." Vanion umarmte Lyra herzlich. "Die Götter sollen mit dir sein. Mit euch allen."

Am Zügel führte er sein Pferd aus La Follye heraus. Nur eines gab es noch zu tun. Vanion de Roquefort kniete vor den Grabhügeln von drei Follyes; einer durch Blut, einer durch Eid, einer durch Opfer. Noch einmal erinnerte er sich.

An den Forêt d'Artroux, als Jules de la Follye diesen Hang herabgeritten war und wie ein Sturm unter die Anhänger des Täuschers gefahren war. Sein Schwert hatte hell geglitzert in der Sonne, und seine Tat hatte nicht nur seine Tochter und seine Männer, sondern auch Vanion und die seinen gerettet. Und an diesem schrecklichen Abend, als sie alle den Schalk zu Fürchten lernten, an diesem Abend wurde er überwältigt und starb in den Armen seiner Tochter. Ihm war es nicht vergönnt gewesen, La Follye lebend wiederzusehen, und doch ruhte er nun vor den Hallen seiner Vorväter. Ein Held im Leben wie im Tode.

Und Silas! Wenn er durch's Unterholz gestrichen war, fast im Wettstreit mit Anders, und wie er so oft mit seiner Armbrust Treffer um Treffer landete. Ein stiller Bursche, ein wenig respektlos - aber stets treu war er gewesen. Und in Westmynd, als die Schatten kamen.. Ohne dich wäre ich nicht hier. Nun ist mein Onkel tot, und ich habe die Klinge geführt. Zumindest kannst du nun in Frieden schlafen.

Und dann - der Chevalier de Kyme. Er konnte nicht anders, Vanion bewunderte den Ritter für die unabdingbare Treue, die Hingabe und die Loyalität, die er ein Leben lang gezeigt hatte. Dieser Mann war ein Vorbild für den Ritterstand gewesen, ohne Aussicht auf Erfolg oder Belohnung hatte er seinen Teil geleistet und am Ende den Seinen ermöglicht, den schwarzen Rittern Szivars zu entkommen. Ohne Benjen wäre La Follye in der Hand Savarics und Lorainne - wohl tot.

"Drei Helden ruhen hier, Ihr Götter! Drei große Männer, die alles opferten, um einer Frau zu ihrem Recht zu verhelfen und einen Tyrannen zur Strecke zu bringen. Erhebt diese Männer, erhebt sie in Eure Hallen, lasst sie schmausen und feiern an Euren Tischen, bettet Sie auf himmlischen Federn und besingt Ihre Taten! Diese drei sollen nie vergessen sein."




Wenig später preschte Vanion davon. Er wandte keinen Blick zurück nach La Follye. Es dauerte eine Stunde, doch dann hatte er die Reiter Roqueforts, die den Leichnam seines Onkels trugen, eingeholt. Man warf finstere Blicke auf ihn. Wenn diese Männer auch nicht wussten, dass Vanion derjenige gewesen war, der die Klinge geführt hatte, so wussten sie doch, dass er am Vorabend noch grün getragen hatte. Sie ließen ihn mit sich reiten.

Navigation

[0] Themen-Index

[#] Nächste Seite

[*] Vorherige Sete

Zur normalen Ansicht wechseln