Der Städtebund von Tangara > Fanada
In Jelenas Kontor, 265 n.J.
Mel:
Lorainne liess sich auf der Bank nieder und betrachtete den Garten. Hier war nichts von dem geschäftigen Treiben des Hofes bemerkbar, dieser Garten strahlte eine ähnliche Ruhe aus, wie der Klostergarten des Laviniaklosters in Blanchefleur und wehmütig dachte sie an die Zeit, die sie dort zugebracht hatte. Mal glücklich, mal nachdenklich, hin und wieder traurig oder ängstlich und um Erleuchtung suchend.
Anders betrachtete neugierig die Kräuter und wirkte sichtlich entspannter als noch vor wenigen Augenblicken auf der Straße.
Sophie hatte sich durch nichts aus der Ruhe bringen lassen, doch jetzt merkte man auch ihr an, wie eine Last von ihr abfiel, da Lorainne endlich wohlbehalten in den Händen einer weitbekannten Heilerin war- sofern Jelena ihnen helfen würde.
Auch wenn Sophie sich ihre Skepsis niemals anmerken lassen würde, hielt sie Tanagara- und die Menschen dort für einen unheiligen Ort, an dem kein Adel existierte und es in ihren Augen nur gierige Händler und dumme Bauern gab. Fanada als eine Art Händlermetropole musste mit seinen Hübschlerinnen und dem nahegelgenen Bordell ein Sündenpfuhl für sie sein. Und ausgerechnet hier sollte Lorainne ihr Kind bekommen. Das erste Kind, das nicht auf La Follye geboren werden würde.
Zumindest schien dies ein Ort zu sein, der mit der verdreckten Stadt nichts gemein hatte, was sie für den Moment beruhigte.
Jetzt musste Jelena nur noch so fähig und gütig sein, wie Lorainne es ihr angepriesen hatte.
Birgit:
Leonia traf am späten Vormittag in Fanada ein.
Die Strassen waren wie üblich voll von den unterschiedlichsten Menschen, Gerüchen und dem stetigen Stimmengewirr das sie an das Summen eines Bienenkorbes erinnerte.
Sie stieg von ihrem Pferd und führte es durch das Gedränge zielsicher durch die Gassen.
Je näher sie Jelenas Kontor kam desto grösser wurde diese innere Unruhe die sie schon seit ein paar Tagen von ihr besitz ergriffen hatte.
Als sie an das Tor klopfte, schlug ihr das Herz sprichwörtlich bis in die Haarspitzen.
Das Dumme war nur, das die Askarierin sich nicht erklären konnte warum ? Sie wusste das irgendwas geschehen sein musste, aber was ?
Anders:
Anders war den anderen still wie ein Schatten in den Garten gefolgt. Erst als Lorainne sich setzt und etwas zu trinken bekam fiel auch von ihr die Anspannung ab. Neugierig blickte sie sich jetzt im Garten um.
//Nichts anfassen.//, ermahnte sie sich im Stillen. Sie war Jelena bisher nur ein einziges Mal begegnet und das war am Beran gewesen, wo es so heftig geschneit hatte. Die Frau hatte sich nicht lange mit ihr befasst, wahrscheinlich hatte sie sie längst vergessen. Anders war vor allem der durchdringende Blick aufgefallen. Und das sie interessant gerochen hatte.
Vorsichtig besegte sie sich durch die Pflanzen die hier standen. Einige erkannte sie auf anhieb. Andere waren ihr gänzlich unbekannt. Diese beobachtete sie besonders neugierig. Sie konnte immer noch den Lärm des Vorhofs vernehmen, aber gedämpft durch die Mauern. Sie drehte den Kopf und schaute zu Lorainne die entspannt auf der bank saß, naja... ein kleines bisschen war sie wohl doch nervös ob Jelena ihr helfen würde.
Anders hoffte es sehr. Sie wollte nicht das die Ritterin allein war wenn das Kind zur Welt kam.
Ihr kam eine Idee, aber... das hatte sie schon lang nicht mehr gemacht... das letzte Mal... das letzte Mal hatte Benjen vergiftet in ihren Armen gelegen. Sie schluckte hart. Vielleicht war es noch zu früh zum singen....
Jelena:
Das Tor öffnete sich und die ewig miesgelaunte Alte blickte Leonia scharf an:
"War ja klar, wo einer ist sind die anderen nicht weit. Na los, komm schon rein, die Paladin ist mit Jelena unterwegs, kannst dich in der Küche nützlich machen. Hmpf!"
Birgit:
Als sich das Tor eher ruckartig öffnete und Leonia das Gesicht der anscheinend sehr mies gelaunten Alten sah, erschrak sie leicht fasste sich aber rasch und grinste ob der herzlichen Begrüßung.
Grüß dich, hast heute nen guten Tag, wie ?
Die Nachricht das Sasha auch hier war erfreute sie zwar löste aber nicht ihre innere Anspannung, im Gegenteil sie verstärkte sie noch.
Ich bring eben mein Pferd in die Box und dann komm ich zu dir in die Küche, hab dir was mitgebracht!.
Leonia hoffte die miese Laune der treuen Seele mit einem ihrer Liköre aufzubessern.
Die Heilerin nahm die Packtaschen vom Pferd, stellte sie auf den Boden neben der Küchentür und schickte sich an ihr Pferd in den Stall zu bringen. Komm Swift, vielleicht haben die hier was leckeres für dich.
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