Der Städtebund von Tangara > Hier und dort in Tangara
In der Nähe von Taga, am Morgen nach dem Treffen der Magier, Winter 265 n.J.
Rikhard Kraftweber:
"Ich habe bisher nur Gerüchte gehört. Es gibt eine Gegend, weiter oben im Norden, um Engonia herum, sollen immer wieder Magier verschwinden. Ich hab bisher nichts drauf gegeben. Ich vertraue auf das Wirken Aines in der Welt, doch sagt man, dass einige Jünger Alamars sich etwas ..radikaleren Gedanken verschrieben haben sollen. Der Verbrecher, der mich entführen wollte, trug ebenfalls die Sonne des Herrn des Lichts auf seiner Brust. Ich fürchte, ich weiß nicht viel mehr als du."
Uff, und das aus meinem Munde?! Ich lasse nach..
"Vielleicht fragst du Stella einmal danach, oder Lyra. Du kannst natürlich auch den Herrn Feuerklinge ansprechen, nur weiß ich natürlich nicht, ob der Vizekanzler der Akademie zu Ayd'Owl sich für jemanden Zeit nimmt, den er nicht einmal kennt."
Rikhards selbstgefällige Miene ließ keinen Zweifel, dass er sich einiges darauf einbildete, Kontakt zum Herrn Vizekanzler höchstpersönlich zu haben. Doch während er sich innerlich noch freute, glaubte er, eine gewisse Angst, oder eher Besorgnis, in Drakonias Zügen zu erkennen. Oder hatte er sich das eingebildet? Nun, Fragen kosteten nichts.
"Du scheinst so etwas bereits zu kennen. Dort, wo du herkommst, ist Magie doch kein Problem, oder?"
Drakonia Noximera:
Drakonia lachte bitter.
<<Je nach Region ist es anders. In der Akademie in Ihtiman darf man frei eine von den sechs Schulen wählen und ein Element erlernen, auch mehrere... Wenn man natürlich Zeit hat und die Gebühren bezahlen kann. Magie außerhalb der Akademie auszuüben kann aber problematisch sein. Es gibt nämlich eine siebte Gruppe von Leuten, die mit uns verbunden sind. Den siebten Weg nennen wir sie. Die sind keine offene Inquisition, niemand kann sagen, wie viel sie eigentlich sind. Sie jagen Magier. Sie haben jede Menge mit Magie erschaffenen Gegenständen, mit denen sie uns entkraften können. Was sie danach tun ist hässlich. Kurz bevor ich vom Drachenimperium weggelaufen bin, gelang es dem Rektor der Akademie, sie zu seiner Seite zu gewinnen. Jetzt arbeiten sie für ihn. Sie jagen freie Magier. Das hat natürlich mit der Politik des Imperiums zu tun, die Akademie gehört seit einige Jahren zum Imperium. Aber genau das, womit ich mich beschäftigt habe, war verboten im Paladinenorden, mit dem meine Familie zu tun hatte.>>
Die Elfe zuckte ihre Zähne zusammen und schaffte es, die Paladinen in Frage nicht zu beschimpfen.
<<Aber Magie ist sowieso im Drachenimperium begrenzt. Nicht nur von der Akademie, sondern auch vom Nebel, der das Imperium umkreist. Glaube mir, du willst so was gar nicht erleben. Potenzial zu haben, Energien zu fühlen, die du befreien willst, Macht zu fühlen, die dir nie gehören wird... Du hast Glück mit deinen Lehrern.>>
Mein Meister hat mich für Haustier benutzt. Der verdammte Vampir hat mein Blut getrunken und mich fast getötet... Aber ich werde jetzt Demonologie erlernen, egal den Preis. Ja, Schattenwall ist genau die Akademie, an der ich lernen soll. Er und die anderen wie er werden mich nie mehr wie Futter behandeln.
<<Aber sag mal, woher weißt du, dass der Vizekanzler mit einem unbekannten Magier nicht sprechen würde? Hast du versucht, ihm eine Frage höflich zu stellen?>>
Noxius Armatura:
Er war zwar als einer der ersten im Bett gewesen, wie eigentlich immer, doch war Garth auch immer einer der ersten, der Aufgestanden war. Er hatte sich schon frühzeitig am Kaffee bedient und war im Geiste mit sich selbst beschäftigt, während er sich draußen um das Haus herum getrieben hatte. Trotz dass er eigentlich genug geschlafen hatte, fühlte er sich, als hätte er die Nacht durch gemacht. Als er schließlich mit dem leeren Krug wieder in die jetzt belebte Stube trat, konnten die anwesenden seine grimmige Laune und die tiefen Augenringe sehen, die von einer langen Nacht des Grübelns herrührten und nicht von einer Feier mit viel Zecherei.
Er wirkte müde und verbraucht. Garth ging wortlos zu den Krügen mit Kaffee und schenkte sich nach. Anschließend machte er sich auf den Weg an den Tischen vorbei in Richtung des Balkons.
Drakonia Noximera:
Die Elfe schaute nach dem Lehrling und ihr Lächeln verschwand.
Jemand soll mit ihm sprechen. Ich kenne den Alptraum schon, den er erst erleben wird... Jemand soll ihm helfen.
Sie wand sich zu Rikhard und nickte, als hätte sie sich plötzlich an etwas wichtiges erinnert und sich nun beeilen sollte.
<<Wenn ich dir einen Trick verraten soll, Rikhard... Ich hatte bisher mit meiner Beschäftigung nämlich mehrmals mit der Inquisition zu tun... Inquisitore sind eigentlich leicht zu erkennen, auch ohne Sonnenzeichen auf der Kleidung. Sie schauen sich alles um sich an, als hätten sie riesengroßes Interesse an der Landschaft und bemerken dabei auch die Leute, die herumlaufen. Sie sprechen selten und sind immer ganz ruhig. Ich dachte, es wäre für dich nützlich, dass zu wissen. Aber wie ich schon gesagt habe, gestern hat jemand erwähnt, dass die Frau, die dich fast gefangen hat, zu der Inquisition gehörte. Oben im Raum, wo wir den Ritual besprochen haben. Auch wenn man bisher keine Probleme mit diesen Leuten gehabt hat, sollten diese Worte einen aufmerksam machen... Aber das lernt man mit der Zeit. Man lernt wie überleben möglich ist. Nun, wenn du mich entschuldigen würdest...>>
Sie lächelte kurz und stand auf, dann beeilte sie sich, um Garth zu erreichen. Nach ein paar Schritten war sie gleich neben ihm.
<<Morgen>> sagte sie höflich. <<Wie geht es dir? Immer noch Kopfschmerzen?>>
Noxius Armatura:
Garth hob seinen Becher und trank einen Schluck.
"Die schmerzen kommen und gehen. Es gibt Augenblicke, in denen ich stärkere schmerzen verspüre. Jetzt im Augenblick ist es ruhig in meinem Geist."
Dann schaute Garth die Elfe an. Er sah wirklich arg mitgenommen aus.
"Ich hab schon schlimmeres erlebt..."
Offensichtlich eine Lüge
"Also werde ich auch das durchstehen. Die Akademie wird mir vermutlich eine kleine Strafe aufbrummen und mich anschließend weiter unterrichten unter strengerer Beobachtung. Aber das werden wir beide wohl zusammen erleben, was aus mir werden wird."
Ein lächeln zuckt über das müde Gesicht
"Jetzt wo wir so gesehen Studienkollegen sind"
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