Hier und dort: In Engonien und außerhalb des Kaiserreiches > Gruppen auf Reisen im In- und Ausland
Die Rückführung der Eloise von Goldbach
Francois:
In Taga wurden zwei Tage zur Erholung und Fouragierung verbracht. Der Wirt, bei dem sie untergekommen waren, hatte ihnen eine Passage auf einem Transportschiff organisiert, welches die Alva in Richtung Fingara befuhr. Dies würde sicher weniger Zeit in Anspruch nehmen, als der Landweg.
Also machte sich die Gruppe am Morgen des dritten Tages nach ihrer Ankunft wieder marschbereit, beglich alle Schulden und rückte in Richtung Alva ab.
Zuvor wurde noch ein Reiter mit einer Botschaft Richtung Goldbach geschickt, um einen kurzen Zwischenstand abzugeben.
Isabeau Lioncoeur:
Währenddessen in Goldbach:
Es war einer dieser nasskalten, üsseligen, grauen Tage an denen man am liebsten keinen Fuß vor die Tür setzen wollte. Die Erkältungswelle ging um und gefühlt schniefte, hustete und röchelte mindestens ein Drittel des Gesindes vor sich hin.
Isabeau Lioncoeur warf einen Blick aus dem Fenster ihrer Kemenate und entschied sich den heutigen Tag oben zu verbringen, wo das Feuer im gemauerten Ofen eine wohlige Wärme verbreitete und sie den lieben langen Tag mit offenen Haaren und im Klappmantel beim Sticken und Handarbeiten verbringen konnte.
Sie gab Order, dass das Badehaus ausnahmsweise mitten in der Woche angeheizt werden sollte und ließ bekannt geben, dass das Gesinde auswürfeln sollte wer Zuberdienst hatte und wer sich nachmittags und abends selber im heißen Wasser entspannen durfte.
Sie selber wollte vor dem Abendessen in den Zuber gehen.
Kaum hatte sie sich mit einem wohligen Seufzen in das heiße Wasser gleiten lassen, als einer der Schreiber vor der Tür stand und händeringend eine Depesche hochhielt:
"Madame, ich bin untröstlich, aber, sie ist vom Weibel und sie ist als dringlich gekennzeichnet!"
Etwas überrascht ließ Isabeau ihn die Depesche verlesen:
"Werte Madame!
Ich bedauere Euch in erster Instanz per Boten Meldung machen zu müssen, anstatt dies persönlich zu tun. Jedoch werdet Ihr nach Lesen dieser Zeilen verstehen.
Die Reise nach Silvanaja verlief ereignislos. Ich erreichte das Wirtshaus, in welchem ich mit dem werten Chevalier Yezariel koppeln sollte, am Freitagabend und lies Kost und Logis für mich und Traveller herstellen. Kurze Zeit nach mir traf auch der Chevalier ein.
Aufgrund der widrigen Wetterlage fanden sich im Laufe des Abends weitere Reisegruppen ein, welche offensichtlich unplanmässig hergefunden hatten. Unter den bekannteren Personen befanden sich der Flamen Magnus Damian mit Gefolge, Meister Gorix Feuerklinge mit einigen Personen sowie der Graf Baernhelm von Argeste mit grösserer Gruppe. Desweiteren einige kleinere Gruppen und Einzelpersonen, deren Auflistung den Bericht überladen würde.
Zu fortgeschrittener Stunde wurden einige Personen ausserhalb der Taverne von augenscheinlich Strauchdieben angegriffen. Wie meist beobachtet resultierte hieraus ein kopfloses hinlaufen und Zielscheibe imitieren, da die gegnerischen Bogenschützen hervorragend aus der Dunkelheit gegen die gut beleuchteten Gebäude und Schatten wirken konnten. Die bereits Verwundeten wurden an Ort und Stelle versorgt, anstatt sie in Deckung zu bringen. Hierdurch boten sich noch mehr Ziele, die auch ausgiebig genutzt wurden.
Ich benötige unter anderem einen neuen Gürtel nach Pfeiltreffer.
Nach gefühlt einer Stunde Gefecht hatten wir sämtliche Personen wieder in der Taverne und Chevalier Yezariel versuchte das Kommando über die Ansammlung zu übernehmen, nachdem ihm unterschwellig vorgeworfen wurde, er hätte nicht seines Standes gemäss gehandelt.
Dieser Versuch gelang nur teilweise.
Hintergrund des Gefechtes war offensichtlich der Versuch eines nicht näher bekannten Magiers, eine durch Illusionen verborgene Hüte im Dorfe sichtbar zu machen, um offensichtlich an das Innere dieser heran zu kommen. Genannter Magier wurde im Verlauf des Gefechtes getötet. Wie im Nachhinein bekannt wurde, hatte man einen der Angreifer gefangen nehmen können. Dieser wurde anscheinend befragt (mir ist nicht bekannt durch wen ) und danach wohl auf Weisung von Unbekannt freigelassen...
Während der Chevalier und meine Person auf Posten ausserhalb standen wurde noch ein weiterer Angriff durchgeführt, welcher aufgrund der geringen Gegnerzahl abgeschlagen wurde.
Bei einem letzten Angriff an diesem Abend versuchten weitere Gegner mit Hilfe von Nah-und Fernwaffen in den Bereich der Taverne zu gelangen und wurden durch effektiven Einsatz der versammelten Waffen blutig zurückgeschlagen.
Der weitere Abend verlief ereignislos.
Der folgende Tag begann mit noch schlechterem Wetter. Der Regen dauerte den halben Tag an.
Die anwesenden Magiekundigen und Geistlichen waren unabbringbar der Meinung, man müsse die Hütte sichtbar machen und öffnen. Ersterer Teil gelang relativ zügig, der Prozess des Öffnens zog sich länger hin, unter anderem aufgrund einer grundsätzlichen Diskussion, ob man sofort öffnen sollte, ohne zu wissen, was sich im Innern befindet, oder nach Verstärkung schicken und auf deren Ankunft warten sollte. Da man es nicht erwarten konnte, dem Unbekannten oder vielleicht dem Tod ins Auge zu sehen, ergab die „Abstimmung“ ein sofortiges Öffnen. Dieses zog sich jedoch auch noch eine ganze Weile hin.
Nachdem dies endlich gelang stürmten aus der Hütte 5 Männer, welche Wappenröcke alten Musters der Garde zu Goldbach trugen. Das sich entspinnende Gefecht führte zu keinerlei Ergebnis, ausser dass weitere Verwundungen auf unserer Seite hingenommen wurden.
Ich versuchte daraufhin das Kommando über die „Goldbacher“ zu übernehmen, was zumindest die Kampfhandlung einhalten lies. Im Gespräch mit demjenigen, der sich als der Feldweibel und Kommandierende des Trupps zu erkennen gab (er hörte auf den Namen Jean), stellte sich heraus, dass diese hier seit etwa einhundert Jahren auf Posten waren und die Ruhestätte einer Eloise von Goldbach bewachten!
Ebenjene läge, zu Stein erstarrt, jedoch nicht tot, im Innern der Hütte. Jeder Versuch, die Hütte zu betreten, oder der Dame zu helfen würde dem Auftrag entsprechend blutig abgeschlagen.
Der einzige Weg an den Wachen vorbei wäre der, dass jeder einzelne durch einen der unsrigen im Kampf Mann gegen Mann besiegt würde.
Nach einigem hin und her standen für uns der Chevalier Yezariel, der Novize Timo aus Argeste, ein Mann mit Namen Jakopp sowie ein gewisser Vanion, der offensichtlich zum Gefolge des Flamen Magnus Damian gehört, im Felde. Ich selbst hatte den generischen Feldweibel zum Gegner.
Die Kämpfe wurden sauber und ehrenvoll geschlagen und die Gardisten traten ihre letzte Wacht an.
Der Ruhestätte wurde die nötige Ehre erwiesen, bevor eine kleine Gruppe diese betrat.
Man kam zu der Überzeugung, dass man die Dame Eloise befreien und ihr die letzte Ruhe ermöglichen wolle. Dies geschah unter Mitwirkung der Amabilis Leonie Talen, des im Nachhinein zum Meister aufgestiegenen Balerian sowie der Novizin der Nedra Wydh. Ebenfalls zugegen war der Chaevalier Yezariel. Der Leichnam der Dame wird durch uns nach Goldbach überführt. Eine genauere Schilderung hierzu wird Euch sicher durch die Amabilis erreichen. Selbige befindet sich nach den Ereignissen ebenfalls in unserer Obhut. Der restliche Tag verlief augenscheinlich ereignislos. Der Meister Balerian ist zurzeit noch im Besitz eines Artefaktes, welches bei der Dame gefunden wurde. Unsere Gruppe setzte sich am gestrigen Tag, nachdem wir einen Wagen beschaffen konnten, in Marsch Richtung Goldbach. Ich rechne aufgrund der Wetterverhältnisse und der Verlangsamung, welche dem Fuhrwerk geschuldet ist, mit einer Marschzeit von 15 bis 20 Tagen.
Nähere Ausführungen zu den Ereignissen erhaltet Ihr in Persona bei Ankunft.
Hochachtungsvoll,
Francois
Feldweibel der Garde des Hauses zu Goldbach
PostScripum: Ich habe demjenigen, der auf den Namen Vanion hört, mit Nachdruck meine Meinung zu seinem Verhalten mitgeteilt. Sollte Euch diesbezüglich Nachricht ereilen, so seid Ihr vorab im Bilde."
Jenny:
Zum Brief vom Weibel liegt ein weiterer Brief bei, gesiegelt mit einer Rose.
„Wehrte Baronin Isabeau Lioncoeur von Goldbach,
wie der Weibel euch mitteilt, haben wir eine Vorfahrin Elois Lioncoeur von Goldbach, von ihrem Leiden erlöst und bringen sie nach Hause.
Was ich über Elois herausfinden konnte:
Sie gehörte einer kleinen Reisegruppe an, neben ihren 5 Gardisten, gehörte zu der Gruppe ein Flamen namens Tamas, vermutlich ein Alchemist und ein Magier.
Ihr Vater war nicht davon begeistert das sie durch Engonien streifte, stelle ihr aber die Gardisten zur Seite.
Wie ihr Leben verlief, hoffe ich noch herauszufinden, ich habe Briefe an Tempen und Bibliotheken geschickt mit der bitte mehr zu erfahren, evtl. habt ihr einen detaillierten Stammbaum, aus dem wir erfahren können wann genau Eloise lebte.
Wie Eloise starb:
es gab wohl einen Verräter in der Reisegruppe, der versuchte Flamen Tamas mit einem magischen Doch zu töten, Eloise bemerkte dies und konnte die Tat verhindern, jedoch bezahlte sie mit ihrem Leben, der Doch durchbohrte ihre Brust. Wir fanden sie beschützt durch Magie und ihren Gardisten in einer Grabkammer/Hütte. Lavinia zeigte mir die Leiden von Eloise, danach gab es für mich keinen Zweifel, wir müssen sie erlösen. Retten konnten wir sie leider nicht.
Wir lösten den Zauber die sie im Leben hielt und halfen ihr abschied zu nahmen, ich letzten Worte , die der Weibel und ich vernahmen, würde ich euch lieber Persönlich geben.
Eloise ging nicht übers Meer, sie wurde von Lavinia direkt geholt.
Ich würde gerne mit ihrer Erlaubnis, dem Leichnamen die letzte ehre erweisen und das Gebräbnisritual für eine Goldbacher Adlige durchführen.
Mit dem Segen Lavinias,
Amabilis Leonie Talen"
Francois:
Der restliche Landweg von Taga bis an die Ufer der Alva verlief ereignislos. Das Wetter hatte sich zwischenzeitlich ein wenig verbessert, so dass der Trupp gut vorankam und den ausemachten Treffpunkt am Mittag erreichte. Die Männer kümmerten sich um die Tiere, während die Amabilis nach dem Leichnam sah und bei Lavinia für den Rest der Reise um gutes Gelingen bat.
Das Schiff machte am Nachmittag am Anleger fest und die Besatzung botete ersteinmal aus, um Verpflegung und Wasser aufzustocken. Chevalier Yezariel stellte Kontakt mit dem Schiffsführer her und handelte die Modalitäten aus. Totentransport gehörte sicherlich nicht zu den alltäglichen Dingen im Leben dieses Mannes...
Francois:
Nachdem die Besatzung wieder vollzählig an Bord zurückgekehrt war, mitsamt den neuen Vorräten, legte das Schiff zügig ab und setzte seinen Weg fort. Die notdürftige Unterkunft im Laderaum war bequem genug, immerhin besser als unter freiem Himmel und den Wettern ausgesetzt. Allerdings wurden die drei Reisenden mit ihrer ungewöhnlichen "Begleitung" von den Besatzungsangehörigen argwöhnisch beobachtet.
"Es gibt sicher irgendein Seemanns-Märchen, welches Unglück vorhersagt, wenn Leichen an Bord sind, oder Frauen..." bemerkte Francois nebenbei mit einem verkniffenen Grinsen. Der Smut hatte das Abendessen fertig, gute handfeste Kost, an die man sich gewöhnen konnte.
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