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Äxte auf Reisen

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Ulrich:
Die Zelte lagen still und friedlich dar. Das erste Holz auf der Feuerstelle hatte gerade angefangen zu brennen und knisterte fröhlich vor sich hin.
Wie es für ihn üblich war , hatte es Ulric schon früh aus dem Zelt verschlagen und wie immer hatte er zuerst ein Feuer entfacht. Ein Kessel mit frischem Wasser stand schon bereit um Tee zu kochen.
Auf einer kleinen Lichtung im Wald irgendwo in Caldrien hatten sich die Äxte wieder getroffen. Die meisten kamen vom Fest der Grenzen und Ulric und Widukind waren von Quirin zurück gekehrt. Die drei Zelte waren schnell errichtet und einige Geräusch Fallen waren ausgelegt um ungewollten Besuch frühzeitig anzukündigen. Er hatte Nessi von der letzten Wache abgelöst und ins Bett geschickt.
Es war etwas seltsam.. ihm hing immernoch der Militärton von Quirin in den Ohren "ACHT UHR AUFSTEHEN !! NEUN UHR MORGENAPELL !!" so wurde man dort jeden morgen geweckt. Er schätzte die Stunde etwa auf die siebte. Das war im auf Quirin auch so ergangen.. Er war meist zu früh wach geworden. Aber wie sagt nicht der sechste Leitsatz des Offiziers: " Der erste am Morgen der letzte am Abend ." Und wahrlich.. so hatten sie es gehalten.
Er war nun ein Mitglied der Offzierseinheit " Die Faust" und fand diesen Namen mehr als passend. Aber wie er den Offiziersrang nun bei den Äxten einbringen konnte wusste er noch nicht sorecht. In Gedanken versunken starrte er in die Flammen und atmete leicht ein und aus.
Nun waren sie also zu zwölft. Was sich alles in den letzten 3 Jahren geändert hatte. Anfangs waren sie zu fünft gewesen, Bran, Shangra, Silva, Eromon und er selbst. Inzwischen waren Widukind oder besser Hugbald Aderich , Beorn , Insindia , Nessi, Smolde, Janus und Finn dazu gestoßen.  Alle lagen sie in den Zelten bis auf Eromon der in einer Ausbildung zum Waldläufer in Aventurien geblieben war. Er hatte ob der langwierigen Ausbildung auch seinen Rang als Großaxt abgelegt um einer anderen Axt Platz zu machen die mehr bei der Gruppe ist als er selbst. Die Wahl war allerdings noch nicht gefallen und würde wohl in den nächsten Monaten anstehen.
Auch Auftragstechnisch war zurzeit eher maue Zeiten. Sie waren zwar lose an Damian als Leibwächter gebunden und auch zum Schutz von Leonie wurden sie hin und wieder gebraucht aber einen festen Vertrag gab es nicht.
Er sah kurz zum Geschütz herüber das unter einem kleinen Zeltdach vor dem Regen geschützt war. Die leichte Feldballiste war bissher auch nur zur Abschreckung genutzt worden und hatte bissher noch keinen Feind ernsthaft verletzten müssen.
Seine Waffe Mél hin an seiner Seite so wie es sich gehörte und er griff kurz zum Knauf ohne hinzusehen nur um den Kalten Stahl zu spüren und zu wissen das alles an seinem Platz war. Danach glitten seine Gedanken wieder ab und er wartete auf das erste Rascheln in den Zelten.

Bran:
Vom Singen der ersten Vögel und vorallem dem alkoholbedingtem Schnarchen Shangras aus seinem Schlaf gezogen erwachte auch Branwin langsam aus dem Schlaf.
Seltsame Träume hatten ihn umtrieben. Träume vom Wandern durch schier endlose weite Ebenen, begleitet von ständigem Nieselregen. Träume von Hitze inmitten von Gefechten, voll von Schweiß und Schreien. Träume von Bergen, unter Wasser in tiefer, blauschwarzer Ruhe.
Nein, in diese Welten wollte er nicht zurückkehre. Er rieb sich den Grint aus den Augen und versuchte so leise wie möglich von seinem Strohsack aufzustehen.
Draußen vor dem Zelt saß Ulric auf einem Baumstumpf und starrte gedankenverloren ins Feuer. Als er Branwin hörte, sah er auf und lächelte ihm zu
Der gute Ulric. Immer im Bestreben beständiger zu sein als alle anderen. Dachte Bran bei sich.
Er sagte nichts, sondern nickte dem Krieger aus Rücksicht auf die Schlafenden nur zu.
Seit dem Offizierlehrgang zu Quirin war Ulric noch ernster geworden als zuvor. Die Disziplin hatte den Andarraner viel wachsamer gemacht, was zweifellos gut war. Doch ein bisschen vermisste Bran die Unbeschwertheit, die früher so oft in seinem Blick mitschwang.
Bran erleichterte sich an einem Baum am Rande der Lichtung und setzte sich neben Ulric.
Er reckte die Hände gen Feuer und gähnte ausgiebig.

Ulrich:
Bran kam als erstes aus dem Zelt und sah, wie es üblich für ihn war, noch etwas verschlafen aus. Inzwischen war es etwa die Hälfte zur achten Stunde und der Topf mit dem Teewasser war schon am Brodeln. Aus einer der Lagerkisten , die sie auch als Bänke herahmen, holte er einige Brennnesseln die dort aufbewahrt wurden. Nebenbei nahm er auch aus selbiger Kiste etwas Rauchwurst und einen Kanten Brot zusammen mit ein wenig Schmalz.
Mit dem Messer an seinem Gürtel teilte er kurzerhand die Wurst und das Brot und reichte es Branwin der neben ihm , auf dem Baumstamm, platzgenommen hatte.
Nach dem kurzen Frühstück war es Zeit für eine kurze Waffenpflege und ein wenig auffrischen der Ausrütung. So hatte er schnell ein Öl und ein Tuch zurhand mit dem er seine Klinge einrieb um sie so vor Rost zu schützen. Aus der hinteren Tasche an seinem Gürtel nahm er eine kleine runde Blechdose zusammen mit einem Lappen und rieb das in der Dose enthaltene Fett auf seine Schuhe und die Beinschienen die er bereits angelegt hatte. Dann nahm er noch seine Armschienen und behandelte auch diese.
Kurzerhand zählte er alles an seinem Gürtel durch , 2 Verbände, Faden und 2 Nadeln, ein gutes Dutzend Feuerhölzer, 2 etwa Armlanger Lederbänder, eine kleine Dose mit Creme die zur einfachen Behandlung von Brandwunden oder auch leichtem Sonnenbrand hergenommen werden konnte und der Schriftrollenbehälter der nach der Durchsicht alle wichtigen Abschriften enthielt die sie auf der Reise brauchen könnten. Sein Schild lehnte neben ihm am Stammendeund hatte auch schon bessere Tage gesehn. Bei Gelegenheit würde er wohl eine der schwer beschädigten Planken mal austauschen müssen.
Wenigstens hatte er mit seinem Geld ordentlich gehaushaltet und hatte genug Angespart um alles zu erledigen.

Er vernahm das übliche Schnarchen von Shangra und Nessi, und das Ruhige Atmen der übrigen 7 Äxte war ebenfalls zu hören.
Die 3 Zelte lagen noch im Schatten der Bäume aber am anderen Ende der Lichung fielen bereits die ersten Strahlen der aufgehenden Sonne durch das Blätterdach.

Er atmete tief durch und genoss diesen Moment der Ruhe in seinem Leben.

Beorn:
Auch Beorn hielt es nicht mehr in seinem klammen Schlafsack. Der Geruch von Bier und Schweiss hing in der Luft. Wie immer war das Wiedersehen laut und mit nicht zu wenig Alkohol gefeiert worden.
Etwas steif erhob er sich, zog sich die Hose über, steckte den Dolch in seinen Gürtel und wankte aus dem Zelt.
"Morgn....."
Nach kurzem Überlegen kam Beorn zu dem Schluss, sich vor dem frühstück im nahegelegenem Bach zu waschen, das kalte Wasser würde die Müdigkeit schon vertreiben.

Bran:
Dankbar hatte Branwin das Essen von Ulric entgegengenommen und kaute nun auf derwürzigen Rauchwurst.
Auch sene Ausrüstung hatte ein wenig Pflege nötig. Die Sehne seines Bogens Windsang musste gewachst werden, seine Lederrüstung konnte etwas Fett vertragen und auch seine Messer mussten gescharft werden.
Doch zunächst goss er sich etwas von dem sprudelden Brennesseltee in seinen Humpen und während er in das heiße Gebräu bließ, glitten seine Gedanken in die Zukunft.
Wo würde es die ungleiche Gruppe als nächstes hinziehen?
Der Sommer schien ruhig zu werden, doch im Herbst standeneinige Einladungen und Verpflichtungen an.
Zunächst würde es nach Haubach gehen, wo der hohe Herr von Sturmfels zu Haubach zu einer Jagdt geladen hatte, zu ehren der Äxte, die vor zwei Jahren eine dubiose Dunkelheit aus dem Eldforst bei Haubach vertrieben hatten. Auf diese Jagdt freute er sich, denn dort konnte er die Blamage beim Schützenturnier auf der Grenzwacht wieder wettmachen.
Dann hatte dieser Nytländer auf der letzten Taverne sie alle zum Erntefest der Nytlander eingeladen. Hoffentlich waren dort alle so offen und freizügig mit dem Alkohol.
Ulric wollte noch danach sein Trainingslager abhalten, um die Äxte auf die neuen Erkenntnisse zum Formationskampf, welche er auf Quirin gewonnen hatte einzuweisen.
Und dann hatte Jakkop ihn auf diese Inquisition angesprochen, die bei Hanekamp ihr Unwesen trieb und gegen die Damian einen Schlag plante.
Ja, dieser Herbst versprach nicht langweilig zu werden.

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