Hier und dort: In Engonien und außerhalb des Kaiserreiches > Gruppen auf Reisen im In- und Ausland
die Goldbach'sche Delegation auf der Reise nach Lichttal (Frühsommer 266n.J.)
Lilac:
Einige Tage waren seit der Abreise von Burg Goldbach vergangen. Die kleine Gesandtschaft um die Baronin hatte sich an das Reiseleben gewöhnt. Die täglichen Abläufe hatten inzwischen Routine.
Fleur vermisste ihre Tochter und machte sich Sorgen um Madame. Die Baronin war immer mal wieder blass, appetitlos, müde, gelegentlich war ihr übel und sie zog sich merklich zurück.
Täglich bereitete die Wäsche- und Leibmagd ihrer Herrin die von Soeur Alexane präparierten Tränke. Dabei schüttelte sie ein jedesmal, wenn sie die silberne Schatulle mit den Ingredienzien öffnete, ihr wohlbedecktes Haupt.
Diese crétins! Wie hatten sie es bloß geschafft, ein derartiges Chaos zu veranstalten!
Das Gesinde, das mit zum Fest der Grenzen gereist war, hatte es geschafft, sich ebendiese Truhe stehlen zu lassen. Und dann hatten diese Dummköpfe es nicht mal für nötig gehalten, den Inhalt zu kontrollieren! Sie hätten Madame umbringen können!
Allein bei dem Gedanken daran, zog sich Fleurs Magen zusammen und sie gab sich noch mehr Mühe und bereitete mit noch mehr Sorgfalt die Tränke der Baronin zu.
Es war ein bedeckter Tag gewesen, als das Schiff in Donnerheim abgelegt hatte. Doch zum Glück war die See recht ruhig. Unter Deck schlug eines der Pferde gegen die Holzbohlen seines Verschlages. Madame war nicht die einzige, die eine leichte Grünfärbung über ihrer Blässe im Gesicht zur Schau stellte. Zumeist blieb sie in ihrer Kajüte, wo sich auch Fleur die meiste Zeit aufhielt.
Nun aber waren sie auf offener See und die Wäsche- und Leibmagd stand zur Abwechslung mal an der Reling am Bug des Schiffes und ließ sich den Wind und die Gischt ins Gesicht wehen. Ihr war nicht wirklich schlecht - höchstens ein kleines bisschen übel - und so konnte sie das Springen einiger Delfine genießen, die das Schiff neugierig begleiteten...
Francois:
Francois gesellte sichmit einem Kaffee zu Fleuer. Er vertrug die Überfahrt diesmal besser. Zwei seiner Gardisten nicht... diese standen einige Meter weiter nach achtern und sahen aus, als ob sie jeden Moment... wie auch immer...
"Wie geht es dir?"
Lilac:
Fleur seufzte tief.
"Isch wünschte, Amelíe könnte diesö Delfinö se'en. Sie liebt allö Tierö...", sagte sie bedauernd und wies mit der Hand auf die springenden Säuger.
Sie wandte sich vollends zu dem Weibel um und hob die Augenbrauen, als sie den Kaffee sah.
"Wo 'ast du den denn 'er?", fragte sie etwas belustigt. Sie wusste genau, dass der Weibel ohne Kaffee nicht richtig "rund lief" und freute sich für ihn, dass ihm das Getränk sogar auf hoher See zur Verfügung stand.
Francois:
Francois entgegnete "Ich habe ihn, das ist doch ausreichend...", und wer ihn gut kannte, hätte ein Lächeln erkennen können."Also?"
Lilac:
"Mir ist ein bissschen übél, abör ansonstän ge't ös mir gut.", sagte Fleur mit einem zaghaften Lächeln...
"Weisst du, wann wir etwa ankommön werdön?"
Sie hatte ihr Versprechen an Amelíe nicht vergessen und fragte sich, was ihr wohl feines in die Finger fallen würde...
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