Die Gebiete in Caldrien > Das Caldrische Imperium

Burg Goldbach, Sommer 266 n.J

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Francois:
Dieses Hin und Her der beiden brachte Francois langsam aber sicher in Rage.
"Oh, ich kann euch beruhigen. Ihr werdet beide etwas davon haben, dass ihr meint, euch über eine klare Anweisung im Falle von Nesrine und eine Missachtung der Grundsätze innerhalb der Garde im Falle von Julienne hinwegsetzen zu müssen."
Seine Lautstärke stieg, während er sprach.
"Jeder Gardist empfängt seine eigene Ausrüstung, für die er verantwortlich ist. Was bildet ihr zwei euch eigentlich ein, dass ihr hier einen Tauschmarkt aufmacht?!" Francois´ Hand schlug auf den Tisch auf, und das Tintenfass machte einen Satz. "Was wäre denn gewesen, wenn hier etwas passiert wäre, Julienne? Wenn irgendetwas zu einem Kampf geführt hätte?! Und red´dich nicht raus, dass du noch dienstunfähig gesetzt bist. In diesem Fall gäbe es nur zwei Arten von Gardisten, kämpfende und tote. Und du,"  er sah Nesrine eindringlich an, "wenn es bei dieser einfachen Anweisung schon Konflikte zwischen Dienst und persönlichem Interesse gibt, dann solltest du dir überlegen, wie es mit dir in dieser Garde weitergehen soll!"
Nach einer kurzen Pause machte Francois ruhig weiter, als ob nichts gewesen wäre.
"Die Abwesenheit bringt euch Sonderdienst in der Nachtwache ein, und zwar beide in vollständiger Ausrüstung, damit ihr sie kennen und schätzen lernt. Ihr habt ja offenbar zuviel Freizeit. Und wehe ich treffe eine von euch schlafend, dann sei Lavinia euch gnädig, ich werd es nicht sein. Das Spiel mit der Ausrüstung kostet euch ein Drittel eurer nächsten Löhnung. Und sollten wir derlei Gespräche wiederholen müssen, bin ich sicher, dass Madame sich für den Grund interessieren wird.
Und jetzt raus!"

Nesrine:
Beide wussten es besser, als zu protestieren. Die Strafe tat weh, war aber gerecht und angemessen.
Mit einem ergebenen "Oui, Weibel.", verließen sie Francois' Stube.
Draußen auf dem Gang gingen sie ein paar Schritte, damit der Weibel sie nicht hören konnte.
Dann zog Nesrine Julienne in eine Nische.
"Bist du wahnsinnig geworden?", fauchte die Schwarzhaarige.
"Ach, und selbör? Was hättest du gemacht, wenn är disch rausgeschmissön 'ätte?", giftete Julienne zurück.
Beiden war die Panik um die andere anzusehen.

...

Kurze Zeit später besorgten sie für Nesrine eigene Ausrüstung. Kritisch überprüfte Julienne den Sitz des Gambesons und des Helmes.
"Sitzt gut.", meinte sie schließlich und grinste Nesrine an. Die grinste zurück.

Sie meldeten sich beim Diensthabenden wegen der zusätzlichen  Nachtschichten und besorgten sich dann Frühstück.

Der heutige Dienst trennte die beiden Frauen, ebenso wie die kommende Nachtschicht.
Sehnsüchtig blickte Nesrine in die Richtung, in die Julienne verschwunden war. Dann seufzte sie ergeben und konzentrierte sich auf ihren Dienst.

Francois:
Francois hatte sich die Rottmeister der drei Rotten einbestellt und ihnen erklärt, dass sie in der nächsten Zeit zwei zusätzliche Posten für die Nacht hätten. Auf die Frage, "Weshalb?" hatte er nur mit "Es hat sich so ergeben" geantwortet.
Den Quartiermeister wies er an, die Lager der beiden Gardistinnen zu trennen. Offenbar hatten sie ja schlechten Einfluss aufeinander.

Nesrine:
Nesrine bekam davon nichts mit. Sie versah, müde von der Nacht, in sich gekehrt und wortkarg ihren Dienst.

Lilac:
Julienne hingegen erfuhr am frühen Abend von der letzten Konsequenz. Sie platzte innerlich, konnte aber nichts tun. Wütend schwitzte sie unter ihrer vollen Ausrüstung vor sich hin.

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