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Rückreise aus den Drachenlanden nach Taga, Sommer 266 n.J

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Sandra:
Nachdenklich sah die blonde Magierin zu Kadegar herüber - er war schon immer etwas...nüchtern gewesen, doch die schlechte Laune der letzten Tage war deutlich über dem üblichen Maß gewesen. Letztes Jahr hatte er sogar mit ihnen ordentlich einen getrunken. Nachdem er jetzt einige Monate abstinent war, hat er aber doch hier in den Drachenlanden das erste Mal wieder etwas getrunken und verkündet, er sei im Urlaub. Oder ob es mit der Arbeit bei Tannjew zusammenhängt?
Lucius hatte tagsüber plötzlich an der Gilde der Magie gestanden als Kadegar gerade unterwegs war und so hatte sie seine Ware entgegen genommen, um sie dem Magier auszuhändigen. Der Händler hatte etwas von Zeitsand erwähnt und von Elitawana, der Stadt aus der ersten Drachenwelt erzählt und ihr dann das Buch mit Sprüchen gegeben.
Zeitsand… Kadegar, Kadegar, was hast du bloß vor?
Die Frage hatte sie sich in den letzten Tagen schon ein paar Mal gestellt.
Aber er redete ja konsequent nicht darüber und etwas daran beunruhigte Stella - üblicherweise konnte sie mit Kadegar gut diskutieren und über magische Theorien fachsimpeln, aber seit seiner Frage an Lyra und sie in Amonlonde zu Jahresanfang hielt er sich sehr bedeckt und wich dem Thema großräumig aus.

Also konnte sie letztlich nur hoffen, dass er wusste, was er tat und ihnen gegebenenfalls im Nachhinein berichten würde. Er hatte wohl seine Gründe…
Sie würden es aber jetzt sowieso nicht mehr rechtzeitig schaffen, wenn sie mit dem Schiff reisten, also hatte die junge Magierin ihm schlicht viel Erfolg gewünscht.

Ein Flirren erfüllte die Luft und erinnerte ein wenig an die Verwirbelungen an heißen Sommertagen und war doch nur für die Magier zu spüren, als die Magie um sie herum sich verdichtete und sich um den Schattenwall-Magier konzentrierte, der ein paar Schritte von Lyra und Stella entfernt auf der Wiese stand.
Die Schutzzauber, die Stellas Körper umhüllten, vibrierten leicht auf ihrer Haut und einen kurzen Moment kribbelte alles, bevor Kadegar vor ihren Augen verschwand.

Einen Moment betrachtete sie noch die Stelle an der Kadegar gestanden hatte, bis sie sich der Steinfee an ihrer Seite zuwendet.
“Wir sollten uns dann auch bald auf den Weg zum Hafen machen.”

Lyra:
Man sah der Fee deutlich an, dass sie erst sehr spät in ihrem Zelt gewesen war. So wie Kadegars Laune von Tag zu Tag in den Drachenlabden schlechter geworden war , war ihre besser geworden. Natürlich hatte die Arbeit, die ihr Kadegar im Rahmen der Weißen Schule gegeben hatte, schon viel Energie gekostet, aber sie hatte auch Spaß gemacht. Überhaupt hatte ihr dieses Jahr in der Gilde der Magie gut gefallen und die Arbeiten hatten Spaß gemacht.
Nun blickte auch die zu dem, wieder einmal griesgrämigen Magier rüber. Sie hatte kaum eine Ahnung, was ihn bedrückte und konnte nur mutmaßen, dass es mit seinen Aufgaben bei Tanjew zusammen hing. Dann war da noch dieses Buch gewesen, von dem er nichtmal bereit gewesen war einen Titel zu nennen. Nur Stellas Wiedergabe der Andeutungen, die Lucius gemacht hätte, hatten die Vermutung nahegelegt, dass es um Zeitmagie ging. Wobei er anscheinend nicht viel brauchbares in dem Buch gefunden hatte. Zumindest hatte er auf ihre Nachfrage nur kurz von Gedichten gesprochen, die ihm nichts brachten. Sie konnte nur hoffen, dass es ihrem ehemaligen Meister gut ging, da er sich in den letzten Monaten noch mehr zurück gezogen hatte, als sonst schon. Aber immerhin hatte er sich hier wieder etwas Alkohol erlaubt, vielleicht würde er sich seinen Freunden nach Abschluss seiner Forschungen, wieder etwas öffnen.
Bis dahin konnte sie ihm nur alles Gute wünschen und für ihn hoffen, dass alles nach Plan verlaufen würde. Alle weiteren Gespräche hatte sie auf Taga verschoben. Grad das Gespräch über Drakonias geplante Hochzeit, war kein Thema mit dem sie ihn grad belästigen wollte.
Langsam kribbelte die Magie auch auch ihrer Haut und sie spürte den Machtfluss leicht durch ihr eigenes Geflechtcht fließen. Dann eine Sekunde später, war Kadegar im Flirren der Energien verschwunden.  Ihr Blick blieb noch einen Moment an dem Ort, an dem er sich aufgelöst hatte stehen, dann ging ihr Blick kurz den Hügel hinauf und ein kurzes Lächeln huschte über ihre Lippen, bevor sie sich zu Stella umdrehte.

"Ich bin soweit abreisebereit und habe mich schon von allen soweit verabschiedet. Wir sollen uns allerdings noch einen Bissen Frühstück auf den Weg mitnehmen

Sandra:
Stella wusste sehr wohl wo die Fee sich vergangene Nacht rumgetrieben hatte, aber die Müdigkeit war Lyra nun auch selber schuld.
Aber mit den Taten vom vergangenen Tag war Stella auch nicht einverstanden und das Spiel mit dem Tod das Lyra gespielt hatte, missfiel ihr. Na, wenn sie meint...

"Frühstück klingt gut. Und ich müsste noch eine schnelle Runde machen." Aber meine sind im Gegensatz zu dir tatsächlich schnell... grinste die Magierin in sich hinein.

Damit ging sie die paar Meter zurück zur Gilde der Magie hoch, wo sie die letzten Tage gearbeitet hatten und verabschiedete sich von den anderen, die ebenfalls bald zu großen Teilen ihre Rückreise antreten würden, abgesehen von denen, die dort das ganze Jahr lebten und nicht nur wie sie zum Fest der Drachen kamen.

Kurz drauf kam Stella wieder zwischen den Zelten hervor, ihr Gepäck geschultert und ging auf Lyra, die immer noch im großen steinernen Ritualkreis stand, zu. “So, von mir aus können wir los. Mit Proviant versorgen wir uns am Besten in der Stadt. Mit etwas Glück hat der Bäcker auch noch frische Zimtstangen!”
Mittlerweile war die Stadt deutlich leerer als noch in den vergangenen Tagen während des Wettstreits und auch beim Bäcker war nicht die übliche lange Schlange zu sehen so dass die beiden sich schnell mit frischen Brötchen, Brot und eben jenen hervorragenden Zimtstangen eindecken konnten.

Lyra:
"Dann bis gleich" sie lächelte die andere Magierin kurz an.

Der Große Ritualkteis, einer der wenigen Orte in den Drachenlabden an denen man sofort unwiederbringlich sterben konnte und ein Ort an dem man wirklich große Energien freisetzen konnte.
Obwohl sie dieses Jahr direkt neben ihm gewohnt hatte, hatte sie doch kein einziges Mal Ritualisiere dieses Jahr. Schon etwas ironisch.

Als Stella zurück zu den Zelten ging, in denen sie die letzten Tage gelebt und gearbeitet hatten, blickte sie ihr nach und ließ ihre Gedanken schweifen. Seit ihrer Missglückten Großmeisterprüfung waren mittlerweile einige Wochen vergangen und zumindest Stella hatte wohl alles gut überstanden. Kydora schien mit der Trennung deutlich mehr Probleme zu haben. Die Prüfer waren sich einig gewesen, dass sie handwerklich gute Arbeit geleistet hatte, nur halt einfach von ihrer Persönlichkeit noch keine Großmeister war. Wie hätte Gorix so schön gesagt, man muss darein wachsen. Vielleicht sollte sie langsam damit anfangen. Hier hatte sie schon die eine oder andere administrative Aufgabe übernommen und hatte sich damit wohl gefühlt, vielleicht sollte sie auch einfach weiterhin versuchen so zu arbeiten.
Vermutlich gehörte dazu auch in anderen Bereichen endlich klar Schiff zu machen.

Bevor sie noch weiter grübeln könnte stand auch schon Stella wieder neben ihr. Als sie angesprochen wurde, schreckte die Fee leicht aus ihren Gedanken hoch.
"Ja, Bäcker klingt gut. Die Zimtstangen sind ein Traum."
Auf dem kurzen Weg, den Berg rauf, in die Stadt, ließ sie ihren Blick noch einmal über das Gelände schweifen. Die meisten der Zelte, die die Wiesen in den letzten Tagen gefüllt hatten, waren bereits abgebaut und viele der Gäste bereits abgereist. Ihr Blick ging noch einmal in Richtung des Roten, des Blauen und des Lager des Chaos.
Auf bald, meine Freunde
Nachdem sie sich gut mit Nahrung und Wasser für den Weg eingedeckt hatten, blickte sie Stella fragend und auffordern an.
"Dann mal zum Hafen, ein Schiff suchen?"

Sandra:
Im Hafen hatten die beiden bald ein Schiff gefunden, das sie in Stejark absetzen konnte und sie sogar eine kleine Kajüte zu zweit hatten.
Die Kisten verstauten sie mit Seilen an den Wänden und machten sich schließlich wieder auf den Weg an Deck; Stella hatte dabei ihren Rucksack geschultert, das Wetter war draußen einfach zu schön.
Während von der Besatzung noch reges Treiben herrschte, um das Auslaufen vorzubereiten, machte Stella es sich auf einem Stapel Kisten gemütlich, die bereits fertig verladen und gesichert waren. Aus ihrem Rucksack zog sie auch sofort wieder ihre Ledermappe heraus und kramte in den ganzen Zetteln nach den Notizen für ihren Bericht der vergangenen Reise aus Danglar. Seufzend blätterte sie durch die schon geschriebenen Seiten des Berichts aus Lupien und den angefangenen Seiten aus Danglar, die mittlerweile zu einer beachtlichen Dicke angewachsen waren.

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