Hier und dort: In Engonien und außerhalb des Kaiserreiches > Gruppen auf Reisen im In- und Ausland

Die Rückreise von Norngard nach Goldbach, Sommer 266 n.J.

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Francois:
Der Weibel war ob des Verhaltens der Frau etwas irritiert, aber es gab jetzt wichtigeres.
"Hinten auf dem Wagen liegt eine meiner Gardistinnen.Sie ist schwer verwundet und benötigt einen Heiler. Ich fürchte, sie..." Weiter sprach er nicht. Weiter wollte er nicht sprechen...

Nesrine:
"Lässt misch se'en!", sagte Nesrine geschäftig und trat an den Karren heran, während sie sich die Hände an der Tunika abwischte.
Als sie sah und roch, was sich im hinteren Teil des Wagens befand, wurde Nesrine still und nachdenklich.
Schließlich sagte sie knapp: "une moment, sil vouz plait..." und verschwand eiligen Schrittes im Haus.
Nur wenige Augenblicke später war sie wieder da.
"'elft mir, sie 'ereinzutragen!", forderte sie den Weibel ohne weiteres auf und griff bereits nach Juliennes Schultern. Sie griff der Gardistin unter die Arme und schleppte diese dann ins Haus. Francois konnte spüren, wie stark die fremde Frau war...

Im Haus war es düster. Das mit Holzschindeln belegte Dach ließ  keinerlei Sonne hinein; die Fenster waren winzig und das Feuer im Herd gab kaum Licht ab. Zentral im Raum stand ein großer, aus simplen Holzbohlen zusammen gezimmerter Tisch. Darauf legten sie die verletzte Gardistin ab.
Nesrine wandte sich dem Herd zu und legte Holz ins Feuer.
Bald darauf blubbert etwas in einem kleinen  Kessel und Nesrine wuselte permanent umher, holte dieses und jenes und stellte es in Reichweite des Tisches.
Schließlich sah sie Francois ernst an: "Ihr müsst mir 'elfen, sie auszuziehen!"

Francois:
Der Weibel hatte die Frau während ihres Wuselns beobachtet. Nun stand er da und traute seinen Ohren nicht.
"Ihr meint...? Ich...Ähm..."
Er kommandierte seine Leute und riskierte bei jedem Aussendienst, einen von ihnen zu verlieren. Aber das war etwas anderes.

Nesrine:
Nesrine blickte etwas entnervt auf den plötzlich so verunsicherten Mann.
"Mit Kleidung kann isch sie nicht versorgen! Und alleine schaffe isch das nischt!", erklärte sie.

Die Frau ging systematisch vor. Sie ließ den Weibel Julienne an den Schultern hochheben und zog der Gardistin das Hemd aus. Als sie die zerschlagenen Oberarme sah, zog sie scharf die Luft ein: "Autsch!", sagte sie.
Dann kamen zuerst die Stiefel und danach die Hose dran. Kopfschüttelnd und mit besorgtem Blick bemerkte Nesrine die tiefe Wunde am rechten Oberschenkel und die Pfeilwundean der linken Hüfte. Aber sie stellte keine Fragen.
Schließlich legte sie - vermutlich eher für  den Weibel - eine Decke über ihre Patientin...

Francois:
Dem Weibel war durchaus klar, dass die Kleidung im Weg war, aber... Naja, er hatte nicht vor, jetzt, da sie in der Heimat waren, seine Gardistin zu verlieren. Also packte er mit an. Für die Decke war er trotzdem dankbar.

"Kann ich euch irgendwie zur Hand gehen?" fragte er, als sie soweit waren. Er wollte jetzt nicht nutzlos den Raum vollstehen.

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