Hier und dort: In Engonien und außerhalb des Kaiserreiches > Gruppen auf Reisen im In- und Ausland
Die Rückreise von Norngard nach Goldbach, Sommer 266 n.J.
Lilac:
Julienne verarbeitete die Geräusche in ihrem Delirium. Die heimelige Atmosphäre sorgte dafür, dass sie davon träumte, wie es bei ihr zuhause war. Plötzlich stürmten bewaffnete Männer in das Haus und griffen ihre Familie an. Panisch schrie Julienne, die sich aus unerfindlichen Gründen nicht bewegen konnte, nach dem Weibel...
Nesrine:
Nesrine sprang vom Tisch auf und eilte zu Julienne. Sie nahm ihre Hand und sprach beruhigend auf sie ein. Die Gardistin schlug um sich, so dass Nesrine gezwungen war, sie festzuhalten.
"Alles wird gut; du bist in Sischer'eit!", brummte sie...
Lilac:
Juliennes Traum veränderte sich. Sie war am Rande des Bewusstseins und ließ sich tatsächlich beruhigen. Nun war sie wieder zuhause und erst ein paar Sommer alt und es war ihre große Schwester, die ihr die Fieberheiße Stirn kühlte. Dann jedoch runzelte sie die Stirn; der Geruch stimmte nicht. Es war nicht ihre Schwester, sondern jemand anderes.
Julienne schlug die Augen auf.
"Wo...", krächzte sie...
Nesrine:
Überrascht blickte Nesrine in tiefblaue, fiebrig glänzende Augen. Im ersten Moment war sie etwas perplex, dann jedoch fing sie sich: "Ihr seid im 'ause meiner Familie. Euer Weibel 'at eusch 'ier 'er gebracht, damit isch eusch pflegen kann..."
Sie strich erneut eine klebrige Strähne von der schweißnassen Stirn und rückte die feuchte Kompresse zurecht.
Die Augen ihrer Patientin flatterten bereits wieder. Nesrine hielt eine heiße Hand und sagte beruhigend: "Schlaft und werdet in Ruhe gesund! Es ist alles gut..."
Lilac:
Stunden später erwachte Julienne erneut. Es war dunkel im Haus und aus der Nähe hörte sie ein Schnarch-Duett. Langsam wurde sie Gewähr, dass auch neben ihr jemand lag. Sie drehte ihren Kopf und sah die Frau, die vorhin mit ihr gesprochen hatte. Nun lag sie tief und fest schlafend neben Julienne auf dem Strohsack. Auf ihrer Wange war ein dunkler Fleck, der sich bald, als sich Juliennes Augen an die Dunkelheit gewöhnten, als Kohle entpuppte.
Irgendwie hatte sie ein flaues Gefühl im Bauch. Julienne hielt das und die Tatsache, dass sie wach war, für ein gutes Zeichen.
Vorsichtig, um die andere Frau und auch sonst niemanden zu wecken, richtete Julienne sich auf. Das jedoch war keine gute Idee - sofort wurde ihr übel, alles drehte sich und ihr Schädel dröhnte. Sie konnte ein leises Stöhnen nicht unterdrücken...
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