Hier und dort: In Engonien und außerhalb des Kaiserreiches > Gruppen auf Reisen im In- und Ausland
Reise von Norngard nach Fanada, Sommer 266 n.J.
Kydora:
Ein paar Tage war die junge Frau nun schon seit den Ereignissen in Norngard unterwegs. Sie hatte sich früh und ohne Verabschiedung auf den Weg gemacht. Kydora wollte keine Zeit verlieren. Sie wollte vor dem Treffen in Taga noch Ardor erreichen und ihm selber von dem Abend in Condra berichten.
Langsam dämmerte es und erschöpft kehrte Kydora im nächsten Gasthaus ein. Es war kein großes Gasthaus, aber wirkte gemütlich. Drinnen war Stimmengewirr und eine warme einladene Atmosphäre. Kydora ging zur Wirtin herüber und erkundigte sich nach einem Schlafplatz und etwas zu Essen. Mit einem herzlichen Lächeln im Gesicht erklärte ihr die Wirtin, in welchem Zimmer die junge Barbarin unterkommen konnte.
"Geh schon mal und leg deine Sachen in Ruhe ab. Bis du wieder hier bist, hab ich dann auch etwas Eintopf für dich warm gemacht."
Kydora bedankte sich mit einem kurzen Nicken und schulterte wieder ihren Rucksack. Der Weg zum Zimmer war schnell zurückgelegt. Erschöpft öffnete sie die Türe, und steuerte eins der Betten an. Im Augenwinkel nahm sie den entkleideten Rücken eines Mannes wahr, der sich offenbar gerade umzuziehen schien.
"Lass dich von mir nicht stören, ich bin auch gleich wieder weg.", murmelte sie etwas mürrisch vor sich hin. "Nur kurz meine Sachen abladen." Und damit legte sie ihren Rucksack und Umhang auf das Bett ab. Kurz dachte sie darüber nach, sich einfach auch ins Bett fallen zu lassen, entschied sich aber dagegen. Vorher sollte sie erst etwas essen.
Rikhard Kraftweber:
Als die Zimmertür aufging und die Frauenstimme erklang, hatte Rikhard es plötzlich eilig, sich umzuziehen. Im Gegensatz zu seinen schrecklichen Stammesgenossen hatte er sich stets ein gesundes Gefühl für Anstand bewahrt, und damit einher ging nunmal ein ordentliches Schamgefühl. Rasch warf er sich seine Robe, die er grade noch ausgezogen hatte, wieder über, dann drehte er sich mit hochrotem Kopf um.
"Was machst du denn hier?" Entgeistert sah er in Kydoras Gesicht.
Kydora:
Ruckartig schnellte Kydoras Kopf hoch und sie starrte in das entgeisterte Gesicht von Rikhard Kraftweber. Ihre Mimik spiegelten Fassungslosigkeit und Erschöpfung wider.
"Das Gleiche könnte ich dich auch fragen."
Sie widmete sich wieder dem Ausräumen ihrer Sachen.
"Also ich für meinen Teil werde gleich etwas Essen und danach schlafen gehen, damit ich morgen früh weiter nach Fanada reisen kann. Beantwortet das deine Frage?"
Rikhard Kraftweber:
Immer noch mit hochrotem Kopf fuhr Rikhard fort, seine Robe zu raffen.
"Ich bin auf dem Weg nach Taga. Du weißt doch, was dort stattfindet - oder hast du's vergessen?"
Natürlich hat sie's vergessen. Wenn sie nur ein wenig disziplinierter wäre...
"Eigentlich wollte ich mit den anderen reisen, aber irgendwie hat sich das, sagen wir, nicht ergeben. Wenn du möchtest, geh ich nochmal runter und hol dir eine Schüssel Eintopf, dann kannst du dich hier etwas einrichten. Tu mir nur den Gefallen und bring mein Bett nicht in Unordnung. Wir teilen den Raum genau in der Hälfte - diese Seite hier ist, wie du sehen kannst, die meine."
Kydora:
"Natürlich habe ich das nicht vergessen." Sie drehte sich wieder zu Rikhard um und verschränkte die Arme.
"Deswegen bin ich ja auch auf dem Weg nach Fanada. Ich würde vor dem Treffen gerne noch ein Gespräch mit Ardor führen. Ich habe die Hoffnung, dass ich ihn noch irgendwie abfangen kann."
Sie beobachtete, wie Rikhard verdeutlichte, wem welche Hälfte des Zimmers gehörte. Und...hatte er ihr gerade angeboten, ihr eine Schüssel Eintopf zu holen? Das überraschte Kydora sichtlich. Jedoch winkte sie dankend ab.
"Das ist nett von dir. Aber ich hätte im Moment ganz gerne einfach ein paar Menschen um mich herum. Ich denke, ich werde unten Essen. Hast du schon gegessen?"
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