Der Städtebund von Tangara > Ayd'Owl-Akademie

Zimmer von Runa

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Nevermind:
Einer der Geister huschte durch die Wand nur um kurz vor ihr anzuhalten. "Du hast besucht munkelt man. Wer ist das?" Der neugierige Schemen wartete die Antwort nicht ab, sondern verschwand suchend in der nächsten Wand. Unten im Büro des Kanzlers bekam der Besuch noch einmal die Regeln und Richtlinien der Akademie vorgelegt und unterschrieb diese brav als Gast, knickste und wurde dann mitsamt dem kleinen Bündel in die Tavensa geschickt. Sie solle dort warten, sagte man ihr, jemand würde kommen sie abzuholen und die Leute kenne sie ja bereits.

Kurz nach der blassbleichen Erscheinung in ihrem Zimmer klopfte es. Ein Mitschüler war es, der zu Runa geschickt wurde, "Runa.. du hast Besuch. Eine äh.. Frau mit irgendeinem Wappen mit Wolf oder so.. Sitzt in der Tavensa und wartet auf dich.." klang es durch die verschlossen Tür. Die Schritten verhallten irgendwo im Gang.

Anders:
Nach Sinas Besuch:

Sanft legte Runa den Brief vor sich auf der Tischplatte ab. Ihre Augen huschten noch einmal über die geschriebenen Zeilen die ihr Magistra Jelena hatte zukommen lassen. Ihre Anwesenheit wurde gewünscht, es ging um den Vizekanzler. Offensichtlich hatte sein Zustand sich nicht verbessert, möglicherweise sogar verschlechtert und jetzt sollte ein Versuch unternommen werden ihn zu heilen. Wie dieser aussah oder welche Rolle sie dabei spielen sollte stand dort nicht.
Den Brief nicht aus den Augen lassend, so als könnte er sie anspringen sobald sie wegsah, tippte sich die junge Adeptin gegen die Lippen. Innerlich debattierte sie ob sie dem Aufruf folgen sollte oder nicht.
Sie konnte sich nicht vorstellen wie sie von Nutzen sein sollte wenn es um die Heilung des Vizekanzelers ging. Sie besaß keinerlei Kenntnisse in Heil- oder Seelenmagie, noch war ihre magische Kraft ausreichend um in irgend einer Art und Weise ausschlaggebend zu sein. Andererseits rief die Magistra genau nach ihr. Angestreng versuchte sie einen Grund zu finden der ihre Anwesenheit bei der Heilung des Vizekanzlers unabdingbar machen konnte.
Nun sie verband einiges, wenn auch keine enge Bindung wie er und Stella sie teilten. Sie arbeite für ihn und die Akademie. In wie weit verpflichtete sie dieser Umstand zu helfen?
Wenn er starb, nun... ihr Stipendium bekam sie von der Akademie bezahlt und solange der Staufer mit ihrer Arbeit zufrieden war würde sich auch dies nicht ändern. Ihre anderen Arbeiten würden sich allerdings sehr verringern, was durchaus positiv wäre.
Andererseits hatte er bisher immer ein gute Wort für sie eingelegt und wenn er es entbehren konnte ein Auge auf sie gehabt.
Kurz überlegte Runa wie hoch die Chancen waren, dass der Vizekanzler sie als Geist heimsuchen würde wenn sie nicht kam.
Egal wie man es drehte uns wendete, man erwartete das sie erschien. Wahrscheinlich wäre es besser, das Ganze als eine Art Auftrag zu betrachten der an sie als Adeptin gestellt wurde.
Sie faltete den Brief zusammen und legte ihn in ihre lederndes Notizbuch. Dabei fiel ihr Blick auf die zurletzt beschriebenen Seiten. Dieses Problem würde dadurch möglichweise verzögert werden.
Aber sie könnte auch dort an einer Lösung arbeiten. Sie würde ihr Ziel erreichen, jetzt wo sie es sich gesetzt hatte.

Am nächsten Tag bereitete sie alles für ihre Abreise zur Löwenburg vor und zwei Tage später war sie Unterwegs.

Anders:
Nach dem Aufenthalt auf der Löwenburg:

Der Baron war zurück und kümmerte sich um seine Baronie, seine Frau und die liegen gebliebenen Angelegenheiten. Sie selbst war an die Akademie zurück gekehrt um sich Gedanken über das Geschehene und das Zukünftige zu machen. Und das tat sie noch seit etwa zwei Tagen.
Sie ging das Erlebte immer wieder Stück für Stück durch, dass was sie erfahren hatte, dass was passiert war. Die scheinbare Leichtigkeit mit der Einige die Unternehmung angegangen waren. Das Gespräch mit dem Baron.
Sie wusste, dass ihre zeit begrenzt war, wenn auch noch nicht zu knapp. Auch wenn niemand auf ihrer Seite war, so gab es doch Menschen die Eile für weniger geboten hielten als andere. Einige würden mit sich reden, oder sich überzeugen lassen, bei anderen würde sie es gar nicht erst versuchen. Ihre Erfolgsaussichten waren gering, aber vorhanden. Sie musste es nur klug angehen.
DIe junge Adeptin ließ die Hand sinken und öffnete die Augen um zu beobachten wie die glimmenden Linien und Zeichen unter ihren Fingern verblassten.
Sie würde das richtige Gleichgewicht finden müssen zwischen Vorsicht und Fortschritt.
Und mit genügend Überlegung würde ihr dies auch gelingen.

Kydora:
Frühjahr 269 n. J.

Lange war die junge Frau nicht mehr durch diese Gänge gelaufen. Wie lange war es her? Sicherlich schon über ein Jahr.
Was sie zum nächsten Gedanken brachte: Wie stand es eigentlich um ihre Wette mit Rickhard? War die vereinbarte Zeit nicht auch langsam verstrichen?

Sie bog um eine Ecke und sah in den Gang hinein. Es wirkte so sonderbar durch die Akademie zu laufen ohne länger ein Schüler zu sein.

Schritt für Schritt ging sie an den Türen entlang, in Gedanken versunken, als sie intuitiv vor einer der Türen stehen bleibt. Hier
Der nachdenkliche Gesichtsausdruck der Silvanaja wich sogleich einem freundlichen Lächeln und es folgte ein Klopfen an die Türe. Sicher, aber nicht aufdringlich. Geduldig wartete Kydora ab und wippte leicht auf den Füßen hin und her.

Sie hatte ihren Wind wieder gefunden, hatte endlich gelernt wieder zu lauschen... Doch etwas war anders... kontrollierter und sie war nicht länger nur das kleine Herbstblatt im Winde, das umhergetragen wird durch die Launen der Winde. Sie war das Auge des Sturms, die Ruhe während um sie herum das Chaos herrschte. Und gleichsam war sie die Brise, die in Bewegung brachte, was schon viel zu lange ruhte. Sie war so viel mehr und hatte es all die Zeit selber nicht erkannt. Dem Eis... der kalten Logik... mehr Platz in ihrem Leben zu geben, war eine gute Entscheidung gewesen. War es überhaupt eine bewusste Entscheidung gewesen? Oder vielmehr die logische Konsequenz aus diversen Ereignissen hervorgegangen?

All diese Gedankengänge schossen Kydora in dem kurzen Augenblick durch den Kopf, den sie vor Runas Türe auf Einlass wartete. Und so würde sie wohl erst etwas gedankenverloren wirken, den Blick leicht zur Seite gerichtet, wenn die Scholaria die Türe öffnen würde.

Anders:
Das Klopfen an der Tür kam zu einem wirklich ungeünstigen Zeitpunkt. Sie hatte erst vor kurem die Feder ins Tintenfass getaucht und befand sich außerdem in der Mitte eines Satzes. Deshalb ignorierte Runa das Geräusch vorerst. Sorgfälltig schrieb sie den Satz zu Ende und fügte noch einen kleineren dahinter an, ehe sie die Feder vor sich ablegte, das Fass verkorkte und das geschriebene ablöschte. Dann erhob sie sich und ging zur Tür hinüber um sie zu öffnen.
Vor ihr im Gang stand Kydora die augenscheinlich geistesabwesend in die Gegend starrte. "Kydora", begrüßte sie die junge Frau und öffnete die Tür weiter.
"Komm herein. Wie ist dein Befinden?"

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