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Runas Reise nach Montralur

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Anders:
Über das Gesicht der jungen Magierin huschten undeutbare Ausdrücke von Gefühlen. Ja das Thema Macht und was sie aus Menschen machte hatte sie in letzter Zeit einmal zu oft gehabt, zumindest was sie anbelangte. Weswegen sie auch so empfindlich auf den Umgang mit diesem Thema seitens des Körpers reagierte. Dennoch traute sie sich nicht die Gewissenfrage an den Körper zu stellen aus Angst vor den Konsequenzen die sie je nach Antwort ziehen würde. Ziehen müssen.
//Du bist so ein Feigling Runa!//
Um Zeit zu gewinnen wandte sie sich noch einmal dem Buch zu. Sie betrachtete die vergilbten Seiten, verblassten Buchstaben und Zeichnungen. Wer war diese Person gewesen, der dieses Buch verfasst hatte. Und warum hatte er oder sie es aufgeschrieben?
"Gut. Aber was dann? Grenzen wir die Möglichkeiten ein. Reine Necormantie fällt weg. Ein Dasein als Untoter ist nicht vertretbar, was den Vampirismus mit einschließt. Packtierung fällt ebenfalls weg. Alchemie hat ihre definitiven Grenzen, sowohl moralisch als auch Substanziell."
Den Götterzwang ließ sie bewusst weg.
"Und Heilmagie scheint alleine nicht effektiv genug zu sein. Auch eine dauerhafte Versteinerung ist hinfällig."
Runa verschränkte die Arme vor der Brust und dachte nach. Vielleicht half eine andere Sichtweise auf das Problem. Probeweise ging sie um den Tisch herum und betrachtete das Buch von der anderen Seite. //Das Problem ist der Körper selbst. Da er in dem Blut die Bedrohung sieht. Die Fusion der Seelen ist bereits im Gang und wird immer weiter Fortschreiten bis zu dem Zeitpunkt wo sie an den einen Lebensfaden geknüpft werden sollen. Also gibt es einen unbestimmt langen Zeitraum der überbrückt werden muss. Durch die Alchemie wird soweit ich das verstehe im Moment der Schaden geheilt den der Körper anrichtet. Was wenn ...?//
Sie richtete den Blick wieder auf den Körper.
"Ist es vielleicht möglich dem Körper eine Illusion von einem Gesunden Zustand zu vermitteln? Ich meine es ist möglich Geist und Sinne sehr effektiv zu täuschen."

Noxius Armatura:
Der Mann überlegte kurz, dann schüttelte er den Kopf.

Mann kann vielleicht den Geist täuschen, dass alles in Ordnung ist, doch den Körper nicht.
Man kann mit Hypnose einem Mann einflüstern, dass sein Bein nicht gebrochen ist und er wird vielleicht sogar keinen Schmerz verspüren, aber dadurch wird das Bein nicht heilen. Im Gegenteil. Er wird es unbewusst belasten und dadurch den Schaden nur noch vergrößern.
Vielleicht wäre es möglich uns vorzugaukeln, dass die Verschmelzung vollständig oder nicht vorhanden ist, doch die Körperlichen Schäden werden dadurch nicht weniger.

Noch einmal schüttelte er den Kopf

Wir werden uns diesbezüglich mit einigen Magistern auseinandersetzen. Vielleicht kommt Lyra auch mit einer vernünftigen Idee daher.
Wir sehen jedenfalls keinen Sinn darin unsere wertvolle Forschungszeit oder deine mit weiteren "was wäre wenn" Fragen und umherstochern im Nebel zu verschwenden. Die Wache wird dir den Weg zu deinen Gemächern zeigen. Wir werden unterdessen die Akademieleitung von unserer Unterhaltung unterrichten und man wird dich nach einem Beschluss wieder ziehen lassen. Nachdem sie dich gegebenenfalls um ein paar Erinnerungen erleichtert haben.

Er begab sich in seinem angeschlagenen Zustand in Richtung der Türe um diese für Runa zu öffnen und der Wache entsprechende Anweisungen zu geben.

Anders:
Runa nickte langsam. Sie hatte geahnt, dass sie ihre Zeit hier zu Ende neigte. Sie versuchte eine Bilanz in ihrem Kopf zu ziehen, unterließ es dann aber. Egal was sie an positiven Dingen heraus bekommen würde, ihr Gefühl würde sie zu nichte machen. Vielleicht war es gut, dass sie wieder ging.
Sie folgte dem Magister zur Tür. Kurz bevor er sie erreichte fragte sie: "Kann ich dir sonst noch irgendwie helfen. Und ich meine jetzt nicht faktisch, sondern menschlich." Unsicher betrachtete sie den Rücken vor sich.

Noxius Armatura:
Er stockte einen Augenblick. Dann öffnete er die Türe

Du hast schon genug getan.

Sprach er tonlos. Sein Gesicht als er sich zu Runa umwandte war ein undeutbares Gemisch aus unterdrückten Emotionen, die wohl alles bedeuten konnten. Wut und Freude, Furcht und Ehrgeiz, Zu- und Abneigung. Aus diesem widersprüchlichen Wirbel aus Gefühlen stachen jedoch Augen voller Trauer hervor.

Leb wohl Runa. Wenn das Schicksal es so will, werden wir uns wiedersehen. Und wenn nicht, war es uns vergönnt nicht länger zu leben.

Anders:
//Langsam gewöhne ich mich dran...//
Runa nickte und beschloss das ganze für sie und ihn angenehm kurz zu halten. Schmerzhaft war es eh.
"Dann leb wohl, ... Garth." Damit drehte sie sich schlussendlich um und verließ den Raum des Magisters. Hinter ihr fiel die Tür ins Schloss.

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