Die Gebiete in Caldrien > Das Caldrische Imperium

Burg Goldbach (Winter/Frühjahr 267 n.J.)

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Lilac:
Zuerst war Fleur verwirrt. Doch dann sann sie über die Worte der Fremden nach. Ja, es gab ihn - diesen Unterschied. Die Baronin war das beste Beispiel. Jeder hatte Respekt vor ihr. Doch nur selten musste man auch Angst vor ihr haben. Die Wäschemagd lächelte stumm in sich hinein, als sie an fliegende Vasen dachte.

Unterdessen legte das kleine Mädchen ihren Kopf schief und überlegte laut. "Also ich habe Angst vor bösen Tieren. Und Mamá sagt immer, ich soll Respekt vor allen Geschöpfen Lavinias haben. Hm... Ich weiß, dass das nicht dasselbe ist. Und einer von den Männern sagt immer 'Bei meiner Ehre', wenn er etwas erzählt..."
Amelíe kaute auf ihrer Unterlippe herum und versuchte, die sehr abstrakten Begriffe zu fassen.

Sayo:
Sie lächelte das Mädchen sanft an. "Du bist klug. Und beobachtest sehr gut...es hilft viel zu verstehen. Und deine Mutter ist gutes Vorbild. Höre auf ihren Rat. Ist manchmal nicht einfach."

'Jetzt gebe ich schon Erziehungsvorschläge. Dabei habe ich selber keine Ahnung, was hier üblich ist, den Kindern angedeihen zu lassen.'

Sie schaut Fleur entschuldigend an. "Ich habe kein Recht...eure Tochter erziehen. Ich bin nicht sensei."

Lilac:
Fleur lächelte Sayo scheu an und legte eine Hand auf das Blümchenbekränzte Haupt ihrer Tochter. Amelíe sah liebevoll zu ihr auf und kuschelte sich an die Seite ihrer Mutter. Man konnte das innige Band zwischen den beiden geradezu fühlen.
"Es... es ist gut, wenn sie von vielön lärnt. Sie ist ein Kind Lavinias, abär manschmal glaubö isch, ihr Köpfschen ge'ört Aine."

Sayo:
Sie spürt die innige Verbindung zwischen Mutter und Tochter...etwas, das sie nie kennen lernen durfte. Gewiss, sie liebte ihren Vater sehr und brachte ihm großen Respekt entgegen, auch ihrer Tante stand sie sehr nahe aber es war nicht dasselbe.

"Warte einen Moment..." sie schaute in ihren wenigen Sachen nach, die sie in einem ordentlichen Bündel in die Truhe gelegt hatte und holte eine kleine Schildkröte aus Jade hervor.
"Das bekam ich vor der Reise von meinem Vater. Das Tier ist bei uns Symbol für langes Leben und Weisheit. Ich darf es weiter geben...an dich." Sie hielt es Amelie hin.

Lilac:
"Oohhhh, eine Schildkröte! Ohhh, ist die aber schööön! Und so klein - bestimmt ist das ein Schildkrötenbaby!"
Amelé hielt das Stück ehrfurchtsvoll und völlig hingerissen in ihren kleinen Händen.
Sie warf einen kurzen, sehnsüchtigen Blick zu Fleur hoch. Diese runzelte die Stirn - war es recht, das wertvolle Stück anzunehmen?
"Seid Ihr sischär?", fragte die Wäschemagd Sayo. "Immär'in 'at Euär Vatär sie Eusch gegebön..."

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