Die Gebiete in Caldrien > Das Caldrische Imperium

Burg Goldbach (Winter/Frühjahr 267 n.J.)

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Isabeau Lioncoeur:
Isabeau musterte die vor ihr stehende Frau mit wachen und freundlichen Augen. Ihre Kleidung wies einen seltsamen Mix aus Ost und West auf, außergewöhnlich aber durchaus kleidsam.
Sie wies mit einer Hand zu der Tafel an ihrer rechten Seite wo ein Platz für Sayo bereitet worden war:
"Bitte, nehmt Platz und genießt das Essen. Ich habe die Küche angewiesen eine kleine Auswahl lokaler Spezialitäten für euch zu bereiten. Falls euch etwas fremd vorkommt bitte scheut euch nicht zu fragen, Maitre Gustav steht euch zur Verfügung."
Sie wies auf den Koch der sich verbeugte und auf der rechten Seite ihres Platzes Stellung bezog.
"Nach dem Essen werden wir Gelegenheit haben uns zu unterhalten."

Sayo:
Sayo verbeugte sich nochmals höflich und glitt mit dem ihr eigenen Trippelschritt neben die Baronin. 'Ich fürchte, ich werde mich wirklich an die Sitte des hiesigen Bestecks gewöhnen."

Regungslos wartete sie während ihre Blicke interessiert über die dargebrachten Speisen wanderten. 'Sie haben einen Überfluss an Fleisch. Ein gesegnetes Land.'
Etwas scheu aus den Augenwinkeln betrachtete sie den Menschen, der ihr als Maitre Gustav vorgestellt worden ist. Sie musste sich ein amüsiertes Lächeln verkneifen. 'Er steht unseren Köchen in nichts nach. Weder in Figur noch in dem, was er ausstrahlt. Und so, wie Baronin-Sama ihn hervorhebt, ist er ohne Zweifel ein Künstler seines Fachs.'

Isabeau Lioncoeur:
Nach dem obligatorischen Segen durch Soeur Alexane griffen alle herzhaft zu und bald schon war die Halle erfüllt vom Geräusch essender, brabbelnder und lachender Menschen.
Die Baronin saß in einem thronähnlichen Stuhl mit hoher Lehne und betrachtete das Schauspiel vor sich. Sie trug ein Kleid aus hellblauer Wolle, welches vorn und an den Ärmeln von vielen kleinen Knöpfen verschlossen wurde. Ihre Haare waren zu einer Krone geflochten und sie trug einen schmalen Stirnreif. Obwohl es in der Halle recht warm war, so hatte sie doch ein Fuchsfell über den Schultern und eine sehr flauschig aussehende Decke auf dem Schoß. Sie aß von allem ein bisschen, spielte aber meist nur mit dem Essen, während sie immer wieder angesprochen wurde, höchstwahrscheinlich alles Dinge die den reibungslosen Ablauf in einem so großen Haushalt und Lehen betrafen.

Sayo:
Sayo beobachtete alles und alle sehr genau. Versuchte ebenfalls etwas umständlich mit Messer und Gabel umzugehen und ließ sich von allen Speisen ein wenig auftragen. Bald merkte sie, dass ihr Magen das viele Fleisch nicht gewohnt war. Sie war schon sehr bald satt wollte aber gerne noch einige süßen Pasteten probieren. Sie bat Gustav ihr seine Spezialität zum Kosten zu geben.

Während sie wartete bemerkte sie, dass einige Gäste des Guten wohl zuviel getan hatten und sehr heftig aufstießen. Sie runzelte etwas die Stirn und blickte verstohlen zur Baronin.

Isabeau Lioncoeur:

--- Zitat von: Sayo am 10. Feb 17, 23:01 ---Während sie wartete bemerkte sie, dass einige Gäste des Guten wohl zuviel getan hatten und sehr heftig aufstießen. Sie runzelte etwas die Stirn und blickte verstohlen zur Baronin.

--- Ende Zitat ---
Nur um Festzustellen, dass sie von ihr genau so beobachtet wurde wie sie selbst alles um sich herum.
Die Baronin lächelte etwas entschuldigend:
"Ich weiß, Mademoiselle Sayo, dass ihr andere Sitten gewohnt seid. Aber hier ist das Aufstoßen ein Zeichen für gutes und reichhaltiges Essen und eine Art verkapptes Kompliment für den Gastgeber."
Humor tanzte in ihren graublauen Augen, auch wenn die Haut um sie herum müde und angespannt aussah. Sie nahm einen Becher aus grünem Glas, an dem lustige Noppen zur Verzierung aufgesetzt waren und prostete Sayo zu:
"Noch einmal willkommen, Mademoiselle! Ich freue mich sehr euch hier zu sehen und würde euch gerne zum Dessert in meine Gemächer bitten. Dort können wir uns in Ruhe unterhalten."
Sie winkte Maître Gustav und dieser begann sofort seine Leute durch die Gegend zu scheuchen um einen assiette de dessert zusammenzustellen, heißen gewürzten Wein, eiskalten Fruchtwein und eine Menge anderer Dinge deren Bedeutung Sayo nicht klar war.
Die Baronin hob die Tafel formell auf und verabschiedete sich von ihrem Gesinde in dem sie ihnen eine Gute Nacht wünschte. Alle erhoben sich uns murmelten "Bonne nuit" während Isabeau mit einer Leibmagd die Halle verließ. Der Waibel folgte diskret mit einigen Schritten Abstand.
Sayo wurde höflich gefragt ob sie zu Ende gegessen habe und auf ihr zustimmendes Nicken hin wurde das Geschirr abgeräumt und der Holztisch saubergewischt.
Das Gesinde verteilte sich in der Halle, es wurden Spiele und Handarbeiten herausgeholt und bald schon hörte man Rufe nach Musik.

                                                            +++                                       

Auf dem Gang zu ihren Gemächern ließ Isabeau den Waibel aufschließen. Ihre Stimme klang müde und auch etwas enttäuscht als sie sprach:
"Dieser Botengang ist nicht so gelaufen wie ich es mir gewünscht habe."

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