Die Gebiete in Caldrien > Das Herzogtum Hanekamp
Der Sitz des Grafen von Voranenburg
Jeremias:
"Diese Formalia klären wir ein andermal. Ich möchte nur, dass ihr Ritter seid, bevor die Krönung des Barons stattfindet. Denn zu diesem Zeitpunkt möchte ich, dass ihr als Ritter daneben steht und ihm sofort zur Verfügung steht."
Rutger nimmt die Sporen und das Wappen. "Vanion de Roquefort, erhebt euch bitte." Er wartet kurz, bis Vanion aufgestanden ist. "Als Erbgraf von Voranenburg übergebe ich euch zu treuen Händen die Insignien eines Ritters von Voranenburg. Bewahrt sie bis zu dem Zeitpunkt, bis ihr als der Empfänger dieser Zeichen sie tragen darf. Während dieser Zeit erhaltet ihr eine Rente von 2 Silber pro Tag für Unterbringung und Essen, sowie das Recht, zu Andachten die Schreine des Voranenburger Stammsitzes zu besuchen und zur Waffenübung die gräflichen Waffenkammern in Voranenburg zu nutzen."
Er hält Vanion die Zeichen hin und wartet bis er sie nimmt.
Langsam steht Heinrich auf. "Es war ein interessantes Gespräch. Bis zum nächsten Mal, Herr Vanion."
Damian verneigt sich ebenfalls kurz vor seinem Vater und öffnet die Tür zum Arbeitszimmer. Dann folgt er Vanion zur Halle und auf den Innenhof. Dort bleibt er kurz stehen. "Möchtest du unseren kleinen Schrein sehen? Dann können wir uns auch über gerade unterhalten."
Vanion:
Als sie auf dem Innenhof ankommen, fällt die Anspannung merklich von Vanion ab.
"Ja, gerne", stimmt er zu. "Ich möchte dir für deine Fürsprache danken, Damian."
Jeremias:
Damian nickt und führt Vanion zu einem kleinen Gebäude an der Innenseite der Burgmauer. Von aussen weiß verputzt und mit Glasfenstern versehen ist es deutlich als Schrein erkennbar. Eine Halbkugel als Dach, mit grunstichigen Kupferplatten versehen, gibt ihm ein für caldrische Verhältnisse ungewöhnliches Aussehen. Die doppelflügligen Türen öffnet Damian, als Vanion hinter ihm eintritt, sieht er verschiedene Reliefarbeiten, die im Türholz eingearbeitet sind.
In dem Gebäude steht mittig ein weißer Stein, in dem eine Sonne eingearbeitet ist, mit der typischen Blutrinne eines Alamarschreines an der türabgewandten Seite. An den Wänden stehen fünf weitere, kleinere Schreine in denen jeweils eine rote Rose ein blauer Diamant, ein grüner Baum, ein schwarzer Wolf und ein violetter Mond eingelassen sind. Während der Laviniaschrein sehr gepflegt aussieht und auch der Tiorsschrein wohl ab und zu genutzt wird, sind die übrigen Schreine offenbar nur selten in Verwendung, vor dem fünften Schrein ist gar ein rotes Band geknüpft.
Zwischen dem Schrein in der Mitte und den äußeren Schreinen ist eine Bankreihe sowie einiges an Stehplatz freigelassen worden. Vanion schätzt, dass vielleicht 30 oder 40 Personen gleichzeitig in das Gebäude passen, weniger, wenn die äußeren Schreine verwendet werden.
Damian verneigt sich kurz vor dem Alamarschrein und setzt sich dann auf die Bank. Er wartet, bis Vanion sich ebenfalls verneigt hat und klopft dann auffordernd auf die Bank neben sich.
Während Vanion sich setzt, zeigt er auf den Alamarschrein. "Einer der wichtigsten Götter für caldrischen Adel. Natürlich dann auch der Größte. Die meisten Flamini Magni würden ihn als zu klein erachten." Er grinst. "Und natürlich hat Leonie auch ihren Schrein," er zeigt auf den gepflegten, kleinen Laviniaschrein, "und viele Krieger beten auch zu Tior. Die übrigen Schreine sind selten in Benutzung, nur an hohen Tagen, wie dem Namenstag meines Vaters, wird an allen Schreinen gebetet." Er schaut Vanion an. "Sogar an dem sechsten Schrein. Mein Vater ist schließlich Engonier."
Er lehnt sich zurück. "Aber Theologie können wir gerne ein andermal besprechen. Ich fand, das Gespräch lief ganz gut ab, auch wenn ich am Ende vielleicht anders reagiert hätte als du. Was denkst du?"
Vanion:
Vanion wurde etwas langsamer, als er am Schrein der Mutter vorbei schritt, aber er blieb nicht stehen. Er verzog nur kurz das Gesicht, dann wandte er sich dem Alamar-Schrein zu und verbeugte sich, ganz wie Damian es getan hatte.
"Auch andere caldrische Adelshäuser haben solche Orte. Allerdings haben einige beschlossen, die Schreine des Mondes und des Dolches und des Auges ein wenig ...dezenter aufzustellen."
Ohne Damians Frage direkt zu beantworten, schritt Vanion die Wände entlang und die einzelnen Nischen ab, in denen die Götterschreine standen. Als er die Runde gemacht hatte, sagte er nachdenklich:
"Das Pantheon der Sechs. Die Lenker Engoniens und unser aller Herren. Solch ein Ort lässt einen die eigene Kleinheit fühlen, findest du nicht? Nun - das Gespräch."
Vanion schüttelte die Beklommenheit ab, die ihn erfasst hatte.
"Ich hab mich bemüht, ehrlich zu sein. Nicht die perfekte und richtige Antwort geben, sondern die ehrliche." Er rollte die Augen. "Dabei ist natürlich ein gewisser Idealismus zu spüren gewesen. Aber das ist wohl ganz gut so. Du hättest am Ende anders reagiert als ich? Was hättest du getan? Ich dachte, ich hätte eine wahre Bilderbuchantwort gegeben."
Jeremias:
"Ehrlichkeit war ein guter Weg. Mein Vater hätte dich ansonste verbal auseinandergenommen." Damian grinst breit. "Ich kann mich ihm kaum mit ihm messen."
Er lehnt sich zurück. "Als er dich aufforderte, Fragen zu stellen. Da hast du kaum welche gestellt. Das wäre der Moment gewesen, dich zu informieren, ihn zu fragen, was er eigentlich will, was sein Ziel ist. Und natürlich die ganz mundanen Dinge, wie beispielsweise deine Leibrente. Ich kann dir vieles sagen zu den politischen Dingen, aber was er dir bezahlen möchte? Das musst du dann wohl mal Rutger fragen."
Navigation
[0] Themen-Index
[#] Nächste Seite
[*] Vorherige Sete
Zur normalen Ansicht wechseln