Die Gebiete in Caldrien > Das Caldrische Imperium

Burg Goldbach und Umgebung (Frühling 267 n.J.)

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Lorainne:
"Oh... Ich... Äh... Ein Kleid in grün. Dieser.. Golem kam aus dem Altar und überraschte uns."
Lorainne fasste die Ereignisse in wenigen Worten zusammen, erwähnte Klaras Weitsicht, nicht aber, dass sie nur im Unterkleid durch den Wald gestreift war, lobte das taktische Talent des Waibels und freute sich über die anstehende Hochzeit von Damian und Leonie.

"Und Vanion... Ihm verdanken wir unser Leb wäre er nicht gewesen..", lorainne stockte kurz, fuhr aber dann unbeirrt fort:"er hat sich durch besondere Tapferkeit ausgezeichnet, und das nicht zum ersten Mal. Ich habe ihn zum Ritter geschlagen!"

Isabeau Lioncoeur:
Die letzten Worte der Ritterin hingen ein wenig trotzig in der Luft, während Isabeau sie zunächst verwirrt ansah. Sie runzelte die Stirn und schien das, was sie gehört hatte in Gedanken noch einmal durchzugehen, so als ob sie ganz sicher sein wollte, dass das, was sie verstanden hatte auch das war, was Lorainne gesagt hatte.
"Du hast was?"

Lorainne:
Lorainne war die Situation unangenehm. Aber sie stand zu der Entscheidung.
Und dich, war sie bereit, ihre Familie dafür aufs Spiel zu setzen?
"Ich habe Vanion zum Ritter geschlagen", wiederholte sie ruhig.

Erklärungen waren nicht wichtig, und sie war sich auch nicht sicher, ob Isabeau- oder Simon- ihre Gründe verstehen würden.

Isabeau Lioncoeur:
Isabeaus Gesichtsausdruck wurde zu Stein.
Sie saß da und sah Lorainne einfach nur an, ihre Gedanken wie ihre Gefühle vollkommen verschlossen. Es war das Gesicht welches sie bei Hofe trug wenn eine falsche Reaktion im ewigen Ränkespiel der politischen Schlangengrube zum nicht aufholbaren Nachteil werden konnte.
Es war das Gesicht, welches sie benutzte wenn sie ihre Gefühle unter Kontrolle halten musste um nichts unbedachtes zu tun.
"Ich verstehe." sagte sie schließlich. Ihre Stimme hatte die Qualität von Raureif in einer Midwinternacht angenommen: schön, eiskalt und, wenn man nicht achtsam war, gefährlich.
"Bitte geh jetzt, wir sehen uns beim Abendessen."

Lorainne:
Lorainne kannte das Gesicht, sie wusste offenbar genau, wie es ihr ging.
Wenn man viele Gefühle, die auf einen einstürzten, kontrollieren müsste.
Im Gegensatz zu ihr war die Baronin aber geübter in diesem Spiel und so könnte sie nur raten, was wirklich in ihr vorging.
"Es war die einzige Möglichkeit, meine Schulden bei ihm abzutragen."
Und Schulden hatte sie viele bei ihm gemacht, in all den Jahren.
Wie oft hatte er sich todesmutig oder lebensmüde, zwischen sie und ihre Widersacher gestellt? Müsste zwischen ihr und seiner Familie entscheiden.
Lorainne wusste in diesem Moment genau, was in ihm in jeder schicksalshaften Nacht vorgegangen sein müsste, als er ihren Eid ihr gegenüber gebrochen hatte.

Sie schaute Isabeau noch einmal ins Gesicht. Sie erschrak nicht, vor der Kälte, die sie umgab, im Gegenteil. Hätte sie nicht genauso gehandelt?
Sie hielt dem Blick stand, ruhig, offen und warm.

Dann wandte sie sich ab, verbeugte sich und verließ sie mit einem festen "wie ihr wünscht, Madame".

Erst draußen wurde ihr bewusst, wie angespannt sie gewesen war und sie lehnte sich für einen kurzen Moment an die Wand, und sandte ein stilles Gebet an Lavinia recepta.

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