Die Gebiete in Caldrien > Das Caldrische Imperium

Burg Goldbach und Umgebung (Frühling 267 n.J.)

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Berengar von Thurstein:
"Ja Herrin," sagte er leise, aber in einem weniger förmlichen Tonfall. Dann gab er den Befehl an die Männer und Frauen unter dem Banner des Lichttaler Wolfes weiter, und die Soldaten bekamen dieses bestimmte Leuchten in den Augen, was am ehesten durch einen unverhofften Dienstschluss ausgelöst wurde. "Besoldung nachdem ihr alle Quartier bezogen habt. Und wenn ich höre, dass sich auch nur ein Wirt beklagt, dass Ihr nicht genug Geld bei ihm ausgegeben habt, dann aber..." Mit einem Lächeln deutete er eine Ohrfeige mit der Rückhand an, und die Soldaten antworteten wie ein Mann "HURRAH!" Dann beeilten sie sich dem Befehl folge zu leisten, und Berengar folgte Klara nach drinnen.

Die besorgten und teils erschrockenen Blicke der Leute, die die Abordnung aus Goldbach in diesem zustand heimkehren sahen, versetzten ihm dann doch wieder einen gehörigen Stich... Er hätte an ihrer Seite stehen und kämpfen müssen, und dass er es nicht vermocht hatte, wurde auch nicht dadurch besser, dass ihn ein anderer Befehl seiner Herrin gar nicht in ihre Nähe hatte kommen lassen...

Isabeau Lioncoeur:
"Bonjour et Bienvenue a Chateau Goldbach, mon Altesse!"
begrüßte die Baronin von Goldbach strahlend ihren Gast.
"Bitte, nehmt Platz und ruht euch aus!"
Der Gräfin wurde ein Platz an der Tafel gezeigt und kurz darauf standen Mägde mit einer Waschschüssel und einer Aquamanile vor ihr. Nachdem sie sich in Ruhe die Hände hatte waschen können wurde ihr ein Becher mit kühlem Wasser gereicht.
Isabeau schenkte Berengar ein Lächeln und wies ihm einen Platz neben seiner Lehnsherrin, wo er die gleiche Behandlung erfuhr.
"Ich hatte gehofft mich nach einer langweiligen Reise erkundigen zu können, aber mir scheint, die Frage wäre redundant."

Nicole:
Klara neigte ihr Haupt als die Baronin die Halle betrat.
"Es ist mir eine große Freude, euer Gast sein zu dürfen."
Dann setzte sie sich und genoß die sauberen Hände, welche doch vorher einiges vom Staub der Wege zu spüren bekommen haben.

Klara sah die Baronin an.
"Leider war diese Hochzeit von Aufregungen gespickt. Während der Trauung erschien ein Steingolem, welches aus dem Altar heraus sprang. Magister Gorix, seine Gattin und auch Sasha wurden schwer verletzt und waren vergiftet. Der ganze Wald war von Verderbtheit durchzogen. Doch dank der Hilfe aller Beteiligten und vor allem den Fähigkeiten eures Waibels, die Kämpfer zu kommandieren, konnten wir am Ende doch noch Eine Hochzeit feiern." Sie wirkte leicht angespannt bei diesen Worten und auch müde.

Klara atmete nochmals ein und aus und nahm einen Schlick aus ihrem Kelch. "Ich bin sehr froh, hier nun meine und auch eure Gefolgsleute in Sicherheit zu wissen."

Berengar von Thurstein:
Berengar behielt seine entspannte Haltung bei als Isabeau die Halle betrat, wie es seine Art war, doch als ihre Aufmerksamkeit sich ihm zuwandte, vollführte er zur Begrüßung eine vollendete, wenn auch etwas altmodische Verbeugung, welche die höfische Erziehung des Mannes mehr als deutlich machte. Innerlich fragte er sich ein weiteres Mal, ob es angebracht wäre der Baronin von Goldbach seine Abstammung und seinen Werdegang zu verschweigen, war sie doch immer noch der festen Überzeugung, dass er von niederer Geburt war.

Als die beiden Damen sich zu ihren Plätzen begaben, blieb er stehen bis sie platz genommen hatten, neigte zum Zeichen des Dankes erneut vor der Baronin das Haupt und setzte sich dann ebenfalls, nachdem er das Wehrgehänge einem herbeitretenden Dienstboten übergeben hatte. Der Junge Mann erhielt die leise Anweisung, den Gürtel und die Waffen auf sein Zimmer zu bringen. Dann folgte er aufmerksam, aber dennoch in entspannter Haltung der Unterhaltung der beiden Damen. Gelegentlich schweifte sein Blick über den gesamten raum, so wie er es als ehemaliger offizieller Leibwächter, und inoffiziell immer noch im Dienst befindlicher Verteidiger seiner Herrin seit nunmehr Jahren gewohnt war.

Seit Jahren... wie die zeit verstrichen war. Was sie alles zusammen durchgestanden hatten. Wie sehr sie hatte leiden müssen. Und er klagte innerlich über die Zurückweisung seiner Gefühle... Kurz schüttelte er kaum merklich über sich selbst den Kopf und ermahnte sich nicht zum ersten Mal, endlich zu akzeptieren, dass es eben nicht sein konnte, was er sich erhofft hatte. Es lag nun bei Klara eine gute Partie zu finden, und ihn... bei diesem Gedanken wurde ihm richtiggehend schlecht...

Lilac:
Julienne versorgte die beiden Pferde, während die Knechte sich um die anderen Tier kümmerten.
Die Gardistin bewunderte das Reittier von Madame Klara. Ein prächtiges Tier.
Als alle Arbeiten im Stall getan waren, ging sie in den Hof, um zu schauen, ob dort noch Hilfe benötigt wurde. Doch die Mägde und Knechte hatten bereits alles fortgebracht.
Nesrine kam aus dem Haupthaus und trat zu Julienne.
"'ast du gese'ön, wie sie aussa'ön? Da ist doch was schief gegangön!", murmelte sie.
Auch Julienne machte sich Sorgen. Doch es war nicht an ihnen, den Waibel auszuquetschen. Vielleicht würde er nachher von alleine erzählen, was vorgefallen war.

Nesrine blickte in den Himmel, um die Uhrzeit abzuschätzen. Es war noch Zeit bis zum Abendessen. "Was machön wir zwei 'übschen jetzt?"
"Komm mit in den Stall! Isch möschte dir die Pferdä der Delegation zeigön!", antwortete Julienne.

Im Stall war es ruhig. Die Neuankömmlinge standen zufrieden an ihrem Heu kauend in den Verschlägen.
Julienne machte Nesrine auf das feine Ross Madame Klaras aufmerksam.
Kurz darauf unterbrach Nesrine den Wortschwall der anderen: "Jetzt ist es aber mal gut! Du benimmst disch ja, als wärest du verliebt!"
Julienne wurde rot und murmelte sowas wie eine Entschuldigung.
Nesrine puffte sie scherzhaft in die Seite.
"'eute Abönd Taverne? Vielleischt bekommön wir etwas aus den Männern aus Lischttal 'eraus..."
Julienne nickte, erleichtert, dass die andere Frau die Situation wieder aufgelockert hatte. "Gutö Idee!"

Sie gingen wieder auf den Hof.

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