Die Gebiete in Caldrien > Das Caldrische Imperium

Burg Goldbach und Umgebung (Frühling 267 n.J.)

<< < (18/36) > >>

Lorainne:
Nachdenklich runzelte sie ihre Stirn.
"Was sollte Euch hier aufbauen,  außer Euren eigenen Dämonen? Die Euch dazu bringen, mich um Verzeihung zu bitten, weil ihr dem Befehl Eurer Herrin gefolgt Seid?"

Sacht berührte sie seinen Arm:"Natürlich hätten wir einen weiteren Schild, ein weiteres Schwert gebrauchen können. Aber wir Leben noch alle, auch wenn einige dem Tode ins Gesicht geblickt haben. Sie haben hinein geblickt, gelacht und sich abgewandt.
Und wenn ihr dort gewesen wärt, euch der Golem so erwischt hätte, wie den Herren Vanion, oder unseren tapferen Waibel, dann hätte ich mir noch um einen Menschen mehr Sorgen machen müssen."
Die Berührung war flüchtig, versprach aber eine Freundschaft und Vertrauen.
"Außerdem hättet ihr Euren Stand und Eure Herrin beschämt, wäret Ihr ihrem Befehl nicht gefolgt. So aber habt ihr euch keineswegs ein Vergehen vorzuwerfen. Also streift diesen Dämon ab, Ihr habt sicherlich ausreichend andere, die Euch bedrückend. "

Berengar von Thurstein:
"Ja, dem ist wohl so. Habt Dank für Eure Worte." Das Lächeln, welches er ihr schenkte, war ein ehrliches, wenn auch kein wirklich glückliches. Derzeit beschäftigte ihn sehr viel, dass konnte sie in seinen Augen erkennen. "Es ist so, wie ich es am Spital Eurer Herrin Lavinia im vergangenen Jahr sagte. Ein band wurde gewoben unter all jenen, die für die Schwachen einstanden und sich dem Feind entgegen stellten. Auch wenn es niemals ausgerufen wurde, existierte doch, wären wir in meiner Geburtsheimat, unter den dort Kämpfenden nun ein Bund. Eine gesegnete Verbindung. Geschmiedet im Kampf, gehärtet im vergossenen Blut von Freund und Feind."

Es schien ihm schwer zu fallen diese Dinge auszusprechen, welche ihn an ein vergangenes Leben in einer verlorenen heimat erinnerten. "Deswegen brennt mein verlangen, jenen beizustehen, mit denen dieser Bund ohne Worte oder Zeremonie geschmiedet wurde. Zu Wissen, dass Ihr dort gefochten habt, siegreich gleichwohl... Aber genug davon. Ihr habt standhaft gestanden und gesiegt. Die Ehre dieses Sieges gebührt Euch und jenen an Eurer Seite. Ich bin stolz die Namen zu kennen, und den einen oder anderen davon einen Freund zu nennen." Es klang schon recht feierlich, wie er das alles so aussprach. Sein Blick hatte etwas Flammendes, etwas eifriges.

So wie er es schon einige Male getan hatte, ballte er die Schwerthand zur Faust und führte sie an sein Herz. "Es erfüllt mich mit Stolz Euch eine Freundin, eine Gefährtin zu heißen in diesen Zeiten des Wahnsinns und Blutvergießens. Und ich bin froh, das Ihr und Vanion gemeinsam einen Dämonen aus Eurer gemeinsamen Vergangenheit erschlagen habt an jenem Abend im Otterbachtal." Bei dem Gedanken an die schallende Ohrfeige musste er unwillkürlich schmunzeln. "Ich gebe gerne zu das ich nicht böse um den Umstand bin, dann meine Herrin keine gestählte Kriegerin ist."

Lorainne:
Lorainne schwieg ergriffen und erwiderte seine Geste.
"Bei uns in Firngard misst man den Menschen,die in der Schlacht Reihe neben einem stehen, eine große Bedeutung bei."
Sie streckte ihren Arm aus, griff an seinen Unterarm, wie es oftmals unter Kampfgefährten getan wurde.

"Und der Mann, der am Morgen in der Schlacht Reihe neben mir kämpft, denn eine ich am Abend meinen Bruder."
Ihr Blick war entrückt, ihre Stimme klang bei diesen Worten weit entfernt.
Dann klärte sich ihr Blick wieder und die Stimme klang fest.
"Das waren die Worte Simon de Bourvis' vor meiner ersten Schlacht in Tiefensee."
Wieder lächelte sie verlegen.
"Damals hielt er mich noch für Antenne,  meinen Bruder."

Berengar von Thurstein:
"Simon de Bourvis war Euer Rittervater?" Die Worte der Baronin hatte er noch ganz deutlich im Ohr... In dieser Geste der ritterlichen Anerkennen, in der sie den rechten Unterarm des anderen gefasst hielten, sah er Lorainne ruhig in die Augen. "Es war Euer Schlag der Hubert fällte an jenem schicksalhaften Tag in diesem Feldlager?" Er lockerte den Griff keinesfalls, noch griff er stärker zu. Er ließ sie bloß nicht los. In Andergast wäre es ein Akt größter Verwerflichkeit gewesen den Knappen eines im Ehrenhändel Besiegten zu erschlagen, doch waren sie hier nicht in Andergast, und er hatte sich lange damit abgefunden, dass andere Länder oft andere Sitten hervorbrachten.

"Vielleicht erzählt Ihr mir eines Tages davon wie es war in Simons Diensten zu sein." Seine Miene wurde weicher. Seine linke Hand legte sich vorsichtig auf ihre verletzte rechte Schulter. "Wo wir aber gerade von Knappentum sprechen... ich muss in einigen Tagen aufbrechen um meine Zukünftige Knappin für das Fest der Grenzen abzuholen. Ich würde die Zeit bis dahin gerne nutzen um hier alles besser kennen zu lernen und vielleicht Auch Euch, wenn Ihr mir die Ehre erweist, Lorainne."

Lorainne:
Wenn sein Wissen Lorainne überraschte, so liess sie sich nichts anmerken.
"Die Änhänger Barad Konars waren Verräter, der Befehl der Königin eindeutig. Nachdem Jacques de Molet im Duell getötet wurde, stellte man seinen Knappen vor die Wahl, sich vom Usurpator abzuwenden, oder seinem Herrn in den Tod zu folgen."

Zu gut konnte Lorainne sich an den Hieb erinnern, daß Blut. Wie sehr sie sich die Hände gewaschen hatte, und doch klebte Blut daran, und über die Jahre...

Lorainne war froh über Berengar Griff, denn so unterdrückte er das Zittern, dass die Erinnerung mit sich brachte.

"In Simons Diensten zu sein, war nicht immer leicht, oft grausam, aber immer lehrreich. Er war mein Lehrer, mein Freund und Vater."
*Und beinahe hätte ich ihn verloren.*
"Ja, ich werde Euch davon erzählen, wenn wir mehr Zeit haben. Und zu gerne zeige ich Euch hier alles, Goldbach ist mir ein zweite Heimat geworden, und vielleicht kann ich Euch eines Tages LaFollye zeigen."
Ihr Lächeln war warm und aufrichtig.

Navigation

[0] Themen-Index

[#] Nächste Seite

[*] Vorherige Sete

Zur normalen Ansicht wechseln