Die Gebiete in Caldrien > Das Caldrische Imperium

La Follye, 267 n.J.

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Ulrich:
Als er wach wurde war es immernoch dunkel. Er hatte unruhig und nicht allzulang geschlafen. Er warf sich am Brunnen im Hof einiges an kaltem Wasser ins Gesicht und ging wieder nach drinnen und begab sich zu seiner Habe. Er zog seine Blaue Tunika und seine leichten Schuhe an. Die schweren Stifel die er im Kampf trug waren hier nicht angemessen. Er nahm die feinen Waden und Armwickel und eine Sauberen Kragen andem das Zeichen des Bundes prangte sowie seine Gürtelwappen und zog sie an. Die Messingfiebeln an den Wickeln glänzten genau wie die Klinge seines Schwertes die er nocheinmal geschärft und poliert hatte.  Als letztes gürtete er seinen Anderthalbhänder was ihm einiges an Mühe kostete da sein rechter Arm noch immer nicht schwer heben konnte.
So gekleidet und mit Maugrimms Kette um den Hals und Lorraines Gebetskette in der Hand nahm er wieder Auftsellung am Eingang zu dem Raum indem sie lag. Als der Tag hereinbrach kamen langsam immer mehr Menschen sie zu sehen und zu ehren. Und er stand einfach da und beobachtete einen jeden.
Als Damian und Leonie ebenfalls eintrafen wechselten sie nur einen kurzen Blick als die Priester an ihm vorrüber schritten.
Es war kurz vor Mittag als sich eine seltsamme Anspannung über das Haus legte und viele standen an den Fenstern und sahen nach draußen. Ulric hätte es nicht weniger kümmern können was draußen geschah. All seine Gedanken waren auf die Menschen gerichtet die Lorainne die letze Ehre erweisen wollten.

Simon de Bourvis:
Eine lange Geschichte der Rivalität, manche sagten Feindschaft, verband sie.
Und seit einem Menschenalter kreiste diese Feindschaft um LaFollye.

Fünf Meter.

Lorainne hätte die Verbindung dieser beiden Männer sein können. Vielleicht sogar sein müssen.
Aber das hatte nicht einmal sie zustande gebracht.
Wer hätte diesen Streit beenden können?
Ein Heiliger?

Vier Meter.

Der Bruch war älter als manche sich erinnern konnten. Jules Heirat war nur das neuste Kapitel gewesen.
Das letzte Kapitel.
Mit Lorainnes Tod war Lavinias Segen von LaFollye gewichen.

Drei Meter.

Das Buch würde nun geschlossen werden.
Beide wussten das.
Nach dem heutigen Tag würde es nicht mehr weitergehen können wie bisher.

Zwei Meter.

Lorainne:
Er war hier nicht erwünscht, es war fast schon feindlicher Boden.
Zwei Meter.
Doch heute würde man seine nichte zu grabe tragen.
Eines der Kinder aus der unsäglichen Verbindung, die ihm letztlich in die Hände spielen sollte.
Doch lorainne war klüger, als er angenommen hatte.
Ein Meter.
Oder doch dümmer, als er befürchtet hatte?

Simon de Bourvis:
Hier gehen nicht zwei Männer aufeinander zu.
Hier marschieren zwei Baronien gegeneinander auf.

Schritte knirschen auf frostigem Boden

Und jede Bewegung wird beobachtet.
Und wird weitergetragen werden.

Finger tasten am Gürtel entlang zur linken Seite.

Man wird sich an die Zahl der Schritte erinnern.

Augen verengen sich.

An die Namen derer, die dabei waren.

Ein Meter.

Sie halten an.

Stille.

Schultern spannen sich.

Zeit dehnt sich.







Vanion:
Ein Rascheln hinter Vanion kündigte Damian und Leonie an, die sich nun auch auf den Hof begeben hatten.

Er wandte sich zu ihnen um, dann kam ihm eine Idee. Ein gemurmeltes "Verzeih mir bitte" in Leonies Richtung, und schon hatte er die Tochter der beiden unauffällig gezwickt, was das Kleinkind mit einem empörten, äußerst lebendigen und lauten Krähen quittierte, das die Totenstille durchbrach, die über dem Hof lag.

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