Die Gebiete in Caldrien > Das Caldrische Imperium
La Follye, 267 n.J.
Lorainne:
Fulk zuckte bei dem quäkigen Schrei des Kindes zusammen.
Ungläubig starrte er Vanion an.
Das hat er...
Fulk schüttelte den Kopf.
Vanion hatte sich einen Hauch Naivität bewahrt.
Als wenn ein Kind wildgewordene firngarder davon abhalten würde, ihre Konflikte auszutragen.
Doch er wusste auch, dass schon längst Handschuhe geflogen wären, hätte man Konflikte hier austragen wollen.
Jedenfalls hoffte er, dass dem so war.
Jeremias:
Offenbar hatte eher Vanions schnelle Bewegung das Geräusch erzeugt, denn innerhalb von Sekunden hörte es wieder auf. Vanion rieb sich die Finger, als ihm auffiel, dass er gar nicht wirklich die Haut der Kleinen berührt hatte. Als Leonie und Damian ihn mit hochgezogener Augenbraue anschauten, fiel ihm wieder ein wem er gegenüber stand.
Zufrieden und leise gluckste Anastasia ihre Eltern an, die sich wieder rumdrehten und in das Haus zurückkehrten.
Berengar von Thurstein:
Der gebürtige Andergaster hatte sich das Geschehen auf dem Hof mit steinerner Mine angeschaut und schließlich die Arme vor der Brust verschränkt. Von den Bräuchen einiger Firngarder war er bisher schon nicht wirklich positiv beeindruckt gewesen, und von dem, was nun hier vor sich ging, würde abhängen, ob er weitere Landstriche dieser Gegend aus seiner persönlichen Wahrnehmung streichen würde. "Danke dass sie dieses unwürdige Gehabe nicht mehr miterleben muss" sprach er sehr leise wie zu sich selbst.
Dann setzte er sich langsam in Bewegung und ging ebenfalls zu Fulk herüber. Auch er trug die Distel, und Lorainnes geschriebene Zeilen gaben ihm klar ein, wo im Moment sein Platz sein sollte. Sein Blick schweifte über die Anwesenden, entdeckte Simon, nahm Damian und Leonie wahr, die sich zurückzogen, streifte Vanion, wurde sich Ulrics bewusst und ruhte dann wieder auf den verfeindeten Baronen. Von Blanchefleur hielt er schon vorher nicht viel, der andere konnte ihm eigentlich ebenso egal sein. So lange sie beide die Finger von diesem Landstrich lassen würden.
Ansonsten würde er sich noch früh genug mit diesen Leuten abgeben müssen...
Vanion:
Einen Versuch war es wert.
Vanion war versucht, Damian hinein zu folgen. Er war dem Grafen von Voranenburg verschworen und hatte mit Händeln zwischen Marnois und Blanchefleur nichts zu schaffen. Allein der letzte Wille Lorainnes hielt ihn an seinem Platz.
Anders:
Anders prägte sich die Gesichter beider Parteien gut ein.
Vielleicht würde der Tag kommen an dem sie Gesichter einer der Partein zuordnen würde müssen um zu entscheiden ob jemand eine Gefahr darstellte. Sie warf Fulk einen Blick zu. Sollten sie einschreiten? War das nicht genug?
Warum sagte niemand etwas?
Diese Männer verhielten sich unmöglich in ihren Augen, dachten nur an sich selbst so wie immer. Sie spührte einen bitteren Geschmack im Mund.
//Erst wollen sie über ihr Leben bestimmen in dem sie sie verheiraten und jetzt ignorieren sie sie auch noch als Tote. Mensch müsste man sein können. Diese große Arroganz kann man wohl nur als Mensch in die Wiege gelegt bekommen sich einfach über alle anderen erheben zu wollen.//
Sie krallte ihre andere Hand in den Saum des Kleides, verharrte sonst aber still und sah in jedes einzelne Gesicht.
Sie würde sie nicht vergessen.
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