Die Gebiete in Caldrien > Das Caldrische Imperium
La Follye, 267 n.J.
Isabeau Lioncoeur:
Isabeau betrat den Hof und ging gemessenen Schrittes zu den Baronen. Die drei begrüßten sich höflich und sprachen sich gegenseitig ihre Anteilnahme aus.
Simon und sie begrüßten sich ebenfalls, aber es fielen nicht mehr als ein paar Worte. Später würde für mehr Zeit sein.
Marnois bot ihr seinen Arm an und gemeinsam gingen sie zur Begräbnisstätte.
Innerlich bereitete sie sich bereits auf die Spiegelfechterei vor: jeder der beiden konnte Anspruch darauf erheben, dass Judith an ihrem Hof aufwuchs, aber sie würde niemals zulassen, dass Judith ihre Obhut verließ bis sie alt genug war um zu wissen was um sie herum geschah.
Arienne:
--- Zitat von: Vanion am 19. Jan 19, 11:49 ---Er fühlte sich so nutzlos. Um ihn herum waren alle mit ihrer Trauer beschäftigt, und auch er selbst spürte das Loch, das Lorainnes Tod gerissen hatte. Aber gleichzeitig war es, als würde er als Unbeteiligter auf die Szenerie blicken, die sich ihm bot.
[....]
Hier gab es nichts für ihn zu tun, und alles, was er sagen könnte, war schon gesagt worden. Und so machte er sich auf, und bedeutete Arienne, ihm zu folgen. Es gab noch etwas, was noch nicht gesprochen worden war, und nun war die Zeit dafür.
--- Ende Zitat ---
Auch Arienne lauschte Berengar Schilderung der Ereignisse rund um das Gasthaus bei Engonia und auf ihrem Gesicht zeigte Entsetzen und ihr Blick war leer. Sie brauchte ein paar Augenblicke ehe sie sich gefangen hatte, denn Szenen des Abends kamen in ihr hoch.
Fulks Aufruf zum Essen holte sie gänzlich zurück und sie sah auf. Es dufte herrlich.
Als Vanion sie bat mit ihm zu kommen nickte sie und stand auf auch wenn ihr Magen knurrend rebellierte.
Still hatte sie Vanions Eid gelauscht und genickt, ihr Blick hatte dabei auf der Chevaliére geruht. Unweigerlich hatte ihr Magen erneut geknurrt und sie war froh das Vanion sie entließ. Einen Moment noch verharrte die junge Frau am Totenbett, dann verneigte sie sich und ließ den Ritter alleine.
Still hatte sie beim Essen neben Berengar und Anders gesessen.
Eine Weile, nachdem diese sich verabschiedet hatten, war sie nach dem Essen noch sitzen geblieben und hatte auf Fulk gewartet. Dieser war schließlich an sie herangetreten und die beiden waren in sein Büro gegangen.
Am nächsten morgen stand sie zeitig auf, machte ihre Gaderobe sauber und machte sich dann frisch. Sie zog das Sauberste an was sie hatte und flocht sich die Haare ehe sie nach unten ging.
Beim Frühstück war es still und die Spannung die in der Luft lag entging ihr nicht. Nach dem Frühstück blieb sie in der Halle und beoachtete das Eintreffen der Gäste.
Sie grüßte die Baronin von Goldbach, den Flamen und die Amabilis, als diese den Raum betraten.
Dass wenig später draußen etwas vorsich ging entging ihr nicht und so trat auch sie ans Fenster. Mit wachsender Anspannung beobachte sie die Szenen und auch wenn sie die beiden hohen Herren nicht kannte es lag eindeutig sehr viel Spannung in der Luft. Die junge Frau seuftze erleichtert als die Männer friedlich auseinander gingen. Sie setzte sich wieder, wenn sich der Trubel gelegt hatte würde sie zu Vanion stoßen, die Angelegenheiten fremder Adliger gingen sie nichts an. "Noch nicht.." dachte sie und lehnte sich mit einer Tasse Tee zurück.
Dann war die Zeit zum endgültigen Abschied von Lorainne gekommen und Arienne machte sich mit den anderen auf. Suchend sah sie sich um und fand schließlich Vanion. Mit freundlichen Worten schlängelte sie sich zu ihm durch und stellte sich leicht versetzt hinter ihn, ehe sie ihn sanft am Arm berührte um ihm zu deuten, dass sie da war.
Vanion:
Vanion hatte die Gelegenheit genutzt und sich etwas abseits gehalten, um einige private Worte mit Anders zu wechseln, bis der Leichnam herausgetragen wurde. Auch jetzt gingen die beiden nahe beieinander, allerdings schweigend. Als Arienne ihn berührte, lächelte Vanion ihr zu, und zu Anders sagte er leise: "Sei für sie da, wenn sie dich brauchen sollte. Sie war in den letzten Wochen meine Stütze, zu jeder Tages- und Nachtzeit."
Der Ritter sah sich um, ob Berengar und Ulric sich ihnen anschlossen, dann folgten sie gemeinsam dem Zug.
Anders:
Die Kenderin war wieder in ihr Schweigen gefallen sobald sie den Leichnahm gesehen hatte. Sie hatte nicht genau hingesehen. Sie wollte Lorainne lebendig in Erinnerung behalten. Nicht wie Julé, Silas, Alain und Benjen ihre toten lebenlosen Körper als ewig eingebranntes Bild in ihrem Kopf.
Ihre Kehle war trocken und ihre Herz klopfte schmerzhaft. Am liebsten wäre sie davon gelaufen. Die Endgültigkeit schreckte sie.
Wie oft würde sie diese Zeremonie noch erleben müssen?
Sie würde sie alle verlieren. Alle...
Schnell schob sie den Gedanken beiseite bevor er zu übermächtig wurde.
Ab morgen konnte sie sich ihrer Traurigkeit widmen.
Aber nicht hier...
Sie sah zu wie man Lorainne auf den Scheiterhaufen legte und wieder begannen die Tränen zu laufen. Sie konnte nichts dagegen tun.
Sie würden sie verbrennen. Sie würden sie einfach verbrennen, sodass nichts blieb als Asche im Wind.
Sie wollte das nicht sehen... Lorainne war dem Feuer in Brega entkommen und jetzt sollte sie doch brennen.
Die Kenderin presste eine Hand auf ihr schmerzendes Herz.
Sie musste das aushalten.
Sie musste das aushalten....
Arienne:
Die junge Frau folgte den beiden zum Platz wo man Lorinne verbrennen würde. Ihr entging nicht wie sehr die Kenderin litt. So ging sie die paar Schritte hinüber und legte ihr mitfühlend die Hand auf die Schulter. Arienne hatte Vanions Worte halb mitbekommen und sagte zu Anders: " Ich kann auch für dich da sein, wenn du möchtest und jemanden brauchst." Sie sah die Kenderin mit einem leichten Lächeln und offenem ehrlichen Blick an.
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