Die Gebiete in Caldrien > Das Caldrische Imperium

La Follye, 267 n.J.

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Vanion:
"Langsam, Anders." Beschwichtigend hob Vanion die Hand. "Jeanne muss zurück in das Laviniakloster in Blanchefleur. Sie ist eine Roquefort, und sie ist ein Pfand dafür, dass ich keinen Anspruch auf das Lehen meines Vaters erhebe - als ob ich das vorhätte." Der Ritter machte eine abfällige Geste. "Nein, ich wollte schlicht, dass ihr euch kennenlernt. Sie soll wissen, wer du bist und dass sie bei dir immer gut aufgehoben ist. Meine Pflichten treiben mich immer weiter weg von dem unbeschwerten Leben, dass ich vor Jahren führen konnte. Weg - von dir."

Anders:
"Ich habe nicht gedacht das dir das fehlt." Anders verzog das Gesicht. "Du scheinst nicht so. So wie du wirkst scheinst du sehr zufrieden zu sein mit deinem neuen Dasein." Sie legte nachdenklich den Kopf schief. " Ah... in Ordnung. Klar ist sie bei mir gut aufgehoben. Und... so unbeschwert war es gar nicht. Ist es auch immer noch nicht. Erinnerst du dich nicht mehr daran wie dir in der Kälte die Füße taub wurden. Oder wie wir manchmal vergeblich trockenes Holz gesucht haben und so auf Feuer verzichten mussten weil es sonst geraucht hätte. Oder wie wir manchmal nur ganz wenig zu essen hatten. Und davor wie du umher geirrt bist um Lorainne zu finden. Und davor wie du im Bürgerkrieg gekämpft hast. Und davor wie du..." Vanions herrische Geste ließ sie abbrechen und sie schaute auf ihre Finger die sie abgezählt hatte. "Naja... ich glaube du weißt was ich meine." Sie schaute zu Jeanne die mit großen Augen zwischen ihnen beiden hin und her sah. "Kommt ihr denn noch mit zu meinem Haus? Oder schaffst dus wieder nicht? Und WANN kommst du denn jetzt wieder."

Vanion:
"Ich vergesse nicht, wo ich hergekommen bin."
Ernst sah Vanion in Anders' große Augen.
"Der ganze Weg, den ich gekommen bin, den bin ich für das gegangen, was ich jetzt bin. Mir fehlt die Vergangenheit nicht. Mir fehlen einige alte Weggefährten. Aber die Zeiten sind vorbei, in denen du mir einfach ein Stück Kuchen in den Mund stopfen konntest und ich es gegessen habe. Und das weißt du auch. Wir alle haben unseren Platz gefunden, irgendwie, und mein Platz ist nun einmal nicht auf La Follye. Deiner schon - Wächter. Aber das heißt nicht, dass wir nun getrennte Wege gehen. Das befürchtest du doch, nicht wahr?"

Anders:
"Vanion... wir gehen getrennte Wege. Sogar schon ziemlich lange." Die Kenderin mussterte ihn von oben bis unten. "Ich meine... das hast du immer angestrebt. Getrennte Wege. Du wolltest immer irgendwo hin wo ich nicht wirklich hin konnte. Und... klar das tat weh als du mir das klar gemacht hast, aber naja irgendwie hab ich mich damit abgefunden. Was mich jetzt allerdings verwirrt ist... mal verhällst du dich so wie früher und dann wieder total anders. Es ist ale wäre ich mit zwei komplett verschiedenen Menschen befreundet und ich kann einfach nicht erkennen wann der eine da ist und wann der andere. Oder du bist ganz anders und ich sehe immer nur alte Stücke und ... ach das ist verwirrend." Sie zuckte die Achseln. "Du hast damals selberzu mir gesagt, ein Ritter kann sich nicht mit einem Kender abgeben... Und du bist jetzt ein Ritter.... und ich immer noch ein Kender. Was ich nicht ändern kann." Sie seufzte und schnippte noch eine Murmel. Sie traf die große, aber freuen tat es sie nicht. "Ich weiß das du mir jetzt sagen willst das wir immer Freunde bleiben... Aber wie? Ich glaube ich muss erst wieder lernen Freund von diesem neuen Vanion zu sein. Was auch nicht schlimm ist. Aber... ich werde mich nicht verbiegen um dein Freund zu bleiben. Ich kann dir ein bisschen entgegen kommen, aber wenn du das nicht machst dann geh ich auch nicht weiter. Und wenn du anfängst dich für mich zu schämen vor deinen komischen, neunen, reichen und Adligen Freunden dann lassen wir es gleich bleiben!" Sie schaute den Ritter böse an.

Vanion:
"Neue, reiche, adelige Freunde? So nennst du Gorix? Ich verkehre mit denselben Freunden wie vorher."
Vanion klang beleidigt. "Ich schäm mich kein Stück für das, was du tust. Aber du kannst nicht einfach von hinten angelaufen kommen und mir Essen in den Mund stopfen. Das gehört sich nicht, ist unhöflich und dreist. Man erwartet gewisse Dinge von mir, und diese Erwartungen muss ich erfüllen. Tu ich das nicht, fällt es auf die Leute zurück, denen ich Gefolgschaft und Treue schuldig bin. Das war schon immer so, auch in Lorainnes Dienst. Aber dadurch, dass wir immer im Forêt d'Artroux waren, oder im Straßengraben geschlafen haben, dadurch, dass wir nie bei Hofe waren, ist das nie so stark aufgefallen. Das ist nun anders."

Vanion schnippte viel stärker gegen die Murmel, als er es vorgehabt hatte. Die Kugel sprang umher und prallte gegen eine kleine Kommode.
"Gorix ist zum Baron gemacht worden, und er wird mit Argusaugen beobachtet. Die Inquisition hat ihre Fühler ausgestreckt und sucht die kleinste Schwäche, und Voranenburg spielt mit dem Gedanken, ... nein, wer weiß, der Raum hat vielleicht Ohren."
Der Ritter hatte sich in Rage geredet, und er hielt inne und atmete tief durch. Er war frustriert.
"Ich will's nicht wahrhaben, Anders. Wir haben einander immer geholfen. Wir waren immer füreinander da. Das möchte ich nicht aufgeben."

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