Die Gebiete in Caldrien > Das Caldrische Imperium
La Follye, 267 n.J.
Simon de Bourvis:
"Ach Vanion..." er rieb sich mit der Hand über das Gesicht.
"Von allen Tagen meines Weilens auf dieser Welt suchst du dir diesen aus."
Er seufzte.
"Es war nie mein Trachten, diese Geschichte mit jemandem zu teilen.
Doch dies widerfuhr dir. Du bürdetest dir einen Teil meiner selbst auf, um mir zu helfen.
Deine Seele trug die Last meines Fehls."
Er sah nach unten und fuhr sich fahrig durchs Haar.
"Unsere Leben sind angefüllt mit eigener Pflicht.
Eignem Fehlen.
Niemand sollte gezwungen sein noch mehr zu tragen."
Dann fixierte er Vanion erneut.
"Durch Aines Gnade wurde dir diese Last genommen. Mehr noch.
Es war ein Opfer.
Ein Preis den du bereit warst für etwas zu entrichten.
Ist es Aines Zorn wert, in diesem Handel zu betrügen?"
Vanion:
"Es ist schwer, zu wissen, aber nicht zu fühlen.
Ich habe es geschmeckt. Was wir geteilt haben, hat mich verändert. Sie war es, die die Saat Lavinias in meinem Herzen blühen ließ, die mich verstehen ließ, was Schmerz ist. Diese Bürde zu tragen war nicht leicht, und doch hat es mir Kraft gegeben. Nun herrscht eine Leere dort, wo sie war, und durch Lorainne weiß ich nun um diese Leere, und sie nagt an mir, flüstert und wispert und verspricht."
Vanion wurde schmerzhaft bewusst, dass Arienne zuhörte. Er wünschte, sie wäre fort, doch schickte er sie nicht weg.
"Erneut tadelst du mich, ermahnst mich. Und zurecht. Ich wünsche es mir so sehr, Simon. Ich wünsche mir, nicht nur von ihr zu wissen, sondern das, was sie mir gab, zu spüren. Und doch ging ich den Handel ein."
Das Gebot der Pflicht war offenkundig. Was war ein Opfer wert, wenn es zurückgenommen wurde?
"Ich fürchte den Zorn Aines nicht. Doch Alamar wird es sehen, und er wird es nicht gutheißen."
Arienne:
Arienne hatte ihren Becher von ihrem Platz genommen. Dabei war ihr Blick auf das Kästchen gefallen auf dem zu oberst Lorainnes an ihren Rittervater lag. Ihre Handschrift war deutlich zu erkennen, denn das Kästchen stand unweit einer Kerze.
Kurz überlegte das Kästchen an sich zu nehmen, entschied sich aber dagegen und hatte sie sich sich auf den Platz in Vanions Rücken gesetzt. Simon konnte so Vanion direkt ansehen und musste keinen Stuhl rücken.
Das Gespräch zwischen den Rittern wolllte sie nicht hören. 'Wenn es mich etwas angehen würde hätte Vanion mich eingeladen zuzuhören.' dachte sie und trank vom Wein.
Dann sah sich die junge Frau im Raum um und versuchte die Männer und Frauen wieder zu finden denen sie mit dem Chevalier de Bourvis begenet war. Einige erkannte sie wieder aber die Namen waren ihr schon wieder entfallen. Nachdem sie den Becher abgestellt hatte holte sie ihr Notizbuch heraus und blätterte darin. 'Ich sollte mir mehr aufschreiben." Mit diesem Gedanken nahm sie den Stift zur Hand und machte sich Notizen zu den Geschehnissen des Abends.
Ob wohl es nicht gerade leise in der Halle war hörte sie doch ungewollt ein paar Gesprächsfetzten von Vanion.
Ein leiser Seutzer entfuhr ihr 'Er scheint schon einiges durchgemacht zu haben. Ich hoffe er wird mir ein paar Dinge von sich erzählen, damit wir besser zusammenarbeiten können.'
Lorainne:
Fulk fing Arienne Blick für einen kurzen Moment auf und versuchte sich an einem Lächeln, ohne das Gespräch mit seinem Gegenüber zu unterbrechen.
Seine blauen Augen hielten ihren Blick für einen Moment fest und als er Vanion ansah, lächelte er zum ersten Mal seit einer ganzen Weile.
Arienne:
Arienne hatte Fulks Blick ebenfalls gehalten und seinen unbeholfenen Versuch zu lächeln mit einem offen Lächeln ihrerseits beantwortet. Es freute, dass Fulk schließlich ein echtes Lächeln auf den Lippen hatte. Sie prostete ihm zu und war froh dass der Mann zu weit weg war in Vanions besorgten Tonfall mitzubekommen.
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