Die Gebiete in Caldrien > Das Caldrische Imperium

La Follye, 267 n.J.

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Simon de Bourvis:
Seine Hände hatten sich in die Tischplatte gekrallt dass die Knöchel weiss hervortraten.
Er beugte sich weit nach vorn und zischte:"Du sprichst von meiner Frau! MEINE Frau, die du da geschmeckt hast.
Mit der du etwas teilst!
Die du wieder spüren möchtest!"

Seine Stimme war das heisere Flüstern unterdrückter Wut.

"Einem Geringeren hätte ich die Zunge mit der Gabel an den Tisch genagelt!"

Er atmete mehrmals tief ein und aus, schloss die Augen, massierte den Nasenrücken mit den Fingern.

Dann fuhr er etwas ruhiger fort.
"Was du begehrst mag Lavinia Lubentina gefallen. Doch mich deucht der Ursprung ist ein dunklerer.
Und ich fürchte was du heraufbeschwören magst...Dennoch stehe ich in deiner Schuld. Und werde sie begleichen."

Er wandte den Blick ab.

"Ja.
Wenn du darauf bestehst, werde ich dir von ihr erzählen."

Anders:
Draußen war es dunkel und noch ungemütlicher geworden. Frierend, nass und leicht zitternd schlich sich die Kenderin erneut ins Warme. Sie spürte den Hunger und so betrat sie die Küche um sich an den Resten des Festmals zu bedienen. Wenn sie ihren Hunger gestillt hatte und wieder trocken und warm war, würde sie versuchen zu schlafen.

Berengar von Thurstein:
Nachdem Isabeau Lionceur das Gespräch mit ihm schließlich beendete, begab sich Berengar irgendwann auf die Suche nach Anders. Draußen war sie schon nicht mehr, und drinnen nicht dort, wo noch Geschäftigkeit herrschte. Auch in seinem Zimmer war sie nicht, und ob sie ein eigenes Zimmer bekommen hatte, würde er noch in Erfahrung bringen müssen. Aber Kälte und Hunger trieben früher oder später jeden in die Nähe einer Küche, und so hielt er schließlich Ausschau, ob sie sich in einen der Korridore blicken lassen würde.

Anders:
Nach einiger Zeit öffnete sich die Küchentür und eine zerzauste Kenderin trat auf den Korridor hinaus. Müde blickte sie den Ritter aus gerösteten Augen an. In den Armen hielt sie ein kleines Brot, ein Stück Käse und zwei verschrumpelte Äpfel. Wortlos hielt sie Berengar einen Apfel hin während sie an ihm vorbei einen Blick  in die Halle warf. Mittlerweile war sie zum Glück recht leer.

Berengar von Thurstein:
"Danke" sagte er leise und legte ihr die Hand auf die Schulter. "Lass uns verschwinden. Ich habe morgen noch genug Zeit für Worte. Und wir waren in der letzten Zeit wirklich nicht sehr rücksichtsvoll zu uns selbst." Den Apfel polierte er gedankenverloren an seiner Tunika und zog dann ein großes Tuch aus der Umhängetasche, die er beinahe immer trug. Er hielt es auf, so das Anders ihr Abendessen hineinlegen konnte um die Hände frei zu haben. Er musste unbedingt an den schönen  bunten Kiesel denken, den er für sie vom Wegesrand aufgeklaubt hatte am frühen Morgen.

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