Die Gebiete in Caldrien > Das Fürstentum Middenfelz
Spätsommer 267 nach Jeldrik, Tailon Orikos
Lorainne:
Der Schlaf traf sie zwischen Nase und der Wunde auf der rechten Wange und Schmerz flammte auf und schoss durch ihren Körper.
Stöhnend wich sie einem weiteren Schlag Vanions aus und stolperte gegen Enig.
"Aus dem Weg", sie schubste Enid aus der Kampfzone und bekam einen weiteren Schlag in die schmerzende Seite.
Er kämpfte so verbissen wie sie, niemand wollte klein bei geben; es war längst keine harmlose Übung mehr.
Doch da war noch etwas anderes. In ihm. Sie sah ihn in der Schlacht am Vorabend, wie er geschwächt auf das Feld schwankte und schließlich wie ein Besessener kämpfte, nicht zu bremsen war.
Und es dämmerte er, dass es um ihr Überleben ging, wenn sie ihm nicht Einhalt gebieten konnte.
Seinem nächsten Schlag sich sie aus um ihn anschließend mit einem wohlgesetzten Fausthieb in die Knie zu zwingen.
"Vanion. Es reicht!"
Doch er schien sie nicht zu hören- oder wollte es nicht.
Aus dem Kampfgefährten war ein Gegner geworden.
Tabea:
Fassungslos starrte Enid in das wutverzerte Gesicht des Ritters. "Er wird sie töten!" schoss es ihr durch den Kopf. Sie hechtete zu Lorraines Schild, hob ihn auf und versuchte, sich zwischen die Kämpfenden zu schieben.
Sandra:
"Ich habe auch schon die Parallelen zu der Hochzeit gezogen, aber es gibt auch einiges was nicht passt bzw. nochmal überdacht werden... Nun bezüglich des schwarzen Monds war ich von einer endgültigen Zerstörung ausgegangen von dem was ihr bisher erzählt habt... Es wurde immer von Zerstörung gesprochen - aber zwischen Zerstörung und Schließung ist eben doch ein Unterschied. Ich weiß aber nicht, was nötig wäre, um ihn erneut zu öffnen. Wenn schlicht der Schlussstein wie ein Schlüssel ins Schlüsselloch muss ist das auch deutlich weniger Aufwand als das wovon ich ausgegangen war, dass ein neues Portal geschaffen werden müsste.... Wir sollten...."
In diesem Moment hörte sie Lorainnes Schrei, deren Übungskampf sie bis dahin ausgeblendet hatte und drehte sich zu dem Schauspiel. Obwohl Vanion scheinbar gerade hatte einstecken müssen kämpfte er sich trotz Lorainnes Machtwort zurück auf die Beine und dass auch Enid sich mit dem Schild versuchte zwischen die beiden zu drängen irritierte die Magierin.
Langsam schob sich auch bei ihr die Erkenntnis hindurch, dass irgendwas schief lief - in einen Übungskampf brauchte man sich normalerweise nicht einzumischen.
Während sie versuchte, näher zu den Kämpfenden zu kommen suchte sie hastig in ihrer Gürteltasche nach der Schlafzauber-Komponente, die sich irgendwo zwischen ihre Handschuhe geschoben hatte. Doch noch hatte sie zu wenig Überblick über die Situation, um den Grund für die Szenerie zu erfassen. Aber besser den Zauber bereit haben und nicht brauchen als dass es ernsthafte Verletzte gab...
Vanion:
Der Kampf bereitete Vanion unbändige Freude. Sein Knie pochte, seit sein Feind dagegen getreten hatte. Aber was machte das schon? Das Feuer in seinen Adern hatte nicht nachgelassen, und wo Lorainnes Schläge ihn trafen, da wurde es sogar noch heißer.
Als ihre Faust seinen Schädel traf, wurde der Ritter rücklings zu Boden geworfen. Als er auf dem staubigen Ascheboden mit seinen verbrannten Resten und spitzen Steinen aufschlug, platzten die Wunden wieder auf, und pure Pein durchzuckte seinen Körper. Er keuchte heftig, sprang auf und schlug blindlings zu - und traf den grünen Schild.
Die Schmerzen und das Feuer vermischten sich zu einem Gefühl, das ihn überforderte. Unfähig, wahrzunehmen, wer ihm gegenüberstand, stolperte Vanion einen Schritt zurück, brachte Abstand zwischen den zweiten Gegner und sich, und hielt inne.
Irgendwo tief in ihm drin ahnte er, dass grade etwas gewaltig falsch lief. Aber was?
Lorainne:
Enids Einmischung verhalf ihr zu einer kurzen Pause.
Ihr Körper arbeitete gegen den Schmerz und die Erschöpfung.
Sorgenvoll musterte sie den Ritter.
Langsam ging sie auf ihn zu, stets Kampfbereit.
"Vanion?!"
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