Die Gebiete in Caldrien > Das Caldrische Imperium

Burg Goldbach und Umgebung (Herbst 267 n.J.)

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Lilac:
Julienne und Nesrine waren recht glimpflich davon gekommen, nutzten ihre Zeit bis zum nachmittäglichen Dienst aber dennoch, um noch einmal ihre Ausrüstungen zu überholen.
Sie begaben sich danach in die Sattelkammer, wo sie sich der Pflege der Zaumzeuge und Sättel von Hexe und Jacques widmeten.
Dort, ungehört von anderer Leute Ohren redete Nesrine der anderen ins Gewissen: "Du wirst doch wohl nischt darübär nachdenkön, noch mal an einöm diesär Rennön teilzunehmön, odär?!?"
"Natürlisch nischt!", gab Julienne unwirsch zurück. "Isch bin doch nischt lebönsmüdä! Glaubst du, isch will 'intär Schloss und Riegöl?!?"
Nesrine war die Erleichterung anzusehen.

Julienne grinste wölfisch. "Es wird noch genügönd offiziellö Rennön gebön. Das nächstö vermutlisch währönd der Erntö-Feierlischkeitön. Isch muss nur den Weiböl davon überzeugön, dass är misch teilnehmön lässt..."
Die andere Frau schüttelte den Kopf. "Du lernst es nie!", sagte ihr Blick.
"Nach DÄR Ansprachö 'eute? Das erlaubt är dir niemals!"

Julienne biss sich nachdenklich auf die Lippe. "Zugegebön, isch muss misch wohl in Zukunft etwas anstrengön, damit isch einö Grundlagö für meinö Bittä 'abö. Vielleischt ein paar freiwilligö Dienstö, die sonst keinär möschte..."
Die Gardistin nickte entschlossen. "Oui, das werdö isch machön. Nacht- und Frühdienstö."
"Tu, was du nischt lassön kannst.", seufzte Nesrine.

Sie saßen noch eine ganze Weile da und brachten plaudernd die Ausrüstung ihrer Reittiere auf Vordermann. Zunächst lösten sie alle Schnallen und zerlegten Zaumzeuge und Sättel in ihre Einzelteile. Dann wurden diese mit Sattelseife, Wasser und einem weichen Schwamm gesäubert. Danach rieben sie alles mit Lederfett ein und schließlich wurden die Teile wieder zusammen gesetzt.
Nesrine fiel ein defekter Steigbügelriemen an dem Sattel, den sie für ihr Maultier bekommen hatte auf: "Där 'ier macht es nischt mähr langö. Isch besorge rasch einön neuön."
Julienne baute gerade Hexes Trense wieder zusammen: "Mach das. Isch werdö misch derweil für ein paar Zusatzdienstö einteilön lassön."

Die Frauen räumten auf und verließen die Sattelkammer.
Kurz darauf klopfte Julienne an der Türe zur Schreibstube des Weibels, während Nesrine bereits mit einem neuen Steigbügelriemen in Richtung Stallungen unterwegs war.

Edouard:
"Herein!" klang es aus dem Raum..

Als Julienne die Tür aufmachte, sah sie lediglich Èdouard an dem Schreibtisch sitzen, der sichtbar genervt auf einige Listen schaute.

Er blickte auf, und lächelte fast erleichtert. "Ah! Julienne..."

"Du bist eine willkommene Ablenkung, hoffe ich! Was kann ich für dich tun?"

Lilac:
"Bonjour, Marechal. Isch 'offe, isch untärbreschö Eusch nischt bei etwas dringlischöm... Isch wolltö misch für einigö zusätzlischö Dienstö einteilön lassön, wenn das in Ordnung geht."

Diese Art von Bitten kamen gelegentlich vor - die Angehörigen der Garde hatten dafür die unterschiedlichsten Gründe; eine keifende Gattin, sonstiger Stress in der Familie, andere Alltags-Fluchtwünsche, demütige Aufopferung gegenüber den Göttern, schlechtes Gewissen, der Wunsch nach Anerkennung, das Hinarbeiten auf eine bestimmte Position, schlichte Kameradschaft oder einfach Langeweile.

Edouard:
"Zusatzliche Dienste ?" Edouard zog eine Augenbraue hoch. Er fand es immer etwas merkwürdig, wenn Gardisten nach sowas verlangten.

"Ich bin mir ziemlich sicher das es sich einrichten lässt, das dir das Wenige was du an Freizeit hast noch mit Dienst auf dem Mauer, oder das Pflegen der Waffen und Rüstungen gefüllt werden kann wenn dir danach ist, Julienne... " sagte er grinssend.

"Aber ich denke mal das du einen guten Grund hast, oder ?" abwartend sah er sie an.

"Und stehe da nicht so rum, komm rein, mach die Tür zu und setz dich."

Lilac:
Julienne bedankte sich, trat herein, schloss die Türe und nahm Platz.
Zu Edouards Frage machte sie eine unbestimmte Hand Bewegung und zuckte mit den Schultern.
"Isch 'abö in letztär Zeit nischt geradö geglänzt und den Weiböl vermutlisch enttäuscht. Es ist meinö Art, es gut zu machön."
Sie zögerte kurz und gab dann mit einem schiefen Grinsen zu: "Isch backö leidär nischt so gut, wie meinö Schwestär, wisst Ihr?!"

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