Die Gebiete in Caldrien > Das Caldrische Imperium

Burg Goldbach und Umgebung (Herbst 267 n.J.)

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Isabeau Lioncoeur:
Der Winter klopfte das erste mal wirklich an und eine lausige Kälte hatte sich durch das Gemäuer gezogen. Bisher hatten Kohlebecken ausgereicht, aber nun war es an der Zeit die Kamine zu befeuern und zu hoffen, dass die Wärme durch die Gemächer zog.
Isabeau überlegte schon seit längerem einen gemauerten Ofen bauen zu lassen, aber das war etwas was im Sommer geschehen musste und am besten zu einem Zeitpunkt an dem sie auf Reisen war. Sie machte sich eine gedankliche Notiz und setzte sich in den Stuhl vor dem Kamin um noch ein wenig die Ruhe zu genießen. Sie hatte sich in eines der weiten Gewänder gehüllt, welche die Dame Machiko ihr als Geschenk überreicht hatte: offene, lange, fließende Roben mit langen Ärmeln, die übereinander geschlagen wurden wie ein Klappmantel und mit breiten Gürteln aus Seide und Brokat geschlossen wurden. Yukata nannte Sayo diese Art von Robe.
Sie vertiefte sich in einige Schreiben die sie noch beantworten musste und blickte etwas überrascht auf, als es an der Tür klopfte.
„Madame, der Marechal bittet euch sprechen zu dürfen.“
„Allez!“

Lilac:
Fleur scheuchte Amelíe, die gerade dabei half Stickgarn zu entwirren, aus dem Raum und bereitete ein Getränk für den Maréchal vor. Dann zog sie sich in eine Ecke zurück und machte mit ihrer aktuellen Handarbeit weiter, bereit, jeden Moment aufzuspringen und den Anweisungen Madames Folge zu leisten.

Amelíe grüßte Edouard im Gang und hopste dann davon.
Sie lief in die große Halle und sah sich um, unschlüssig, was sie nun tun sollte. Da erblickte das Mädchen Nesrine und Julienne.
"Bon jour!", grüßte die Kleine die beiden Frauen. Diese grüßten zurück. "Na, kleinö Damö?! Was treibt disch um?", sagte Nesrine freundlich.
"Ach, ich weiß grad nicht, was ich machen soll.", antwortete Amelíe. Julienne zwinkerte ihr zu. "Isch auch nischt."
"Was machön deinö Lese- und Schreibkünstö?", wollte Nesrine wissen.
Das Gesicht des Mädchens hellte sich auf. "Wartet, ich zeig euch was!",  rief es begeistert und sprang davon.
Die beiden Gardistinnen sahen sich lächelnd an.

Wenig später kehrte die Kleine mit ihrer bunten Filztasche zurück in der sie die Sachen für ihre Lernstunden aufbewahrte.
Stolz zeigte sie Nesrine und Julienne ihre Fortschritte.

Das Papier brachte Julienne auf eine Idee.

Bald darauf saßen alle drei an einem der Tische; Papiere, Tinte und Schreibfedern bereit. Während Nesrine für Amelíe einen Greifvogel zeichnete, ihn beschriftete und mit dem Kind die Fachworte durchging, verfasste Julienne einen Brief an Jacques de Bucherôn. Die Garde mochte Ausgangssperre haben, doch für andere galt das nicht. Julienne hatte ihre Finanzen überprüft - für einen Botendienst würde es allemal reichen. Mit einem sanften Lächeln im Gesicht schrieb die Gardistin von ihren Erlebnissen der letzten Zeit. Sie erzählte von der Reise nach Zarorien und dem Falknerseminar. Jacques vertraute sie auch ihr Prüfungsergebnis an. Sie erwähnte die derzeitige Ausgangssperre und entschuldigte sich, dass sie die Nachricht nicht selbst überbringen konnte.
Als sie fertig war, lagen fünf Seiten vollgeschriebenen Papiers vor ihr. Zufrieden faltete sie die Bögen und band sie mit einer Schnur zusammen. Kurz dachte sie darüber nach, wie es wohl wäre, ein eigenes Siegel zu haben. Dann schüttelte sie verwirrt den Kopf. Wo kam dieser Gedanke nur her?!?

Amelíe hatte derweil einen eigenen Greifvogel gemalt und schrieb unter Nesrines Anleitung mit etwas unsicherer Hand Begriffe wie "Stoß" und "Schnabelgrund" an die entsprechenden Stellen.

Edouard:
Edouard betrat die Gemächer der Baronin, und verneigte sich höflich.... 

"Excusez l'erreur, Madame.... " Er trat an sie heran, und überreichte ihr die Nachricht von Francois.

"Diese Depeche wurde soeben abgegeben."

Abwartend sah er sie an...

"Da der Morgenapell noch nicht stattgefunden hatt, würde ich die Garde gleich über seinen Inhalt informieren wollen, mit Euer Einverständnis. Es wird sicherlich für etwas Unbehagen sorgen, aber das ist leider nicht zu vermeiden, Madame."

Isabeau Lioncoeur:
Isabeau nahm das Schreiben an und überflog es. Was sie las gefiel ihr ganz und gar nicht. Sie runzelte die Stirn:
„Gute und schlechte Nachrichten liegen wie immer nah beieinander. Bereitet alles für die Ankunft der beiden vor. Ich werde sie auf die Reise nach Liebstein mitnehmen. Wir brechen drei Tage nach ihrer Ankunft wieder auf.“

Edouard:
Etwas verdutzt hörte Edouard ihr zu, versteckte aber geschickt seine Verwunderung...

"À votre guise, Madame...." er verneigte sich höflich.

"Wenn ihr weiter keine Wünsche habt, werde ich mich an der Arbeit machen."   Ihr Kopfnicken machte ihm klar das sie mit ihm fertig war, und ihr Stirnrunzeln deutete darauf hin das sie sich Sorgen machte

"Ich empfehle mich, Madame.." sagte Edouard höflich, verneigte sich erneut, und verliess das Zimmer...

Er eilte zurück zur Schreibstube, und rief die Rottmeister zusammen. Kurz wurden diese über das Schreiben von Francois informiert, und bekamen dann den Befehl erteilt, das die Truppe antreten sollte.

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