Hier und dort: In Engonien und außerhalb des Kaiserreiches > Gruppen auf Reisen im In- und Ausland

Maugrims letztes Gebet

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Jeremias:
Damian nickte Anders nur zu. "Gerne." Dann bereitete er sich ebenfalls einen Schlafplatz und legte sich hin.

Jelena:
Jelena nahm den Eintopf dankbar an und schüttelte nur müde den Kopf auf Anders Frage hin. Sie hatte keine Worte mehr nachdem sie die letzten Stunden ununterbrochen auf Sasha eingesprochen hatte.
Sie deutete auf den Stapel Feuerholz, den sie am Nachmittag zusammengetragen hatte, und auf die Kanne mit Tee, die für alle bereit stand. Nachdem sie aufgegessen hatte, wusch sie sich noch einmal sorgfältig die Hände, Arme und das Gesicht und zog sich ihren warmen Wollmantel an. Sie legte sich neben Sasha und schlug die Decken und Felle über sie beide.
Es dauerte nicht lange und sie war eingeschlafen, einen Arm auch um Schlaf um die Wölfen gelegt.

Akela:
So sehr die Wölfin sich gegen den Schlaf wehrte um nicht träumen zu müssen, irgendwann musste sie aufgeben und ihrem Körper das Kommando überlassen.
Und der nahm sich das, was er brauchte...sie schlief praktisch im selben Augenblick ein in dem Jelena fertig war.


Noch vor dem Morgengrauen wachte sie mit einem Ruck aus einem Schlaf auf, den man getrost als „Scheintod“ hätte bezeichnen können.

Kein Traum....seltsam.

Und irgendetwas hatte sie geweckt. Sie konnte nur nicht benennen, was es gewesen war...

Etwas verwirrt schlüpfte sie vorsichtig unter Jelenas Arm hervor um sie nicht zu wecken, setzte sich auf und knurrte leise, als die Wunden sich wieder bemerkbar machten.
Das Lager war still, nur von den Pferden hörte man hin und wieder ein Geräusch. Erst Anders und dann Damian hatte immer wieder Holz nachgelegt, so dass das Lagerfeuer in einer steten Flamme brannte.

Mit schief gelegtem Kopf betrachtete die Wölfin Jelena, die erschöpft neben ihr eingeschlafen war, eine ganze Weile.

Dann hob sie den Kopf, ihre verstümmelten Ohren bewegten sich rastlos und ihr Blick huschte über die Baumreihen, als versuche sie etwas zu orten, dass sich außerhalb ihres Blickfeldes befand.
Ihr ganzer Körper schien einer unhörbaren Stimme zu lauschen.

Etwas rief sie....

Die Wölfin riss sich von der Stimme los, rückte dann vorsichtig ganz nah an die Heilerin heran, schloss die Augen und atmete ihren Geruch ganz tief in sich hinein.

Bevor sie das Lager verließ, musterte sie noch kurz die beiden anderen Gestalten, als wollte sie sicher gehen, dass sie alle noch da waren und dass es ihnen gut ging. Anders schlief tief und fest, Damian beobachtete die Wölfin mit einem Blick, als wüsste er ganz genau, was sie vor hatte.

Sie stand auf, durchquerte das Lager, wobei sie einen großen Bogen um das Lagerfeuer machte und kniete sich dann am Rande des Lagers an einer gut sichtbaren Stelle hin, wo sie mit einer ihrer Klauen etwas in den Boden ritzte.

Ein letzter Blick auf Damian, dann huschte sie auf leisen Sohlen davon.

Ich brauche noch Zeit. Wir sehen uns wieder.


An der Stelle, an der sie gekniet hatte, waren einige Zeichen gut sichtbar im festgetretenen lehmigen Waldboden zu sehen:
Die nordische Runen für Treue und für Reise und daneben eine Pflanze, die stark an eine Eselsdistel erinnerte....

Anders:
Die Nacht war ruhig, aber verdammt kalt gewesen. Deshalb was die doppelt dankbar für den Tee gewesen. Er wärmte von innen und das Feuer immerhin von einer Seite. Man musste sich nur regelmäßig im Kreis drehen wie ein Ferkel am Spieß. Es hatte keine Anzeichen für Zombies oder Untote gegeben, nicht das leiseste Stöhnen oder Schlurfen war zu hören und auch kein anderes Tier traute sich wirklich in die Nähe des Feuers. Nachdem der Mond, der sich immer mal wieder durch Wolkenfetzen hatte blicken lassen, die Hälfte seiner Wanderung um ein gutes Stück überschritten hatte weckte sie Damian und legte sich selbst schlafen. Eng um die kleine Kiste zusammen gerollt, das Feuer im Rücken und die Kaputze über die Ohren gegen den Wind war sie kurz darauf in einem traumlosen Schlaf gefallen. Wie froh sie war keine Glöckchen gehört zu haben.

Als Anders erwachte war Sasha längst verschwunden. Ihre Glieder waren kalt und und ihr Körper steif. Murrend streckte sie den Rücken und schaute sich verschlafend um. Laub hing ihr aus den wirren Haaren als sie sich den Sand aus den Augen rieb. Dann realisierte sie erst das Sasha weg war. Erstaund blickte sie sich um. Wo war sie hin? Aber Damian schien nicht in Alarmbereitschaft deswegen zu sein. //Er hat sie gehen lassen.// Eine Weile saß Anders stumm da. Sie war traurig, schon wieder, aber sie verstand auch warum Sasha gehen musste. Nach Benjens Tod und Lorainnes Verbannung hatte sie Engonien ebenfalls den Rücken gekehrt für einige Zeit. Damals hatte auch niemand nach ihr gesucht. Es musste so sein.
Vorsichtig schob sie das kleine Kästchen das das herzstück ihres Bündels gewesen war wieder unter ihren Umhang und hockte sich näher ans Feuer um sich zu wärmen. Wie gut das beim Bau ihrer Hütte so viel Holz über geblieben war. Sie würde trotzdem noch ein wenig sammeln um damit auch sicher über den Winter zu kommen.

Jelena:
Jelena erwachte, wie immer, im Morgengrauen. Sie wusste sofort, dass Sasha weg war, dafür brauchte sie nicht einmal die Augen aufmachen. Sie bewegte sich vorsichtig und stöhnte leise als ihr steifer Rücken und die schmerzenden Gelenke sich bemerkbar machten. Zumindest hatte sie heute Nacht nicht gefroren, sonst hätte sie sich jetzt überhaupt nicht mehr bewegen können.
Sie streckte sich bis die Rippen es mit einem *plop* quittierten und schürte dann das Feuer um Tee zu kochen.
Sie unterhielt sich wortkarg mit den beiden anderen, aber das war normal für sie, sie sprach in der ersten Stunde kaum mehr als 10 Worte und wenn doch, dann Gnade demjenigen, der Schuld war.
Teewasser und Frühstücksbrei waren bald fertig und Jelena verteilte es an Anders und Damian.
Sie besah sich die Runen im Boden und fuhr sie mit dem Finger ab.
Schließlich strafte sie die Schultern und atmete noch einmal tief durch.
Sie wird zu mir zurück kommen. Sie kommt immer zu mir zurück.
Sie seufzte und klopfte sich die Hände ab:
„Zeit zu packen.“

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