Die Provinz Silvanaja > Die Stadt Zarbon

Am Marktplatz

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Rogar:
Es war Ende November erster Schnee hatte sich angekündigt als zur späten Mittagsstunde Rogar über den Marktplatz Schritt.

Zuerst blickte er grinsend auf den Haufen kleiner Rattenschädel und warf einigen Kindern einen Blick hinterher, dann stellte er sich wie einige andre
an die Pferdetränke und begann sein Pferd etwas auszuputzen und die Leute zu beobachten.

Rogar:
Es war am ende des ersten Viertels des letzten Mondes.

Die Bürger hatten Fenster und Türen fest verschlossen und doch hörte man in der Nacht viehernde Rösser, einbrechende Dächer und schwer
atmende Männer hatten hinter zahlreichen Häuserecken gewartet.

Stiefel knallten hart auf das Basaltene Pflaster manche liefen, manche machten unregelmäßige Schritte und verschiedenste Männer zu Rotten gesammelt waren in den Gassen, dumpfes Aufschlagen von Körpern und das ziehen von Männern in Kettenrüstungen war wohl zu hören gewesen.

Als der Mond endlich vom Himmel verschwand, heulten die Wölfe und leckten Ihre Wunden. Das Tor der Kaserne der Söldner war verschlossen worden und auch die Garnison hatte zahlreiche Reichsgardisten vor Ihren Türen abgestellt.

Die Händler die Ihre kärglichen Stände aufbauten im Morgengrauen hatten beobachtet wie 6 Männer auf Rössern, Briefe und kleine Kisten austauschten. Die Diebe erzählten von Kampfspuren in den Gassen.

Am frühen Morgen verließen die Lupus Umbra die Stadt, drei Männer waren auf den Pferden festgezurrt worden und auch den mächtigen Barbaren Jakhati und Volodja hatten die Bürger mit geschulterten Männern in die Kaserne einkehren sehen. Wenig später zur Mittagsstunde verließen 4 Reichsgardisten das Stadttor. Was genau passiert war konnte niemand sagen.

Rogar:
Ein paar Söldner bahnen sich den Weg zum Pranger, ausnahmweise stellen sie sich nicht wie so oft auf den Wagen. Und nageln eine Seite der Tangara Postille an das Holz mit zwei nägeln und stellen sich anschließend auf den Wagen.

"Wer das lesen kann soll es weiter erzählen, für die andern. Wir suchen Kriegsvolk, jeder der sich bewerben möchte soll sich am Vorplatz einfinden und auf ein Gespräch mit dem Hauptmann warten. Wenn Ihr denkt das Ihr gebraucht werdet holt euch das Geld. Es geht nach Iskarion, für den Grafen Hrotgar. Wenn einer mitreisen möchte oder nur im Treck mitreißen will ist auch willkommen. Mehr erfahrt demnächst, verbreitet es erstmal so. Ihr habtr eh Zeit nis zum dritten Mond, aber denkt nicht zulange nach."

Kurz nachdem die Söldner verschwunden waren bildete sich eine Traube vor dem Pranger, die den Frauen beim lesen zuhörten.

Rogar:
Am Mittag bewegt sich ein Söldner auf den Marktplatz blickt sich im Geleit 4 weiterer einige Zeit um. Ehe er den umgestürzten Wagen betritt und heraufklettert.

"Hört mich an Männer und Frauen Zarbons, Reisende und Kriegsvolk das Ihr gekommen seid!"

Es dauert eine kurze Zeit, jedoch versammelt sich eine große Menschentraube vor dem Wagen.

"Also hiermit verkünde ich, das die Tagelöhner, (er ließt etwa 15 Namen vor) bei Interesse nun bei der Gilde der Mauer, Steinmetze, Zimmermänner und Holzfäller vorstellig werden sollen. Wir wünschen im Einverständniss der Gilden, die Monatsweise Anstellung und schnelle Entscheidung wegen Ihrer Beschäftigung. Weiterhin soll das gerufene Kriegsvolk nun in die Kaserne einkehren so es Ihr Wunsch ist und die Zelte neben dem Stall aufschlagen. Wagen und Tiere werden im hinteren Bereich eingepfercht werden können. Wir erwarten Korn und Lebensmittel aus Fanada aus dem fernen Lodrien und Tangara und arbeiten an weiteren Lieferungen. Sollte jemand noch einen Wagen oder ein Zugtier besitzen brauchen wir zudem einige die Uns unterstützen beim Abriss von zehn Häusern und dem Materialtransport zu Uns oder anderen Herren dieser Stadt, die dafür wie gewohnt bezahlen."

"Sofern Ihr also einen von Ihnen kennt, ein paar sehe ich Ja, erzählt es Ihnen und schickt uns die restlichen."

Rogar:
Auf dem Markplatz hatten sich dutzende Männer getroffen, alte grauhaarige Großväter, Familienväter, alleinstehende junge Burschen.

Die Reichsgarde schien sich zwischen Stadttor der Kaserne der Söldner und Markplatz aufgeteilt zu haben und noch ehe sich drei dutzend Männer gesammelt hatten, verließen Botenreiter der Reichsgarde die Garnison.

Die Männer hatten Äxte und Beile dabei, alte Rüstungen die lange in verstecken geruht hatten. Blizende Dolche funkelten in der Morgensonne. Mit Eisenketten und ganzen Gurten voll von Messern,
Kriegssensen und Flegeln hatten sie sich getroffen.

Ehe die Reichsgarde die ganze Versammlung auseinandertreiben und auflösen konnte, hatten sich fasst fünfzig Männer um den gestürzten Wagen der Söldner versammelt.

Als wäre ein Feuer in Ihnen erwacht das lange nur ein kleines Glimmen war stachelten sie sich an ohne ein Ziel zu kennen. Doch mit einem mal wurden sie still.

Der alte Hohepriester Tiors, fasst Sechzig Sommer zählte er und
trug einen weißen Vollbart zu seinem lange ergrauten Haar.
Man sah Ihm die Jahre an, doch sein Gesicht zeichnete
die Pure Freude als er auf den Markplatz ritt.

Er hatte seine Kriegskluft angelegt, welche zahlreiche Klingen brechen gesehen hatte und seinen Zweihänder. Einen Kolben den ein Wolfskopf zierte trug er in der Hand und fuchtelte damit wie mit einem Zepter. Nur die alten kannten Ihn in dieser Kriegskluft und von seinem nachtschwarzen Kaltblut herab schrie er so laut das die Männer verstummten.

Die Dörfler hatten Ihn lange nicht mehr so gesehen und Ihn als
verbitterten zähen alten Mann wahrgenommen die letzten Jahre
aus einer Zeit, die Mann lieber vergessen wollte.
Mit blutrotem Umhang und dem kupfernen Wolf auf der Brust
seiner brünierten Platte predigte er im Bei sein seiner Novizen.

„Bekennt Euch endlich zum Gott des Krieges,
dem Herrscher über Blut und Ewiges leben.
Seine Ketten wanken, er entfesselt seine Macht,
er kehrt zurück zu Uns. Zeigt Ihm Eure Stärke!

DEN IHR SEID SEIN BLUT,
DIE SÖLDNER SIND SEIN STAHL UND SCHWERT,
UND SIE BRINGEN EUCH DAS LEBEN!

SIE FORDERN GOLD UNSER GOLD UND
SIE ZIEHEN IN DEN KRIIIEG!!!

RÜSTET SIE; BEWAFFNET SIE;
KOMMT IN DEN TEMPEL, KINDER TIORS!

DENN IHR SEID STÄRKE,
IHR SEIT SEIN MUT UND STOLZ,
IHR TRAGT SEINE KRAFT!

IHR SEIT DAS VOLK DAS ZUM HERSCHEN
BESTIMMT WURDE VOR ÄONEN!

MACHT DIESE STADT ZU SEINER FESTE!
MACHT SIE UNBESIEGBAR!
MACHT DAS SIE EWIG LEBT,
WIE DIE PROPHEZEIUNG ES VERLANGT!

FÜRSTEN, KÖNIGE UND KAISER WERDEN AN DIESEN
PALISADEN STERBEN UND DER HIMMEL WIRD SCHWARZ
SEIN VOR BRENNENDEM ÖL, DIE LUFT WIRD VERBRANTEM
FLEISCH RIECHEN UND JEDER DER ES WAGT SEINE KLINGE ZU
ERHEBEN GEGEN TIORS KINDER WIRD FALLEN!
IN UNSEREN GRÄBEN UND WÄLLEN WIRD IHR BLUT
FLIEßEN UND EINE PFORTE ÖFFNEN IN SEIN REICH!

WIE ES DIE ALTEN SCHRIFTEN BELEGEN!

IHR SEID SEINE KINDER, ZEIGT IHNEN EURE STÄRKE!
BEREITET EUCH VOR!
JEDER MANN ZWISCHEN FÜNFZEHN UND FÜNFZIG SOMMERN,
JEDE FRAU DIE ES WAGT IHRE KINDER ZU SCHICKEN UM
TOD UND VERDERBEN UNTER DEN FEINDEN ZU SÄHEN.
JEDES KIND WIRD UNBEZWINGBAR SEIN!

DEN ES SIND ES TIORS KINDER;
GEBOREM UNTER BLUTROTEM MOND WURDET IHR!

BESPIEßT DIE WÄLLE, ZERSCHLAGT DIE DÄMME
UND FÜLLT DIE GRÄBEN; REIßT JEDES HAUS AB;
DAS NICHT GEBRAUCHT WIRD.
DEN JEDES ANDERE HAUS WIRD SEINE BURG IN DER LEBEN IST!

HEIL TIOR! GEHT KINDER UND MACHT DIE STADT ZU DER DIE SIE EINST WAR. EINE STADT DER SÖLDNER UND BARBAREN; MACHT SIE WIE EINST UNBEZWINGBAR!

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