Hier und dort: In Engonien und außerhalb des Kaiserreiches > Schattenwall-Akademie

Rückkehr an die Schattenwall

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Noxius Armatura:
Er kratzte sich nachdenklich hinter den Ohren.
Grundsätzlich ist es Außenseitern nicht erlaubt unsere Bibliothek zu betreten, das stimmt.
nachdenklich zog er an dem lang gewachsenen Kinnbart. Dann grinste er.
Aber da fällt uns ein, wir muss noch ganz dringend ein Buch von dort ausleihen. Also dann...
Er begann die Treppen hinunter zu eilen bis ins erste Untergeschoss, in dem sich auch das Labor des Magisters befand.
Vor einer großen Toppeltüre gab er Runa ein Zeichen zu warten und drückte anschließend die Klinke zur Bibliothek herunter. Er schwang die Türe möglichst weit auf und ging in den Raum, die Türe fiel hinter ihm langsam wieder ins Schloss, jedoch konnte Runa einige Sekunden den Eindruck gewinnen, der sie verstehen lies, was die Bibliothek der Akademie zu Schattenwall so speziell machte.
Die Bibliothek erstreckte sich offenbar über mehrere Etagen und sie befanden sich hier auf der obersten. Die Bücherregale waren so Zahlreich, dass Runa einmal schlucken musste ob der großen Anzahl alter und neuer Bücher die sie erblicken konnte. Auf den Freiflächen gab es Lesepulte und Tische an denen mehrere Personen noch fleißig recherchierten und Arbeiteten.
Bevor die Türe ins Schloß fiel, sah sie noch, wie etwas Kopfgroßes mit ledrigen Fledermausschwingen und sehnigen Armen, jedoch ohne Gesicht auf den gerade eingetretenen Magister zusteuerte und auf dem Geländer vor ihm landete. Der Magister gab eine kurze Anweisung, worauf hin sich das Geschöpf wieder erhob und davon flog. Im Hintergrund flogen noch weitere, gleichartige Kreaturen durch die Gegend und holten Bücher aus den Regalen um diese umzusortieren oder den dort arbeitenden Magistern und Scolari auszuhändigen. Es war kein Schüler oder Magister zu sehen, der sich an den Regalen selbst bediente.

Dann fiel die Türe ins Schloß. Es dauerte jedoch nicht lange, da wurde sie wieder von innen geöffnet und der Magister trat mit einem außen unbeschrifteten, relativ kleinen Buch unter dem Arm wieder aus der Bibliothek heraus. Im Hintergrund sah Runa noch, wie sich die gesichtslose Kreatur wieder von dem Geländer erhob, wo es dem Magister offenbar soeben das Buch ausgehändigt hatte.
Das Buch müssten wir noch in unserem Labor abliefern, wir werden morgen noch davon Gebrauch machen.

Anders:
Runa folgte demVorrauseilenden. Der weg hinab ins erste Untergeschoss kam ihr zum Teil bekannt vor die Tür vor der sie stehen blieben allerdings nicht. Neugierig stellte sie sich so, dass sie möglichst lange in die Bibliothek hinein schauen konnte und hielt den Atem an als Garth die Tür aufstieß. Der Raum war riesig. Sie konnte keinen wirklichen Boden ausmachen. Ihr Herz begann aufgeregt zu klopfen. So viele Bücher. Die meisten mussten Uralt sein, denn so eine große Bibliothek sammelte sich nicht mal eben über ein paar Jahrzehnte an. Dann wich sie allerdings erschrocken zurück, als das Fledermauswesen auf den Magister zusteuerte. Leicht verstört starrte sie auf die Tür die jetzt ins Schloss gefallen war.
//Was war das denn für ein widerliches Ding...//, fragte sie sich schaudernd. Kurz darauf ging die Tür wieder auf und Runa warf einen letzten Blick in die große Bibliothek. Sie schloss zu Garth auf und warf einen kurzen Blick auf das Buch das in seiner Hand lag, dann platze es auch schon aus ihr heraus: "Was war das denn für ein... Ding?"

Noxius Armatura:
Er schmunzelte. Offenbar hatte er mit der Frage gerechnet.
Neben unseren teils riskanten Büchern, einer der Gründe, warum unsere Bibliothek der Öffentlichkeit keinen Zugang erlaubt. Sie sind eine harmlose Spezies, die sich hervorragend dazu eignet die Bücher in der Bibliothek zu verwalten. Sie bilden eine perfekte Symbiose auf dieser Sphäre,
 weswegen sie unseren Jagdgrundsätzen nicht widersprechen, da sie sich nur auf ihrer Heimatebene reproduzieren können und sich somit nicht vermehren können. Sie leben von Luft und Licht und haben einen hohen Ordnungsdrang. Unsere Bibliothek ist ein gutes Habitat um dort zu leben. Wir tauschen sie alle paar Jahre aus. Auf ihrer Heimatsphäre werden sie beiweitem nicht so alt, da dort das Licht schwächer ist und sie früh verenden. Wir ziehen sie hier auf und wenn sie geschlechtsreife erreichen,
 so nach zwanzig Jahren, schicken wir sie zurück in ihre Heimatsphäre. Da ihr selbstgegebener Name nicht ausgesprochen wird, sie haben nun mal keine Münder und kommunizieren untereinander auf telepathische Art, nennen wir sie nur "die Ordner".
Ein Flammbartscher Vortrag, ohne Zweifel.
Mittlerweile hatten sie die Türe vom Labor erreicht. Flammbart schob die Türe auf und sie betraten den Raum, der vor einigen Monden noch einem Krankenzimmer glich. Jetzt war der Raum aufgeräumt und strukturierter, die Tafeln waren gewischt und die Schreibpulte der Schüler wieder aufgebaut und offenbar regelmäßig in Benutzung. In der Luft hing der dauerhafte, leichte Geruch von Pfeifentabak.
Flammbart ging hinein und legte das Buch oben auf seinen Schreibtisch, wo sich die Unterlagen für die anstehenden und laufenden Prüfungen stapelten. Mit einem missmutigen Blick musterte er den Stapel an zu korrigierenden Prüfungen.

Anders:
"Aha..." Das war das einzige was die junge Magierin mit einem deutlichen Schaudern über die Lippen brachte. Mochte ja sein, dass diese Wesen friedlich waren trotzdem war sie heil froh das sie in keiner Bibliothek lernen musste wo nachts diese Dinger herumflatterten. Irgendwann würde das sonst wahrscheinlich dafür sorgen, dass ihr Herz vor Schreck stehen blieb. Wieder musste sie an die Vorlesung über beschworene Wesen von Magister Sonnenwende denken. Jetzt wusste sie zumindest einen Teil davon wo dieses Thema hergekommen war.
//Brr... ich hoffe ich habe jetzt nicht einen Alptraum gegen einen anderen ausgetauscht.//

Flammenbart erreichte sein Büro und betrat es ohne Zögern. Bei ihr sah dies anders aus und es kostete sie einige Sekunden überwindung ehe sie über die Schwelle rat um einen vollkommen anderen Raum vor zufinden. Verwundert stellte sie sich automatisch an den Platz an der Wand wo der Hocker gestanden hatte auf dem sie gesessen und seinen Ausführungen gelauscht hatte. Es roch um einiges besser als in ihrer Erinnerung, was vermutlich am Pfeifentabak lag auch wenn es immer noch ein düsteres Zimmer war. Aber gut. Welches Zimmer an der Schattenwall war das nicht?
"Es hat sich viel verändert.", meinte sie mit einem schiefen Lächeln auf die Schülerpulte. Nicht nur hier, sondern auch sie selbst. Nur war ihre Veränderung nicht so rapide wie die der Beiden und ihre Umgebung, trotzdem wusste sie das sie nicht mehr die selbe war wie die die vor einem Jahr hier gestanden hatte.
//Die beiden....//, es überraschte sie wie gut sie bisher mit der doch etwas heiklen Situation umging. Irgendwie hatte sie sich schon fast daran gewöhnt, zumindest für den alltäglichen Umgang. Es war verwirrend, den ständigen Wechseln zu folgen, aber nicht unmöglich und irgendwie ergab sich vor ihrem geistigen Auge ein System, auch wenn es naiv war anzunehmen die beiden funktionierten nach einem bestimmten Muster. Oder war es das?

Noxius Armatura:
Flammbart wühlte ein wenig in den Unterlagen, während er Runa antwortete.
Streng genommen ist jetzt alles wieder beim alten. Unser Labor sah vor unserem ....Problem schon so aus und wir haben so bald es ging auch wieder die Arbeit mit unseren Schülern wieder aufgenommen.
Es hilft uns, den Fokus zu halten.
Er hatte gefunden was er gesucht hatte, zufrieden steckte er sich die Pfeife zwischen die Lippen und zündete sie mit einem simplen Fingerschnippen an. Keine Formel, keine Anstrengung. Dann ließ er sich auf seinen hohen Stuhl hinter dem Schreibtisch sinken, den Blick auf die zu korrigierenden Prüfungen gerichtet. Ein paar Rauchwölkchen stiegen aus der Pfeife auf.
Ihm schien ein Gedanke zu kommen. Er gab Runa ein Zeichen zu ihm rauf zu kommen und machte eine kurze schnelle Fingerbewegung von Mittel- und Zeigefinger, worauf hin sich die Kerzen im Raum alle gleichzeitig entzündeten und den Raum in einem schummrigen Licht badeten.
Flammbart hielt Runa das Buch entgegen, welches er aus der Bibliothek geholt hatte.
Das sollte dir helfen, dich auf das, was dich hier die nächsten Tage erwartet grob vorbereiten.

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