Hier und dort: In Engonien und außerhalb des Kaiserreiches > Schattenwall-Akademie

20. März 268 n. J. In den Mauern der Schattenwall

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Anders:
Bei der kranken, alles nieder brennenden Hexe hätte Runa noch fast gelacht. Allerdings war dieser Anfall spontaner und völlig unangebrachter Heiterkeit längst wieder verflogen. Vor allem weil sie jetzt wieder vor der Tür standen die sich nicht öffnen ließ und direkt daneben Senefas Leiche lag. Runa hatte sich verboten einen Blick auf sie zu werfen, konnte aber jetzt den Gedanken nicht abschütteltn, dass im Gedränge jemand auf sie trat oder  auf ihr stehen musste. Sie hatte das nicht verdient... niemand der Toten hatte das Verdient. //Reiß dich zusammen!//, versuchte sie die erneute Trauer zu unterdrücken, konnte aber nicht verhindern das ihr wieder Tränen in die Augen stiegen. Bemerken würde es sowieso niemand der sie kannte.
Es war eine plötzliche Hitzewelle die sie endlich von dem brennenden Gefühl in ihrem Herz ablenkte und ihre Augen schlagartig auf die Tür bannten. Licht und Hitze war das letzte was sie in diesem Moment erwartet hatte. Allerdings konnte sie nicht lange hinsehen. Hitze und Licht wurden immer stärker, sodass sie bald die Augen abwenden musste.
//Das wird es anlocken! Beim letzten mal war es viel weniger Magie und jetzt sind mehr Menschen in diesem Gang als zuvor.// Entsetzt durch die eigenen Gedanken wollte die den Kopf zu Garth drehen um ihm zuzurufen, was er vermutlich schon wusste, aber dazu kam sie nicht mehr. Was auch immer Karona tat es erreichte gerade seinen Höhepunkt. Hitze und Licht wurden für einen kurzen Moment unerträglich, dann explodierte die Wand vor ihnen.
Eine Druckwelle fegte über sie und die anderen Schüler hinweg kurz bevor es heißes Gestein regnete. Irgendetwas traf sie am Kopf und die umstehende strauchelnde, erschreckt schreiende Masse schleuderte sie gegen die Wand in dem Versuch den heißen Geschossen auszuweichen. Sie hörte Schmerzensschreie von Getroffenen und versuchte wieder einen klaren Geist zu bekommen und gleichzeitig Raum zum bewegen zu schaffen. Ihr Schädel dröhnte von was auch immer sie getroffen hatte.//Ein Stein?//

Akela:
Lesska sicherte die Gruppe in Richtung der Gänge ab. Weniger gegen den tödlichen Nebel ... wobei die Gruppe wenigstens gewarnt wäre, wenn sie plötzlich umkippte... Als mehr gegen mögliche durchdrehende Akademieangehörige oder -gäste.
Solche Situationen holten das Dunkelste in den Menschen an die Oberfläche und schon so mancher friedliche Vertreter seiner Rasse war in einer tödlichen Gefahr völlig ausgerastet und hatte Freunde und Fremde gleichermaßen mit ins Verderben gerissen.
Trotzdem beobachtete die Jägerin die Anstrengungen der Magier aus den Augenwinkeln. Sie hatte ihr halbes Leben in der Gesellschaft verschiedenster Magiewirker verbracht und auch wenn sie selbst - nett ausgedrückt - magisch wie eine ordinäre Kartoffel war, so hatte sie doch viel Zeit mit magischen Studien verbracht um nicht völlig ahnungslos daneben stehen zu müssen.
Auch jetzt schubste sie rechtzeitig einige der jüngeren Schüler in Deckung, bevor der Zauber seinen Höhepunkt erreichte und drehte sich mit dem Rücken zur Explosion.
Als das Prasseln der glühenden Gesteinsbrocken verebbte, unterdrückte sie den ersten Impuls, zu dem Loch in der Wand zu schauen und sicherte weiterhin nach hinten.

Was auch immer es war….jetzt war es zumindest auf sie aufmerksam geworden.

Lyra:
Als Karona und Garth oder Flammbart, wie auch immer, ihren Zauber anfingen unterbrach Lyra kurz ihre eigene Analyse. Niemandem wäre geholfen gewesen, wenn sie sich selbst blendete. Statt dessen versuchte sie es Lesska gleich zu tuen und zumindest die Rückseite ein wenig zu sichern.
Nachdem der Zauber gewirkt war, begann sie schnell wieder zu analysieren und versuchte irgendwie abzuschätzen wann das Ding wohl wieder auftauchte. Sie hoffte allerdings, dass die Gruppe sich bald wieder in Bewegung setzte.

Kadegar:
Auch wenn Karona selbst von der Druckwelle einige Schritte zurück gedrängt wurde, so war in ihren Augen noch einige Momente der brennende Blick einer Wahnsinnigen zu sehen die ihr Werk betrachtete. Ihre Haltung nahm zügig wieder die gewohnt arrogante Form an und sie machte als Erste den Schritt über die noch leicht glühende Öffnung in einen Tunnel der sie scheinbar endlos in eine leicht abfallende Tiefe führte.

Kommt. Wir haben fast alle Verluste überstanden. Auch wenn der Tunnel seine Verzauberung ebenfalls verloren hat, und wir die Kilometer bis zum Ufer normal laufen müssen, wird uns fast nichts mehr im Weg sein.

Mit dem Rücken zur Gruppe stehend war unklar wo Karona es genau herholte, doch hielt sie plötzlich ein großes Stück Kreide in der Hand, welches mit einem sanften Hellblau leuchtete.

Diese Kreide leuchtet in Gegenwart von Präsenzen im Astralraum. Entsprechend leuchtet sie in unserer Gegenwart.

Sie drückte die Kreide an die Mauer des Ganges und begann zügigen Schrittes in die Dunkelheit des Ganges zu Schreiten. Kein gemütliches Tempo, doch nicht zu schnell um jemanden aus der Gruppe abzuhängen. Dabei zeichnete sie mit der Kreide eine durchgehende Linie an der Wand entlang, welche einige Meter hinter der ihr folgende Gruppe langsam verblasste und schließlich nicht mehr zu sehen war.

Noxius Armatura:
Auch der Schüler im schwarzen Wollmantel seines "Mitbewohners" gekleidet erhob sich und klopfte sich den Staub vom Mantel. Sein Blick schweifte über die verbliebenen.
So wenige
dachte er bei sich
So wenige haben es nur geschafft? Und Snorgad? Könnte er dieses ... Ding überleben?
Seine Augen fielen auf Runa, die offenbar von einem der Trümmer am Kopf getroffen war und sah, dass Blut aus einer kleinen Wunde an ihrer Stirn sickerte.
Runa!
er eilte zu ihr um sich die Wunde anzusehen, Runas Blick fiel dabei wieder auf den Stein. Er hatte definitiv einiges an Kraft verloren. Garth wollte gerade ihre Wunde heilen, doch Runa schüttelte nur den Kopf. Er sah sie besorgt an, ließ es aber dabei bewenden.
Wir müssen gehen. Meldete sich die logisch berechnende und kühlere Seite des Magisters zu Wort.
Er schaute dass Runa nicht zurückfiel, nickte der Soldatin am Ende des Zuges zu, mehr sollte für Lesska nicht erforderlich sein um ihr klar zu machen, dass sie ein Auge auf die Besucherin haben sollte. Dann fiel sein Blick auf Lyra. Groll regte sich in ihm. Er rang kurz mit sich, ob er etwas sagen sollte, ihr sagen sollte, dass er es auch ohne sie geschafft hatte. Dann wiederum fiel ihm ein, dass sie mit ihren eigenen Problemen zu beschäftigt war. Es war jetzt nicht an der Zeit ihr Vorwürfe zu machen. Er hatte sich Runas Sicherheit vergewissert und hier hinten war nichts mehr zu tun. Seine Aufgabe lag in der Führung des Trosses. Er machte kehrt und rauschte, ohne ein weiteres Wort zu sagen, mit eiligen Schritten an die Spitze des Trosses zurück um zu Karona aufzuschließen, die bereits begonnen hatte die Gruppe in den Tunnel zu führen.

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