Hier und dort: In Engonien und außerhalb des Kaiserreiches > Schattenwall-Akademie
20. März 268 n. J. In den Mauern der Schattenwall
Noxius Armatura:
RUNA!
Etwas packte sie an ihrem Arm und zog sie mit großer Kraft von der zu Boden fallenden Leiche weg. Er war ob des Schreis umgekehrt und hatte die Situation erstaunlich gefasst und kalt analysiert. Er? Beide waren offenbar die Gefahr gewohnt und in das Jäger-Schema gefallen in dem ein klarer Kopf und schnelle Entscheidungen lebensrettend waren. Runas blick fiel auf das Gesicht des Schülers, das in violettes Licht getaucht war. Es erinnerte sie an die Zeit, wo sich die beiden Seelen den Körper noch getrennt teilten an die Reaktion die der Körper zeigte, wenn die fremde Seele des Magisters die Kontrolle hatte und zugleich an das Bild, was sie in der Meditation von ihm gesehen hatte. Das verzerrte Bild der beiden legte sich wie ein dünner schleier über den Körper. Offenbar blickte er Runa aber nicht an, sondern an ihr vorbei auf die Leiche oder das, was er dahinter sah. Runa meinte sogar so etwas wie Furcht in seinen Augen zu sehen. Furcht die man in den Augen eines Ritters sehen konnte, wenn er wusste, dass er einer Übermacht alleine gegenüberstand. Doch dieser Zustand dauerte nur einen Augenblick, das Leuchten im Gesicht des Mannes erlosch und er zog Runa von der Leiche weg.
ZURÜCK ZUR TREPPE!
Herrschte er sie an. Auch er machte eine Kehrtwende und rannte los. Er hatte einen kurzen Blick in den Astralraum geworfen und versuchte nun das einzige zu schützen, was ihm jemals etwas bedeutet hat. Als Freundin und als Schülerin. Er schob die kontroversen Gedanken auf Seite und sah zu, dass Runa mithalten konnte, er würde sie wenn nötig mit sich zerren oder tragen, wenn es sein musste. Noch hatte der Stein genug Energie. Sie erreichten die Haupthalle und die Treppe, Ihre laufenden Schritte hallten durch den hohen Raum.
Flammbart riskierte einen kurzen Blick durch den Schleier der Realität, während Runa noch nach Luft schnappte.
Wir sind noch nicht sicher, aber wir haben Boden gut gemacht. Wir müssen nach oben! Komm Runa!
Anders:
Garth riss sie mit sich fort. Auch wenn sie jetzt rannten konnte Runa sich noch genau an den kurzen Augenblick des Entsetzens erinnern, der in seinem Gesicht gestanden hatte. Ähnlich wie bei ihr, nur war es bei ihm aus einem anderen Grund gewesen. Am liebsten hätte sie sich irgendwo versteckt, aber wo waren sich noch sicher? Garth schien einen Plan zu haben und sie folgte ihm. Sie wäre ihm überall hingefolgt. Es schmerzte sehr Senefa zurück zu lassen, aber jetzt hatte sie nur noch Garth und ihn durfte sie nicht schon wieder verlieren.Runa verbot sich jeden Gedanken daran und konzentrierte sich auf das Rennen. Sie hatte ihre Lichtkomponente verloren und es war immer noch Stock düster. Irgendwann erreichten sie die Treppe und hielten kurz an. Keuchend schnappte sie nach Luft und sah sich misstrauisch um. Vom Schreck war sie immer noch kreidebleich.
"Was greift uns an? Was hat Senefa getötet?", fragte sie zwischen zwei Atemzügen und trat näher an ihn heran. Wie gerne hätte sie sich jetzt an seinen Arm geklammert wie Senefa vor kurzem noch an den ihren, aber was hatte es ihr geholfen? Sie unterdrückte ein neues Schluchzen, grub sich die Fingernägel in die Handinnenfläche das es weh tat und versuchte wieder einen kühlen Kopf zu bekommen. Irgendwie gelang es ihr wieder ruhig zu werden und die Tränen versiegten. Sie konnte sich keinen Moment des Schocks leisten, wie damals auf der Hochzeit von Magister Feuerklinge. Die Gefahr war noch lange nicht vorbei. Am allerwenigsten wollte sie jetzt zu einer Last werden die sie beide am Ende womöglich noch das Leben kostete.Zittrig, aber um einige ruhiger atmete sie ein und blickte sich fest um. Als Garth die Treppe raufwies nickte sie entschlossen.
Kadegar:
Kaum waren Lyra und Lesska um die nächste Ecke gebogen kam ihnen ein große Gruppe Menschen entgegen, so groß, dass ihr Ende hinter der nächsten Abzweigung verschwand. Vorne weg führte Karona, selbst im Angesicht des Chaos ging eine Aura der Selbstsicherheit von ihr aus, die vielleicht zu einem anderen Zeitpunkt als überheblich und hochnäsig galt, denn in dieser Situation die Hoffnung wecken könnte hier leben wieder raus zu kommen.
Schnell, ich habe alle beisammen die ich gesucht habe! Zurück zur Treppe und zum Tunnel runter. Wir haben es bald geschafft!
So machte der ganze Trupp kehrt Karona zwängt sich durch den fließenden Strom weiter an die Front. Das helle Licht das von ihr ausging, recht ähnlich wie die übliche Beleuchtung der Schattenwall, zeigt dabei immer ihren Standort in der Gruppe, sodass jeder stets wusste wo ihre stellvertretende Akademieleiterin zu finden war. Kaum war sie selbst an der nächsten Biegung angekommen griff sie von einem Schrei begleitet in die Roben der vor ihr stehenden und machte einen kräftigen Satz rückwärts und warf sich mit ihnen zu Boden. Just in diesem Moment zeigt sich Lyra und Lesska ein grausames Bild. Wie eine Gruppe Puppen, von ihren Fäden getrennt wurden, sackten im Gang die Schüler, Magister und Angestellten der Akademie zu Boden die bis gerade noch voller Hoffnung Karonas Befehlen folgten. Einer der Magier die noch bei Lyra und Lesska standen rannte darauf hin los um zu helfen. Karona versuchte noch im aufstehen ihn aufzuhalten, der Magier entran mit flinken Schritten dem Griff der Feuermagiern, nur um einen Meter weiter in der Luft jeglichen Halt zu verlieren und zwischen die Körper der bereits toten fiel. Fluchend rappelte sich Karona wieder auf und keifte in Richtung der noch lebenden, deren Zahl sich auf nur noch knapp 20 Leute beschränkte.
Weiter! Ihr könnt sie nicht retten! Zur Süd-West Treppe! Und lasst mich wieder vor!
Karona setzte sich wieder an die Spitze der Gruppe und führte sie in Richtung des Wendeltreppe. Auf dem Weg dahin macht sie kurze, scheinbar grundlose pausen. Der aufmerksame Beobachter hätte sehen können, dass bei jeder dieser Pausen Karona sich, stets bemüht es zu verbergen, blutige Tränen aus dem Gesicht wischte. Schließlich erreichten sie das den Eingang zur Treppe, welche grade von Runa und dem Magister Flammbart verlassen wurde.
Nicht bewegen oder ihr seid tot!
Warf sie den beiden entgegen. Auch wenn ihre Gruppe nicht gemeint war, so wagten es nur die wenigsten ihrer eigenen Gruppe sich zu bewegen. Selbst Lyra, Lesska und Balthasar blieben der Aufforderung gemäß stehen und wagten sich nicht zu rühren.
Anders:
Sie wollte gerade einen Fuß auf die erste Treppenstufe setzen als der Ruf durch die Stille hallte. Von dem plötzlichen Geräusch erschreckt zuckte Runa zusammen und wandte langsam den Kopf zur der Stimme um. Karona blickte sie über eine kurze Distanz starr und angespannt an. Neben ihr rühte sich Garth nicht. Auch er schien sehr konzentriert etwas zu verfolgen. Äußerst angespannt und zittrig richtete Runa sich vorsichtig auf. Ohne ausholende Bewegungen fingerte sie ihren Analysefokus hervor und schloss die Augen. Es fiel ihr schwer sich auf den Zauber zu konzentrieren, zumal sie immer noch versuchte ihre Körperlichen Reaktionen auf die anwachsende Angst zu unterdrücken. Zweimal entglitt ihr die Magie bevor sie überhaupt die Formel sprach aber schließlich beschwor sie ihre magische Sichter herauf und öffnete die Augen. Für einen kurzen Moment stockte ihr der Atem während sie nun gebannt das verfolgte, was sowohl Karona als auch Garth angestrengt beobachteten und das jetzt unsichtbar zwischen ihnen stand.
Noxius Armatura:
Er zwang sich seine Augen von dem Schrecken zu nehmen, der zwischen ihnen lag und schaute Karona an.
Wir müssen die Akademie evakuieren, aber das hier
Er machte eine vorsichtige ausladende Handbewegung
scheint die Energie der Akademie anzuzapfen. Die Tore zum Tunnel sind versperrt. Wir bekommen sie ohne Hilfe nicht auf. Wo ist Snorgad?
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