Die Gebiete in Caldrien > Das Herzogtum Hanekamp
In Hanekamper Grenzgebiet
Vanion:
Nun hatte auch Vanion die reiterlosen Pferde gesehen. Rasch erteilte er Befehle, und ein weiterer Gardist und der Feldscher machten sich auf den Weg, die Reiter zu suchen
Schwungvoll stieg Vanion vom Pferd und machte sich auf den Weg zu seiner Baronin, die beiden Beutel, die für den Hanekamper gefüllt worden waren, fest in der Hand.
Der Ritter ahnte, was Svenja vorhatte. Doch zwischen Palisade und seiner Herrin standen immer noch die verschwitzten, keuchenden Hanekamper neben ihren Pferden. Er reichte die Beutel hoch zu der Baronin, dann führte er sein Pferd am Zügel direkt auf die Hanekamper zu. Zwei Gardisten folgten ihm zu Pferde und drängten so die anderen mit dem Ritter zusammen zur Seite.
Vanion war wachsam, denn je näher er dem Steuereintreiber kam, desto finsterer wurde dessen Miene. Unwillkürlich spannte er seinen Körper an und drückte die Schultern etwas nach vorne, einen Angriff erwartend - da erklang die helle Stimme Valerijas.
Svenja:
Svenjas Muskeln spannten sich an. Manchmal hasste sie Männer, vor allem solche wie diesen feisten Kerl, dessen Broterwerb darin bestand Steuern einzutreiben. Sicher musste auch er seine Familie durchbringen und wenn nicht er es machen würde, dann wohl ein anderer, aber sie kam nicht umhin ihn wütend anzublicken. Sie wusste, dass sie sich keine Sorgen um Vanion oder Destus machen musste, denn diese kannten sich beide mit hinterlistigen Tricks aus. Wenn er Messer irgendwo versteckt hatte, würde Destus es schon lange wissen und Vanion war einfach zu schnell im reagieren.
So wendete sie sich der Laviniageweihten zu und neigte kurz den Kopf. "Novizin. Wir haben uns bereits kennengelernt, aber ich muss gestehen ich kann mir sehr schlecht Namen merken. Valerie? Va...? Seid doch so gut und verratet mir nochmal euren Namen. Es tut mir sehr leid, dass wir offenbar in Lavinias Feierlichkeiten stören, aber in Zeiten wie diesen...!"
Sie machte eine ausladende Handbewegung und sah sowohl die Novizin, als auch die wütende Braut freundlich fragend an.
Esta:
"Besonders in 'Zeiten wie diesen' sollte dem Volk ihre Ruheanker gelassen werden. Denn nach wie vor sind sie diejenigen, die das Land mit dem versorgen, was es zum Leben braucht."
Ja, Valerija schaffte es doch tatsächlich ruhiger zu werden und trat näher an die Frau um das Gesicht besser sehen zu können. Sie war ganz froh, nicht so geschimpft zu haben, auch wenn sie immer noch gut Lust dazu hätte, denn das Gsicht kam ihr bekannt vor und die Dame kannte ihren Namen...
"Valerija, ja. Ihr habt ein gutes Gedächtnis, Herrin..."
Dann fiel es ihr wie Schuppen von den Augen. Das war die Baronin Feuerklinge! Wie konnte sie sie vergessen haben, sie war doch mit bei der Vermälung dabei!
"...Feuerklinge. Ich bitte euch um etwas Nachsicht gegenüber diesem Dorf. Gerade Ihr solltet doch wissen wie ärgerlich eine unterbrochene Hochzeitsfeierlichkeit ist...und diese Ortschaft hat sich so lange bereits darauf vorbereitet."
Valerija gab ihren Worten einen ruhigen und sanften Klang. Es gab viele Adelige, die ihr dafür, dass sie es wagte so etwas an sie heranzutragen, nun mindestens eine Ohrfeige verpasst hätten. Svenja war da zwar etwas anders gewesen, damals schon, aber wer weiß, wie sie sich in der Zwischenzeit verändert hatte. Macht stand den wenigsten gut.
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