Der Städtebund von Tangara > Fanada
Hauptquartier der Reichsgarde von Tangara
Richard Brin von Fingara:
Interresiert lauscht der Kommandant Arianns Berichten über das Weisenhaus, über die Schutzpatronin aus Goldbach und ihre anderen Ideen. Von Zeit zu Zeit berichtet er ihr ein wenig von der politischen Lage und erzählt, was ihn bedrückt.
Als sie den Bürgermeisters anspricht und dass sie bereit wäre diesen Posten zu übernehmen fällt er ihr ganz untypisch ins Wort und unterbricht die Dame.
Frau Gutenböckig, bitte weiht mich nicht zu viel ein. Das Problem des Bürgermeisters ist eines, mit dem ich mich nicht beschäftigen kann, nicht beschäftigen darf. Seht, die Gilden und die Häuser müssen ihre Eigenständigkeit behalten. Würde ich ihnen meines Willen aufzwingen wäre ich keinen Deut besser als Barad Konar. Fanada braucht einen Bürgermeister und auch für die Reichsgarde wäre jedweder Bürgermeister besser, als die Situation, in der wir uns zur Zeit befinden. Aber solange die Gilden nicht einen der Ihren bestimmen sind mir die Hände gebunden. Marco Timberstaem wollte sehen, was er tun kann, aber ich bin mir nicht sicher, dass seine Arbeit Früchte getragen hat.
Man müsste viel Einfluss investieren um Bürgermeister zu werden und der Weg für euch würde sicherlich mit Gildenvorsteher Feuerklinge und dem Haus Timberstaem anfangen müssen.
Ariann:
Etwas verwirrt und erschreckt, über den ganz untypischen heftigen Ausbruch des Kommandanten entgegnet ihm Ariann:
Ich möchte euch eingeweiht wissen, da wir an einem Strang arbeiten. Nicht nur die Reichsgarde beraucht einen neuen Bürgermeister. Ich werde mich an Meister Feuerklinge wenden und mich mit ihm besprechen.
Doch nun zu anderen Dingen...
Richard Brin von Fingara:
Verzeiht mir, wenn ich es noch einmal aufgreife, aber gerade das ist es, was mir Angst macht. Der Bürgermeister und der Kommandant dürfen nicht an einem Strang ziehen. Sie können zwar auf das gleiche Ziel hinaus arbeiten, wenn es beiden nützt, aber sie müssen unterschiedliche Interessengruppen vertreten.
Ich fürchte um euch Frau Gutenböckig. Der Weg, den ein Bürgermeister des Fünfstädtebundes gehen muß ist opportunistisch, hinterhältig und dunkel. Euer Herz ist zu rein und idealistisch, als dass ich es an einer solchen Bürde verderben sehen wollte.
Ariann:
Sie schaut ihn mit einer Mischung aus Überraschung, Zuneineigung und Verwirrung an, ehe sich ihr Blick zu einem Verstehen klärt. Sie sinnt eine Weile lang nach, bevor sie ihm antwortet:
Wir haben zusammen so viel erreicht und auch durchlebt. Fanada ist noch frei und es geht der Stadt, trotz all dem Schrecklichen vergleichsweise gut. Das Waisenhausprojekt nähert sich seinem Ziel an und die Gilden haben keinen all zu großen Widerstand geleistet. Die Baroness Lioncoer erweist sich als sehr großzügig und ihr Protectorat und ihre Hilfe und Unterstützung in vielen Dingen sind ein wahrer Segen.
Sie streicht sich eine Haarsträhne, die ihr immer wieder eigenwillig ins Gesicht fällt, zurück.
Es geht doch eigentlich um ein viel höheres Ziel, als nur das Amt des Bürgermeisters. So lange es hier keine Ordnung gibt und keine klare Linie, wird die Stadt ein viel leichteres Ziel für Einflüsterungen und Unterwanderung sein. Wir brauchen einen Bürgermeister, der uns treu ist. Ich fürchte darum, daß...nun, das Haus das du genannt hast, es...
Sie scheint ein wenig verzweifelt.
...sieht nur seinen eignen Profit und vertritt nicht wirklich die Interessen der Menschen hier. Wenn es Timberstaem weiter bringt und sich sein Vermögen und sein einfluß dadurch mehren lassen, würde er seine eigenen Schwester verkaufen. Ich fürchte um die Satdt Richard, um alles was wir zusammen erreicht haben, um eine weitere Niederlage gegen den Wolf, das darf nicht passieren! Wen würdest du auf den Sthul setzen, wenn du die Wahl hättest?
Richard Brin von Fingara:
Ja, Marco ist mein Freund und Ja, er würde seine eigene Schwester verkaufen, wenn der Profit, den er daraus schlagen würde angemessen ist. Aber so sind die Menschen hier in Tangara. Sie haben keine, oder nur wenig Prinzipien und sie wollen es auch gar nicht anders. Marco kann selber nicht Bürgermeister werden, dafür hat er sich unter den Gilden zu viele Feinde gemacht, aber es müsste jemand sein, wie er. Es muß jemand sein, der aus Egoismus heraus handelt und für sich selber das beste herausschlagen will. Denn was das beste für ihn ist, das kann auch das beste für den Handel und damit die ganze Stadt sein. Egoismus ist wie viele der Gaben, die uns Szivar geschenkt hat nicht nur negativ, sondern ermöglich erst unsere Gesellschaft.
Ich habe in den sechs Jahren, die ich nun schon hier in Fanada bin hart lernen müssen mit solchen Menschen umzugehen, aber es funktioniert. Es ist eine stetige Gratwanderung, aus der aber dennoch viel Stärke erwachsen kann.
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