Hier und dort: In Engonien und außerhalb des Kaiserreiches > Gruppen auf Reisen im In- und Ausland
Der Ausweg aus den dunklen Landen
Esta:
Ein ergebenes Seufzen kam hinter der Stoffrolle hervor. Sie hielt still, abwartend, was da wohl jetzt hinter ihr gemacht würde und beobachtete dabei die zaghafte Annäherung vor ihr. Tene schien die Fauna nicht wirklich zu erkennen. Sie trippelte auf dem Handschuh hin und her, legte dann aber das Federkleid an, streckte sich und gab dann eine lange und aufgeregte Folge von melodiös-flötendem Schuhuhen von sich. Da wurde anscheinend reichlich Ärger von der Seele geplaudert.
Isaac:
Isaac besah sich Estas Wunde am Kopf. Es war nur eine große Platzwunde. Wunden am Kopf bluteten meist heftiger als gleichwertige an anderen Stellen. Er tastete ganz vorsichtig Estas Schädel ab um wirklich sicher zu gehen, dass nicht irgendwo etwas nachgab. Esta kommentierte sein Tasten mit gedämpften Stöhnen. Hin und wieder zuckte Sie auch zusammen. Er lies sich davon nicht aus der Ruhe bringen. Viel zu häufig hatte er dergleichen gesehen und behandelt. Auch wenn er sich aus dem Bereich des medicam zurückgezogen hatte. Einfache Wunden waren Routine. Wahrscheinliche hatte sie auch eine Gehirnerschütterung. Er nahm ihre blutigen und mittlerweile auch blutverkrusteten Haare in die linke Hand und hielt sie vom Kopf weg. Nicht das diese beim Heilen der Wunde einwuchsen. Dieser Fall war zwar selten, aber er hatte dergleichen schon einmal gesehen. Er erhob die Rechte und kanalisierte Kraft in diese.
Feuer das mir zu willen
erfülle diesen Körper.
Spende deine Wärme
und deine Kraft.
Ermächtige ihn,
sich zu regenerieren
und schwere Verletzungen
zu heilen.
Ingi mihi allubescam
adimple hoc corpus.
Gratifica tuo caldore
cum tuo postestate.
Eum potestatem da
se ad recreare
cum mala vulnera
ad sanare.
Mit den letzten Worten legte er Esta liebevoll die Hand auf den Kopf und lies das Feuer, die Kraft, die Wäme in ihren Körper übergehen.
Esta:
Die alte Sprache hinter ihr kam ihr schon immer mehr wie Gebrabbel vor, als alles andere. Sicherlich, ihr Meister sprach es etwas fließender als die meisten anderen Magier, aber es brachte ihr diese Sprache dennoch nicht viel näher. Die Worte waren ihr aber dennoch halbwegs bekannt, und die Wärme nach den kalten Kellerräumen willkommen.
Hmmmm....
Genießerisch schloss sie die Augen und ließ ihren Meister machen. Als sich die Heilung spürbar legte, drehte sie sich zu ihm um und lächelte ihn an.
"Viele Dank."
Achatania:
Tene hatte ja völlig recht. Ich entschuldigte mich für die Unannehmlichkeiten und kramte aus meiner Gürteltasche ein Nüsschen für sie hervor. Nein, nicht die gesalzenen, darauf achtete ich natürlich.
Isaac wirkte seinen Heilzauber. Wärme ging von ihm aus und übertrug sich auf Esta. Die Schwingungen waren angenehm und brachten auch mich ein wenig zur Ruhe.
Ich war sicher.
Ich war weg von der Schlacht.
Tief atmete ich ein, und Zwiebelduft erfüllte meine Lungen. Erleichtert gluckste ich. Zwiebel...
Esta bedankte sich bei Isaac. Und nun war es auch höchste Zeit, dass ich mich bedankte.
Ich fiel Isaac als erstes um den Hals. "Danke! Danke für die schnelle Hilfe!"
Ich drückte ihn und wandte mich dann zu Esta, der die gleiche Umarmung zuteil wurde. Nur dass ich mich hier etwas vorsichtiger verhielt, und mit den Hörnern besonders aufpasste.
"Danke, Esta! Und es tut mir wirklich unglaublich leid, dass ich dich so erwischt habe!"
Ich erklärte den Beiden was geschehen war: Dass ich in die dunklen Lande gezogen war, um weiter Spuren nach meiner Schwester nachzugehen. Dort in einer Taverne ausgeholfen hatte... und dass die Götter in dieser Welt stritten. Alle Portalreisen wurden durch die erst vor zwei Tagen neu aufgebaute Barriere eines Gottes verhindert. Aber ich musste zurück in die Apfelhaine: Dort war ein Familienfest anberaumt, dem ich nicht fernbleiben sollte.
Doch die Götter dort in den dunklen Landen wurden wütender und wütender. Ich hätte ihnen eh kaum etwas entgegenstellen können. Chaos, Intrige, und Verrat waren dort auf dem Vormarsch. So hatte ich meine Flucht zwar angedacht, aber musste mir schnell eigestehen, dass ich diese Barriere nicht brechen konnte. Ein Glück, dass ich an Esta gedacht hatte, und die Kette sich noch in ihrem Besitz befand...
Diese Kette... Pan sagte es sei ein unendlicher Tausch...
Sie wurde mir damals von einem Soldaten geschenkt. Doch hatte er sich davon versprochen mir näher zu kommen. Ein Lächeln und ein Danke waren ihm als Tausch nicht genug gewesen. Und als er mehr einforderte, sagte ich ihm es würde mir leid tun, dass er sich mehr erhoffte, aber ich werde ihm nicht mehr tauschen können. Die Kette könne er zurück haben, bot ich ihm an.
Doch sein Blick war verletzt und voller Wut und Hass und Rache... Als ich mich zurückzog kam er mir nach!
Ich hatte selten so viel Angst. Mit zitternden Händen verschloss ich noch die Tür der Hütte in der ich untergebracht war. Dann hörte ich von draußen ein herzzereißendes >Klirr<
Ich weckte meine Mitbewohner der Hütte und erzählte davon. Als sie hinausstürmten sahen sie die Scherben. Er hatte meinen einen Krug der draußen auf der Treppe stand genommen und ein paar Meter weiter auf den Boden geschmissen um sich zu rächen.
Die Kette erinnerte mich bis heute noch daran. Und so vertraute ich sie auf der letzten Winterwacht Esta an, damit sie eine bessere Verwendung dafür fände.
Ich bat um etwas zu trinken. Von der Reise und von dem vielen erzählen hatte ich nun doch Durst bekommen.
Isaac:
Isaac war mehr als nur überrascht, als ihm die Fauna um den Hals fiel. Und er hatte keine Ahnung, wie er auf so viel Herzlichkeit reagieren sollte. Er verkrampfte sich leicht und seine Hände hingen nutzlos an ihm herab. Achatania brauchte keinen Trost, sie brauchte keine Umarmung. Er war klar überfordert.
Zu seinem Glück lies sie schnell von ihm ab und er sackte sichtlich erleichtert etwas zusammen und atmete tief ein. Er war unsagbar müde. Ermattet lies er sich auf den verbliebenen Stuhl fallen.
Das was Achatania von den Dunklen Landen zu erzählen hatte war durchaus interessant und besorgniserregend. Es war zwar nichts neues, dass sich dort die Götter im Krieg befanden und das diese Lande ihren Namen nicht umsonst trugen, doch welche Ausmaße es angenommen hatte, seit er das letzte Mal diese Lande bereist hatte... Seine Gedanken schweiften etwas ab. Er musste bezüglich des Portals im Keller weitere Maßnahmen treffen. Vielleicht sollte er ein paar Kristalle bereitstellen...
Er riss sich wieder zurück zu Esta und Achatania. Nun war es Achatania, welche wie ein Wasserfall oder wie Lyra erzählte und erzählte. Er konnte der Geschichte nur bedingt folgen, was wohl daran lag, dass er den Anfang nicht mitbekommen hatte. Zumindest konnte er sich keinen Reim darauf machen, was ein kaputter Krug mit all dem hier zu tun hatte.
Ein Satz den Achatania nebenbei hatte fallen lassen kam ihm wieder ins Gedächtnis. Als Sie gerade mit Ihrer Geschichte, geendet hatte und um etwas zu trinken bat fragte er Sie.
"Mäh, ähhh Achatania, du meintest etwas von einem Familienfest? Willst du etwa schon wieder weiter?"
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