Die Gebiete in Caldrien > Das Herzogtum Hanekamp

Tangara, nahe der Grenze zu Ahrnburg/Hahnekamp

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Bran:
Die Sonne schien durch das Blätterdach auf die kleine Lichtung. Nahe eines kleinen Baches standen fünf kleine Zelte, sowie ein Baldachin im Wald. Ein kleiner Zaun, kaum mehr als Flechtwerk mit vielen Blättern umgab die Zelte und diente mehr dem abschrecken von Tieren und dem Schutz der Zelte vor zufälligen Blicken.
Unter dem Baldachin hatten sich die Äxte versammelt und hielten Kriegsrat. Dabei standen alle Äxternen welche sich zur Zeit bei ihnen befanden.
Shangra und Bran am Kopf des langen Tisches hatten einige Karten ausgebreitet, auf denen die Baronie Feuerklinge, sowie die Herzogtümer Vorahnburg und Hahnekamp abgebildet waren. Die sehr detailreichen Zeichnungen stammten aus Ulrics Feder, der die Grenzen, Wälder und kleinen Flüsse im Winter in einem Gasthof kopiert hatte.
"In den letzten Wochen hatten wir Glück, da wir die Überraschung auf unserer Seite hatten. Doch der Wachtrupp an der Weißbachbrücke wurde sicherlich wegen uns aufgestellt. Und das Scharmützel war mehr als knapp." Sagte Branwin gerade und rieb sich die Seite, an der ein Soldat ihn bei eben jenem Kampf vor zwei Tagen hinter der Grenze erwischt hatte.
Seit dem sie mit Gorix, Svenja, Destus und den anderen nach dem Fest der Grenzen Richtung Feuerklinge gereist waren und beschlossen hatten ein mobiles Lager aufzuschlagen, waren sie jede Woche umgezogen. Somit blieb ihr Rückzugsort geheim und ihre Einsätze unberechenbar.
Doch seit der letzten Woche hatte der Herzog von Hahnekamp seine Patrouillien im Grenzgebiet verstärkt und ihre schnellen Angriffe auf Steuereintreiber, Botenreiter, Zollstationen, Holzlager, Mühlen und Nachschubkolonnen waren gefährlicher geworden.

Narecien:
Narecien stand am Rand des Tisches und hörte Branwin, mit verschränkten Armen, zu. Er war erst vor kurzem zu der Truppe hinzugestoßen und hatte das Fest der Grenzen versäumt da er noch etwas in der Heimat zu erledigen hatte. Mit seiner bunten, reich verzierten Kleidung und dem strahlendem Kettenhemd verriet nur die Axt welche um seinen Hals baumelte, dass er zu den Äxten und nicht den Äxternen gehörte.

"Bei Tempus Axt, sich mit den Truppen des Herzogs zu messen ist aber auch wesentlich ehrenvoller als wie ein paar Strauchdiebe Mühlen und Holzlager zu überfallen" polterte es aus ihm heraus.

Bran:
Bran sah den Neuling scharf an. In den letzten Wochen hatte er sich das eine ums andere Mal bewiesen, doch hatte er noch nicht so viel Erfahrung im Söldnerhandwerk wie er.
"Deine Ehrevorstellung ist edel und ich würde dir normalerweise auch zustimmen. Wenn es sich um ein Scharmützel oder einen zünftigen Krieg handeln würde. Allerdings ist das hier eine Fehde, bei der es darum geht, das einer der beiden Fehdeführer Klein bei gibt, sobald seine Kasse zu schmal wird. Sobald Menschen aktiv getötet werden, kann sich das ganze zu einem offenen Krieg entwickeln. Und das ist das letzte was Gorix und der Graf von Vorahrnburg wollen.
Shangra, Emma, Nessi und ich werden morgen nach Fanada reisen, um uns mit Gorix in Balerians Taverne zu treffen und Neuigkeiten auszutauschen. Vielleicht bekommen wir sogar neue Anweisungen. Ihr anderen macht weiter wie bisher. Schickt Nachrichten in die Zunft des gerechten Streitens wenn ihr das Lager verlegt während wir weg sind. Es sollte jedoch nicht lange dauern. Währenddessen hat Widu hier das Kommando über die Einsätze und Beorn über das Lager. Mit allem war jeweils dazugehört."
Bran sah seine Mitäxte an und nickte ihnen zu.

Narecien:
Narecien hob beschwichtigend die Hände

"Aye zu Befehl.
Wäre es dann aber nicht sinnvoller, soweit die Möglichkeit besteht, sich weiter ins Landesinnere zu schleichen und die Lieferungen an den Herzog direkt abzufangen? Seht hier der Meerbusen? Über das Wasser könnten wir schneller die Position wechseln, die se Brücke bedrohen und wären schon näher an der Hauptstadt sollte der Konflikt sich ausweiten. Den Bauern ihre Lebensgrundlage zu nehmen bedeutet nur das wir sie langsam töten."

Ulrich:
"Deswegen geben wir ihnen das vieles zurück damit eben genau dies nicht geschieht. Und ein weiterer Vorstoß wäre zu gefählich. Der Herr dieser Länder hat viele Männer und einen offenen Konflikt können wir nicht gewinnen. Und sollten wir uns beim einschleichen einen Fehler erlauben könnte unser Rückweg versperrt und wir in Gefangenschaft oder schlimmeres geraten."

In den letzten drei Wochen war einiges geschehen im Grenzland. Sie hatten, wie Branwin eben gesagt hatte, einigen Staub aufgewirbelt und die Grenze für alles was sich Steuereintreiber nannte wesentlich gefählicher gemacht. Waren es am Anfang nur eine kleine Kutsche mit zwei bis vier Mann Bewachung gewesen so waren es inzwischen gut ein dutzend Wachen mit denen sie so ihre Mühe hatten.
Es war bei den Kämpfen bissher sehr wenig Blut geflossen da die meisten ihrer Gegner gleich aufgegeben hatten als sie erkannten, dass sie in einen Hinterhalt geraten waren.
Wer würde schon gerne für die paar Einnahmen aus den umliegenden Dörfern sterben.

So waren die meisten Wachen gefesselt und geknebelt von irgendjemandem gefunden und befreit worden.
Doch die neuerdings eingesetzten Geleitschützer waren weniger fügsam und boten meist größeren Widerstand. Beim letzten Gefecht waren gar zwei von ihnen fast gestoben und auch bei den Äxten hatte es einige Verletzungen gegeben.

Das erbeutete Geld wurde zu einigen Teilen wieder in der Bevölkerung verteilt und mit den Worten "Eine Gabe des Herrn Voranburg" aus den Beuteln vor eine verdutze Zuschauerschar gekippt.
`Ziele des Krieges... öffentliche Meinung gewinnen´dachte der Offzier.
Sie waren alle ohne Wappen und Zeichen in den Wiesen und Wäldern unterwegs damit sie keiner als die Äxte erkannte. Auch seine markante Rüstung trug Ulric nicht. Ein einfaches Langes Kettenhemd und Armschienen, dazu eine braune Gugel und einfache Hose waren alles was er bei sich hatte. Auch sein Familienschwert in der roten Scheide lag im Zelt.

Es war nun etwa 5 Tage her das Branwin und die anderen das Lager verlassen hatten. Widukind hatte seine Aufgabe gut übernommen und leitete einige kleiner Angriffe auf Güter in der Umgebung. Beorn verwaltete das Lager und das kleine Lazarett was jedoch nicht allzuviel zu tun bekam aufgrund der Art ihrer Aufgabe so wenig wie möglich Blut zu vergießen.

All das war jedoch jetzt für Ulric vorbei. Er hatte es schon vor dem Einsatz den anderen erklärt und heute war der Tag gekommen an dem er nach Donnerheim losreiten wollte um sich dort mit Vanion zu treffen und gemeinsam nach Hinweisen auf dem Mantel des Jeldrik zu suchen.

So sattelte er sein Pferd und zog seine gewohnte Kleidung wieder an. Die Rüstung wurde angelegt und auch Mél, sein Schwert, hing wieder an seiner Seite.

Er würde den Weg über Engonia und dann weiter durch die Gebiete Pfauengrund und Sinerra nehmen um nicht zu lange in dem Gebiet Hanekamps zu verweilen.
Mit ihm zusammen verließ Widkind zu Pferd das Lager. Er würde durch die Nacht hinweg nach Brega reiten um dort nach Kunde von den anderen aus Fanada zu sehen.

So ritten sie ein Stück und nach etwa einer Stunde und einsetztender Dämmerung trennten sich ihre Wege an einer Gabelung.

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