Die Gebiete in Caldrien > Das Herzogtum Hanekamp
Tangara, nahe der Grenze zu Ahrnburg/Hahnekamp
Narecien:
"Habt Dank für die Erklärungen, schließlich muss ich noch viel lernen. Ich wünsche Dir eine gute Reise und viel Erfolg auf deiner Queste."
Widukind:
Brega:
Die Tür knarzt etwas, als Widukind das Gebäude betritt. Die genagelte Sohle klackt mit jedem Schritt über den Boden des Eingangsbereichs und wirbelt dabei Staub vom Boden auf. In der Hand hält er ein Bündel Briefe, dass es zu lesen galt. 'Wenn man sich nicht um alles selbst kümmert', denkt er begleitet von einem kraftvollen Seufzer. Sein Fuß stößt gegen die angelegte Tür zu seinem Arbeitszimmer und lässt diese aufspringen. Ein schmaler Lichtstrahl fällt durch jede der kleinen Lücken in den Fensterläden und erhellt den Raum gerade so weit, dass Widukind die Verschlüsse findet und den Tag hineinstrahlen lassen kann.
Der Staub in der Luft ist sichtbar, wie er über dem massiven Holztisch tänzelt, das früh-abendliche Gezwitscher der Vögel erklang im Raum und auf den Oberflächen und der Wand glitzert die Reflexion etwaiger metallischer Gegenstände. Ein kleiner Dolch funkelt, als sich der erschöpfte Mann auf seinem Stuhl niederließ und begann mit diesem unter den mehreren Urkunden der Quiriner Akademie, welche hinter ihm an der Wand thronten
die Briefe zu öffnen. Die meisten überflog er nur. "Aufnahmeantrag; Aufnahmeantrag; Steuer; Bürgermeister....oh, dass kommt gleich dran; Reperaturen;", weiter: "An die Zunft des gerechten Streitens, Landwacht, Brega, Tangara - Nur von einer Axt zu öffnen!...", diesen hatte er erhofft.
"Widukind, Beorn, Ulric, liebe Mitäxte - wie ihr wisst sind wir, um Gorix aufzuwarten nach Fanada zu Balerians taverne gereist.
Dort haben wir Avaris und Isindia getroffen welche jetzt mit uns reisen.
Denn auf der Taverne kam eine Nachricht für Damian, das seine Schwester wohl durch Kehlos (nicht persönlich) in einem Alamarkloster in der Baronie Sinnerra festgehalten wird.
Gorix wird uns nun mit einem Portal dorthin schicken, damit wir die Lage auskundschaften und Nähere Informationen über Infrastrukturen, eventuelle Truppenstärken und die generelle Lage vor Ort einholen.
Sasha und ihr neuer Begleiter, der Bronaq-Priester Havald werden uns begleiten.
Sobald wir mehr wissen senden wir wieder Nachricht an die Zunft.
Auf diesem Wege wird Gorix euch und hoffentlich bald wieder uns in Zukunft kontaktieren.
Beste Grüße Branwin."
Er las diesen Brief mehrmals, dann schob er ihn zu Seite und nahm sich den des Bürgermeisters vor. Er war aus seinem Vorzimmer, nichts besonderes. Einladungen, Hinweise, das Übliche. Die Sonne ging bereits unter als er sich durch die letzte Nachricht kämpfte. Er würde jetzt in der nahe gelegenen Schänke etwas gegen den Durst tun. Morgen dann galt es erst einmal die nötigen Antworten zu schreiben und den Markt aufzusuchen. Es würde wohl bestenfalls früher Nachmittag bevor er sich mit der Nachricht wieder für einige Tage zu Beorn aufmacht um die Gruppe nicht zu verlieren und den Auftrag weiter auszuführen.
Narecien:
Nachdem ein Großteil der Äxte das Lager verlassen hatte blickte Narecien sich mit verschränkten Armen um.
"Naaaaaa toll..."
Und damit begab er sich an den Stoffberg den er aus seiner Heimat mitgebracht hatte,
"wenn man schon nichts sinnvolles tun kann, kann man ja wenigstens an der Garderobe arbeiten"
Widukind:
"Verdammt, nichts als Bewuchs hier!", zischte Widukind böse. Mehrmalig hatte er sich beinahe bei einem Sturz über die Wurzeln verletzt und die eine oder andere Schürfwunde dürfte wohl im Lager der Reinigung bedürfen. Sein bis zur grenze entnervtes Gemüt über den Zustand des Waldes begann schon vor einiger Zeit langsam in Aggression umzuschwenken. Für gewöhnlich ist ein Wald sortiert und aufgeräumt. Bäume werden gekappt, das Unterholz gerodet. Ein Wald hat geordneter zu sein als der Marktplatz einer Stadt. Nur nicht hier. Sie hatten sich so weit ab der Dörfer und Siedlungen untergezogen um mit ihrer sehr geringen Mannstärke nicht auch noch unnötiges Risiko einzugehen. "Komm!" Er zog an den Zügeln des Pferdes, das hinter ihm trabte. Es schien weniger Probleme mit dem Boden zu haben, was ihn noch mehr ärgerte, andererseits schob er im gehen auch das gröbste auf Seite um einem Unfall vorzubeugen und kein Tier auf dem Weg zu verlieren. "Vielleicht hättet Ihr von eurem Gott lieber eine Kerze tragen sollen!", stieß er grimassierend heraus und verdrehte die Augen soweit dass sie auf den Gaul starrten, dann zog er weiter.
Auf dem Weg zum Lager, etwas früher:
"Halt!" Widukind schenkte dem Aufruf wenig Beachtung. "Verdammt, du Strolch. Halt, habe ich gesagt!" Ein Mann versperrte ihm den Weg auf dem er gerade den Weg zu den Anderen suchte. Das Licht der untergehenden Sonne strahlte aus dem Rücken des Fremden und Widukind konnte gerade erkennen, dass er wohl gerüstet, wie auch bewaffnet war. Er ließ das Pferd anhalten und besah sich der Gestalt von oben. 'Verdammt.' Das Wappen war eindeutig: Hahnekamp.
"Ihr seid zu weit draußen, dass ist nicht mehr das Herzogtum, aber wenn Ihr wollt kann ich Euch dorthin führen. Ich muss sowieso in die Richtung."
Der Mann sah sichtlich verärgert zu ihm hinauf. "Ich weiß sehr wohl wo ich bin, Bursche, auf der Straße in der in letzter Zeit Gesinde sich rum treibt und Leute überfällt."
"Dann, bitte ich doch lieber um EUREN Geleitschutz. Jetzt verstehe ich auch, warum jeder in Brega so schockiert geschaut hatte, als ich meinte ich zöge nach Ahrnburg weiter." Widukind gab sich die besten Mühen seine beste schauspielerische Leistung zu geben. Sie schien nicht wirklich zu imponieren. "Das könnt Ihr jemand anderem erzählen, was habt ihr in den Taschen?" Widukind saß ab und öffnete die Großen Satteltaschen, die daraufhin von der Wache kontrolliert wurden. Er versuchte trotz steigender Nervosität langsam und ruhig zu handeln. "Papier, Verbandszeug, Fleisch, Backwaren,...", der Störenfried benannte jeden Gegenstand den er fand. "Einige Liter Bier,..." Er zog an den Gurten und der Streitaxt wurde klar, dass der Unhold dabei war seine Liebste Fracht zu konfiszieren. "Äääh,...", er brach dazwischen. "Das ist Eigenurin." "Häh?" "Pisse!Nun, wenn ich so voll geladen auf dem Pferd bin und länger reite, da falle ich schon Mal runter, ich bin ja nicht so groß." Widukind zog die Mundwinkel künstlich bis zu seinen Ohrläppchen hinauf. " Und zur Reinigung von Wunden führe ich immer Urin mit."
"Bah, du Bastard, dafür gibt's Alkohol." "Aber nein," , er empfand sich langsam selbst als lächerlich. "Das verbietet mir mein Glaube, ich darf keinen Tropfen auch nur an meinen Körper lassen." "Soso, von welchem Gott reden wir denn da?" Er hatte es übertrieben. Nun stellte der Wachmann die Durchsuchung ein und inspizierte lieber Widukind selbst mit voran gehaltenem Speer. " Der...grooooße....Shaaaa...Wooool...ter...Shawolter." "Shawolter?" Widukind nickte. "Und der....?" Er sah Widukind tief in die Augen. "Der lebt heute im Lande...einem göttlichen Lande vooon...Ero...moooon....nia...Im Land von Eromonia. Uuuund....weil er gegen Alohol ist, kann er .... Morgens immer früh aufstehen. Deshalb ist die Sonne auch morgens da. Das ist der Gott, des Lichts." "Nie gehört. Sehr wohl meine ich aber so einen Axtänhänger wie an eurer Tasche schon mal gesehen zu haben. " "Das ist die Axt...des Shawolter. Damit hat er damals .... also... Die Menschen sahen früher nur dem Bier nach und ihre Blicke hingen an jedem neu gefüllten Fass Bier. Diese Begierde war vernichtend für das leben, so kam...äh...Ero...ich mein Shawolter und schlug mit seiner Axt ein Loch in das Fass. Die Menschen aber ließen in Trauer um das Bier den Blick noch immer nicht ab und betrachteten diese...." Der Söldner wusste nicht ob er Lachen oder weinen sollte, aber jetzt konnte er nur noch einem völlig überforderten Kopf nachreden. "...diese feuchte Spalte. Und so kam Shawolter auf die Idee dem Mann, der was erreicht ein Fass als Bauch zu geben und der Frau das Abbild des zerschlagenen Fasses auf den Körper zu setzen um die Begierde zu sichern und den Menschen ein Equilibrium zu schaffen." Die Wache rieb sich dabei den Bauch, wobei sie sichtlich versuchte es unbeabsichtigt wirken zu lassen. "Weil der Mann damals noch Bier aus dem kaputten Fass le.." "Das reicht!" "Nun der Zapfhahn.." Jetzt hatte er einen Lauf. "Das reicht!", rief die Wache erneut. "Was habt Ihr beabsichtigt?" "Na, einen Freund in Vorahrnburg besuchen. Ich habe sogar frei bekommen vom Holz ernten. Wenn Ihr wollt, wir können gemeinsam ziehen. Mein Freund und ich wollten eh noch das Freudenhaus besuchen. Ich lade euch gerne..." "Nicht nötig." Ein kräftiges Winken deutete dem Söldner endlich sein Weiterkommen an. "Ziehen gefälligst weiter."
"Wie ihr meint.", empfiehlt sich Widukind und besteigt erneut das Pferd. "Jetzt haben wir so schön geredet, da komme ich nicht mehr im Sonnenschein an." Die Wache lacht nur und ruft ohne sich noch mal umzudrehen: "Vielleicht hättet ihr von eurem Gott lieber eine Kerze tragen sollen."
Wieder in der Nacht:
Endlich sieht er die kleinen schwachen Lichter aus den Grubenfeuern. Widukind betritt das Lager und bindet den Gaul an einem Baum fest. Die Schweren Taschen entfernt er noch vom Sattel und stellt etwas Wasser für das Tier hin, bevor er mit dem Bierfässchen unterm Arm an das Feuer tritt.
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