Der Städtebund von Tangara > Hier und dort in Tangara
auf dem Weg zur Akademie, Sommer 268 nJ
Arienne:
Arienne hatte die sich nähernden Schritte gehört und kurz aufgeschaut. Sie sah, dass sich Lorainne und der Mann sowie Vanion und Berengar herüber kamen. Sie nickte und wandte sich wieder ihrem Schriftstück zu.
Als Lorainne sie ansprach zuckte sie zusammen und die Feder hinterließ einen Linie auf dem Papier.
"Guten Morgen, Chevaliere."Arienne legte die Feder beiseite und drehte das Papier auf dem nur drei Zeilen geschrieben standen, auf den Kopf sodass die leere Rückseite oben lag. "Ja natürlich, gerne gebe ich euch Papier und Tinte. Ihr könnt auch meine Feder haben, ich komme gerade eh nicht weiter." Die junge Frau öffnete das Kistchen, dass neben ihr auf dem Tisch stand und holte drei Blätter heraus und reichte sie der Chevaliere: "Wenn euch das nicht reicht, ich habe noch ein paar."
Sie stellte das Tintenfass rüber auf die andere Seite des Tisches und legte die Feder dazu.
Arienne wandte sich dann auch den anderen zu: "Guten Morgen werte Herren."
Sie sah zu dem Mann der sie angesprochen hatte: "Wir kennen einander noch nicht. Mein Name ist Arienne von Mühlenbruch. Ja ich habe recht gut geschlafen. Danke der Nachfrage. "
Francois:
Francois war überrascht ob der direkten Antwort der Mademoiselle, war die Frage doch allgemein gestellt. Aber so ergab sich zumindest die Gelegenheit der Vorstellung,was am Abend nicht möglich war.
„Mein Name ist Francois, ich bin der Feldwaibel der Garde des Hauses zu Goldbach. Erfreut eure Bekanntschaft zu machen, Mademoiselle. Eurem Namen nach stammt ihr ebenfalls aus Caldrien?!“
Vanion:
--- Zitat von: Berengar von Thurstein am 04. Jul 18, 19:28 ---...
Nun wurden seine Züge wieder ernst. "Ich hoffe, dass ich ihm gelegentlich Ehre mache mit meinem Tun, meinen Methoden und meinen Erfolgen. Mein Rat wäre, dass du ein Schillhard für Arienne sein solltest, ohne dabei aufzuhören, Vanion zu sein."
--- Ende Zitat ---
Nachdenklich sah Vanion Berengar an, dann wanderte sein Blick unwillkürlich zu Lorainne. Als Berengar seinem Blick folgte und Vanion dies bemerkte, schmunzelte der caldrische Ritter. "Die Lehren deines Rittervaters waren wohlgesetzt und weise. Eine gute Schule. Meine Knappenzeit war eine andere. Mein Werdegang ist es, der mich von anderen meines Standes unterscheidet, und der mich zu dem gemacht hat, was ich bin. Lorainne hat wenig Worte verloren, aber stets durch Taten geglänzt. Sie ist das Vorbild, dem ich nachgeeifert bin über lange Jahre. Durch meine Adern fließt firngarder Blut, aber aufgewachsen bin ich als Bauer in Tangara, und man belächelt die förmlichen Adligen dort. Mein Vater hat das allerdings nie zugelassen, und mittlerweile weiß ich, weshalb. Ich wünschte nur... Ich - ich wünschte, ich hätte es ihm sagen können. Er hat nie erfahren, dass er mehr war als der Sohn eines Vaters, den er nie kennengelernt hatte."
Für einen kurzen Moment sah Vanion ins Leere. Sein Blick war zwar immer noch auf Lorainne gerichtet, aber ging gradewegs durch sie hindurch, hinein in die Verangenheit und die Erinnerung. Dann schüttelte Vanion kurz, aber heftig den Kopf und verwies die Melancholie und Traurigkeit zurück auf den Platz, auf den sie gehörte.
"Ich will mir zu Herzen nehmen, was du mir von Schillhard berichtet hast, Berengar. Und ich will ihr berichten von den Taten, die Lorainne de la Follye des Joux vollbracht hat. Von Ehrenhändeln will ich ihr erzählen, zwischen dem Herrn Berengar und dem Schwanenritter, und auch von den Edlen aus der Vergangenheit, on Jacques de Molet und Simon de Bourvis. Und die Legenden, die den Mantel Jeldriks umranken, ihn einschließen in der Vergangenheit."
Und damit machten die beiden sich auf den Weg zu Francois und Lorainne, die ihrerseits bei Arienne angekommen waren. Er begrüßte die anderen freundlich, und plötzlich durchströmte ihn ein Hochgefühl: Lorainne stand vor ihm, daneben der hochgewachsene Berengar, und auch der wehrhafte Francois aus Goldbach gehörte irgendwie dazu, obwohl er keine Ritterwürden trug. Mit dieser Truppe würde Vanion sich so manchem Feind entgegen stellen.
Aber bis es dazu kommen konnte, musste er erstmal seine Fahrt beenden. Vanion seufzte, und als Lorainne ihn ansah, wusste er, dass sie ihn verstand. Auch ohne Worte. Der hochfliegende Ritter brauchte ein wenig mehr Bodenhaftung, und das halbe Jahr im Kloster würde ihm dabei helfen - vorausgesetzt, die Mutter Oberin würde sein Wort annehmen, dass er sich nach seiner Fahrt auf ein Jahr und einen Tag dort einfinden würde.
"Lorainne, dieses Schreiben hier ist für die Mutter Oberin bestimmt. Bitte händige es ihr aus, wenn du ihr berichtest. Und nun - Arienne, ich hoffe, du hast gut geschlafen. Wenn noch Zeit ist, möchte ich unsere Übungen, die wir gestern etwas unüberlegt und improvisiert ..." - Vanion rieb sich über den schmerzenden Oberarm und sah Lorainne vorwurfsvoll an - "... durchgeführt haben, vertiefen. Sobald wir in Voranenburg sind, werden wir uns gepolsterte Wämser besorgen und mit Holzschwertern aufeinander eindreschen."
Berengar von Thurstein:
Berengar schwieg als Vanion in die Runde grüßte, nickte nur allen kurz zu und beobachtete dann still die Situation. Als ein Wind durch das Laub raschelte und mit Lorainnes Haar zu spielen begann, sah er kurz das Blut auf Francois´ Gesicht, und das schmerzverzerrte Gesicht der Chevaliere, als die Erinnerungen ihn nach Graufelden am Arden trugen. ´Ich würde für jeden von euch sterben, wenn ihr dadurch nur einen weiteren Tag leben würdet...´
So schnell wie der Anhauch ihn ergriffen hatte, so schnell war es auch vorüber. Nur das kalte, leise Lachen Isabellas schien vom Wind noch immer zu ihm heran getragen zu werden... "Verflucht sollst du sein..." Er hatte die Worte ausgesprochen ohne sich dessen bewusst zu sein... leise, aber doch für alle Anwesenden deutlich hörbar.
Arienne:
"Ich bin ebenfalls erfreut euch kennen zu lernen, Herr Waibel. Ja ich stamme aus Süd-Caldrien. Mein ehrenwerter Vater Johann von Mühlenbruch ist Lehensmann unter dem Grafen von Voranenburg", anwortete sie auf dessen Frage.
Sie warte noch kurz, stellte dann das Kistchen auf das Papier, damit es nicht wegflog und wandte sich an Vanion: "Gerne setze ich mit euch die Übungen zum Kämpfen fort. Euer Plan klingt gut. Es mag gestern improvisiert gewesen sein, aber es hat Spaß gemacht und ich habe auch schon gelernt, dass ein Kapf oft nicht nur mit dem Schwert ausgetragen wird. Dies habt ihr in eurem Gerangel mit der Chevaliere eindrucksvoll gezeigt."
Sie blickte Runde und erschrak als Berengar fluchte. Sie sah zu dem großen Ritter, wagte aber nicht zu fragen, was los war, denn sein Gesicht wirkte hart und verärgert.
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