Die Gebiete in Caldrien > Das Caldrische Imperium

Ein Kender auf Burg Goldbach (Sommer 268 n.J.)

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Anders:
Anders zwinkerte dem kleinen Mädchen zu während sie sich davon machte. "Schlaf gut und bis morgen.", rief sie ihr hinter her und grinste leicht. Wahrscheinlich würde Amelie sie morgen bei Sonnenaufgang aus dem Bett hohlen. Leise kichernd setzte sie sich wieder auf um dann Fleurs Blick zu begegnen. "Wir? Gar nichts. Also nicht das ich es aushecken bezeichnen würde.", grinste sie die Wäschemagd an. "Ich hab ihr einfach nur gesagt, dass wenn wir morgen Zeit finden sie auf Springer reiten darf wenn er dazu Lust hat. Sie hat mir erzählt, dass sie gerne reitet und naja Springer ist mein Pferd. Von daher hielt ich das für eine gute Idee." Sie blickte in die Richtung in die Amelié verschwunden war. "Sie ist sehr aufgeweckt.", fügte sie hinzu.

Lilac:
Fleur runzelte kurz die Stirn, dann nickte sie ernst.
"Oui, das ist sie. Manschmal ist sie zu aufgeweckt, befürschte isch."

Die Wäschemagd zögerte kurz, dann setzte sie sich zu Anders.

"Isch weiß manschmal nischt, was isch tun soll, wisst Ihr?! Sie ist die Tochtär einär Wäschemagd, als leibeigenö gäborän - da sind die Möglischkeitön, die sie 'at überschaubar. Isch befürschte, sie verste't nischt, wo ihr Platz ist, non?!? Sie lernt lesön und schreibön und all das und sie 'at Spaß am Reitön. Abär ihr Weg wird sie nischt dort'in fü'ren, wo sie diesö Dingö gebrauchön kann..."

Fleur schüttelte betrübt den Kopf.

"Sie sieht Eusch und all die anderön 'ier am 'ofe und glaubt, dass auch sie einös Tagös auszie'ön und Abenteuär erlebön wird..."

Sie rang etwas verzweifelt die Hände.
"Verste't misch nischt falsch - isch würdö es ihr gönnän. Abär sie muss lernön, realistisch zu sein!"

Anders:
Überrascht blickte Anders Fleur an die sich plötzlich neben sie setzte und anfing über ihre Sorgen zu sprechen. Das war ihr zwar nicht neu, schließlich kamen ihre Freunde auch manchmal zu ihr, aber Fleur war ihr nicht so vertraut wie manch anderer.
"Also zuerst mal musst du mich nicht ihrchsen oder euchsen. Ich find das immer komisch, weil ich bin ja keine Dame und so. Ich bin Anders.", erklärte sie zunächst grinsend wurde dann aber ernst und schaue Fleur direkt an.
"Aber muss sie das denn wirklich? Jetzt schon? Ich meine... sie ist jetzt ... acht Sommer? Natürlich muss sie jetzt lernen wie man Wäsche wäscht und so... aber darf sie deshalb nicht mehr träumen? Ich meine... wie lange dauert das bei euch Menschen bis ihr Kinder bekommen könnt? Für sie noch 8 Sommer? 10? Bis dahin wird sie ein ganzes Stück gewachsen sein und auch verstanden haben wie das hier auf Goldbach so funktioniert. Aber selbst dann..."
Anders zuckte die den Schultern. "Wer weiß. Ich meine wenn man wirklich wollen würde das sie nur eine einfache Magd bleibt, warum sie dann mit Aines Schule konfrontieren. Warum soll sie lesen und schreiben können wenn sie es wirklich nie gebrauchen kann? Das ist doch verschwendete Zeit und Mittel so sagt man doch. Und ehrlich in meinen Augen wirkt Goldbach nicht so als würde es Zeit und Mittel einfach so verschenken. Je älter sie wird um so wahrscheinlicher ist, dass sie für irgendetwas ein besonderes Verständnis zeigen wird und so wie ich eure Gemeinschaft hier erlebt habe lasst ihr keine Perle im Schlamm liegen nur weil sie runter gefallen ist."
Sie blickte kurz auf ihre Hände während sie intensiv nachdachte und nickte dann ehe sie sich wieder aufrichtete.
"Nein. Ihr habt begonnen ihren Kopf mit Wissen zu füllen. Jetzt dürft ihr ihr auch das denken nicht verbieten! Aber wenn du dir wirklich Sorgen machst das sie mit ihrer Aufgewecktheit Probleme bekommt dann musst du dafür sorgen, dass sie sie in dem ihr möglichen Ramen einzusetzen beginnt. Ihr habt so viele Leute hier auf Goldbach, da wird es doch den ein oder anderen geben der ihr etwas beibringen kann was ihr nicht im Weg steht. Vielleicht kann ihr jemand etwas zu den Göttern erzählen, oder etwas über Kräuter, oder allgemein wie Dinge organisiert werden. Ich meine... du weißt doch was hier alles anfällt und was getan werden muss. Vielleicht findest du den passenden Ort für sie, der in ihrer Reichweite ist und den sie ausfüllen kann. Ihre Neugier zu bedauern oder weg zu wünschen, dafür ist es viel zu spät. Jetzt kann man ihr nur noch die Möglichkeit geben einen Weg innerhalb ihrer Möglichkeiten zu finden."
Sie schaute Fleur freundlich und fast entschuldigend an.
"Ich bin anders als du und sie. Ich bin anders als so ziemlich jeder hier. Ich hab mir diesen Namen schließlich nicht umsonst gegeben. Ich denke auch anders, aber selbst ich habe es geschafft mich an euch anzupassen oder anders herum. Ich habe mich eingegliedert, mache meine Aufgaben und trete niemandem auf die Füße. Das heiß aber nicht das ich auf den Kopf gefallen bin. Ich glaube meine Ideen sind unter meinen Freunden gleichermaßen willkommen wie gefürchtet. Und ich bin wie sie, neugierig und habe eigentlich nicht viele Chancen. Aber wenn ich das schaffe, dann schafft sie das auch um Längen. Denn sie hat hier bereits eine Gemeinschaft die ihr helfen wird den richtigen Weg zu finden und sie ist stark genug, dabei nicht ihre neugierige Art zu verlieren. Ich würde mir also nicht all zu große Sorgen machen, aber wenn es dich beruhigt kannst du ja ein bisschen voraus denken."

Lilac:
Fleur nickte, dankbar für Anders' mutige Worte.

"Oui. Anders. Isch bedankö misch für Eu... deinö Weitsischt. Vermutlisch 'ast du Rescht. Und wer weiß schon, was Lavinia in ihrär Gnadö für ihr Kind geplant 'at."

Die Wäschemagd richtete sich auf und lächelte die Kenderin an.
"Isch danke Eu... dir für die Zeit, die du meinär Tochtär angedei'ön lässt. Und... na, von mir aus 'ast du meinen Segön, sie morgen auf dieses Pfärd steigön zu lassön. Aber wenn sie disch in irgendeinär Weisö belästigt, scheue disch nischt, sie fortzuschickön. Auch das muss sie lernön."

Sie neigte den Kopf, verabschiedete sich und ging davon.

Anders:
"Keine Sorge. Das mach ich schon. Guten Abend Fleur."
Sie nickte der Wäschemagd zu und beobachtete sie wie sie sie verließ. Dann sah sie sich um um etwas zu finden mit dem sie den angebrochenen Abend beschließen konnte. Plötzlich geriet Bewegung in die Menschenmenge in der Halle. Worte wurden weiter gesagt. Anscheinend war irgendwas am Tor los. Neugierig stand die Kenderin auf und schloss sich den anderen an um hinaus in den Hof zu treten. Dort beobachtete sie wie mehrere Leute mit Karren das Tor passierten. Als sie erkannte wer das war schlich sich ein breites Lächeln auf ihr Gesicht.

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