Die Gebiete in Caldrien > Das Caldrische Imperium
Burg Goldbach (Herbst 268 n.J.)
Francois:
Der Rottmeister nahm das Papier entgegen und brachte es in die Wachstube. Das würde wohl bis zur Ablösung warten können, schien ja nicht dringendes zu sein.
Lilac:
Der Tag schritt voran.
Julienne hatte ihre neuen Aufgaben bekommen - das Säubern der Bereiche, wo die Vögel saßen, das Auswaschen und Auffüllen der Badebrenten, das Putzen der Blöcke und Sprenkel, die Vorbereitung der Atzung, aufräumen und reinigen des Vorbereitungsbereiches und der Behältnisse, in denen die Atzung aufbewahrt wurde und die Pflege der Handschuhe und Taschen.
Gerade war sie mit letzterem beschäftigt - sie schrubbte Fleisch-, Feder- und Fellreste und sonstige Verschmutzungen von einem Handschuh und fettete ihn anschließend mit einem wohlriechenden Honigwachs.
Sie saß auf einem Hocker vor den Vögeln, sodass sie diese beobachten konnte, während sie arbeitete.
Nachher würde sie bei der Atzung helfen dürfen und gleichzeitig dabei assistieren, die Geschühriemen der Vögel instand zu halten.
Ihr neuer Vorgesetzter war ein Mann mittleren Alters mit großen Händen, der jahrzehntelang dem alten Falkner - seinem Onkel - zur Seite gestanden und entsprechend viel Erfahrung gesammelt hatte. Philippe "la Patte" Boulanger war, wie der alte Falkner, besonnen und ruhig, fast schon ein wenig wortkarg, und ein großer Hundefreund. Er hatte zuletzt fast alleine in der Falknerei gearbeitet, da sein Onkel ihm mehr und mehr die Verantwortung überlassen hatte, solange es nicht um Anlässe mit Madame ging.
Julienne war schon immer gern dort gesehen gewesen und besonders, nachdem sie die Falknereiprüfung in Zarorien bestritten hatte, hieß man sie herzlich willkommen.
Im Gegensatz zu ihr konnte Philippe nicht lesen, doch er wusste, dass sie das Falknerhandbuch des Grafen duMont kopierte und ließ es sich nicht nehmen, seine eigenen Erfahrungen zu den Greifvögeln Caldriens beizusteuern.
Gerade jedoch war sie der einzige Mensch in der Falknerei. Neben ihr lag die trächtige Hündin entspannt in der Sonne...
Francois:
Dem Rottmeister war die Sachen mit der Depesche doch nicht so geheuer, und so rief er sich einen der Knechte heran, der das Papier in die Schreibstube bringen sollte.
Weder Francois noch Edouard wussten jedoch, was sie damit anfangen sollten. Also machte Francois sich auf den Weg zu Mademoiselle Eponine. Da sie eh den meisten Teil der Korrespondenz für und von Madame erledigte, wäre auch dieses Stück bei ihr gut aufgehoben. Und zum Maitre müsste er auch noch...
Eponine:
Eponine nahm die Depeche dankend entgegen. "Eine Liste, ja?" Nun, vom bloßen Ansehen der Außenseite des Papieres wurde man nur bedingt schlauer und vermutlich handelte es sich um Aufstellungen aus dem Haushalt von Riche de Chêne oder Ähnliches, jedenfalls Verwaltungsangaben, die sich nicht von alleine in die Bücher übertrugen.
Geschäftig entfaltete sie das Papier und überflog die Zeilen.
Francois:
„Zumindest hat die Botin das wohl gesagt, ich weiss es nicht. Und es geht mich auch nichts an.“
Francois wartete kurz, ob er noch irgendetwas tun konnte.
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