Die Gebiete in Caldrien > Das Caldrische Imperium

Burg Goldbach (Herbst 268 n.J.)

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Lilac:
Nesrine stand gerade am Tor und unterhielt sich mit einem anderen Gardisten, als ein junger Stallbursche auf sie zukam.
Der Junge fasste sie sachte am Ellenbogen und raunte ihr etwas ins Ohr.
Nesrine entschuldigte sich bei ihrem Gesprächspartner und eilte hinter dem Burschen her in Richtung Stall.

Dort angekommen bedankte sie sich rasch und trat dann zu Hexes Verschlag, wo sie Julienne im Stroh sitzen sah. Das Pferd kam heran und stubste sie energisch mit dem Maul an.

"Friss misch nischt, oui?!", sagte Nesrine leise und betrat den Verschlag.
Und entgegen ihrer sonstigen Art ließ Hexe es zu und trat sogar einen Schritt beiseite, nicht jedoch, ohne Nesrine weiter zu stubsen.

Als die Gardistin sich neben Julienne in die Hocke gleiten ließ, war ihr durchaus etwas mulmig - das Pferd wurde nicht umsonst von vielen als "vermaledeitär Sauerbratön!" beschimpft.
Doch die Stute war ungewöhnlich ruhig, ja, man könnte fast sagen, sie wüsste nicht, was sie tun sollte.

Nesrine nahm die andere Frau in den Arm und Julienne ließ sich gegen sie fallen. Nesrine wusste nicht, was sie sonst tun konnte und so flüsterte sie immer wieder "Isch bin da. Isch bin da." und küsste Julienne auf den Kopf.

Schließlich beruhigte sich Julienne wieder und Nesrine fragte sie, was denn los wäre.
Julienne sah die andere Frau völlig überfordert, mit verquollenen Augen und schniefender Nase an.
Zunächst wusste sie nicht, wo sie anfangen sollte, doch dann begann sie endlich zu sprechen.

Sie erzählte von dem Brief, dem Gespräch mit Madame, vom ungehaltenen Weibel und von dem Papier, dass sie hatte aufsetzen müssen.
Nesrines Augen wurden immer größer. Und auch ihr Verständnis wuchs. Wer würde schon so eine Nachricht und die folgenden Entscheidungen von "oben" so leicht wegstecken?

Francois:
Francois kehrte mit zwei Krügen zurück zur Schreibstube,stellte dinen davon vor Edouard, und vertiefte sich wieder in Papieren... Berichte,Notizen...

Edouard:
Edouard nickte kurz als Francois den Krug hinstellte, und versuchte irgendwie sein Blick zu deuten.

Obwohl diese scheinbar nix verriet, kannten er ihm lange genug um zu wissen das ihm etwas wurmte.

Nach etwa eine Viertel der Stunde sagte er ;

"Der Kaffee ist gut wie immer.... Aber sie ist tiefschwarz wie dein Gemüt, und kam auch ohne Witz..."

"Was stimmt also nicht ?"

Lilac:
Nach einer Weile waren Juliennes Tränen versiegt.
Nesrine wollte wissen, wie es nun weiterginge.

"Erstmal bin isch noch in där Gardö. Dann werdö isch wohl als Gesellin in die Falknerei wechsöln. Isch weiß nischt, was Messire Jacques mir 'intärlassön 'at, abär Madame sagtö, es wärö nischt uner'eblisch."

Julienne zuckte ratlos mit den Schultern.
Nesrine schüttelte den Kopf und grinste etwas schief.
"Wär 'ättö das gedacht - du ein Bastard!"

Julienne grinste etwas verunglückt zurück.
"'ätte isch es nur frü'är gewusst! Wir... där Junkär und isch... wir 'abön uns so gut verstandön! Was 'ätten wir noch für schönä Zeitön 'abön könnän..."
Sie runzelte die Stirn.
"Wenn isch nur wüsstö, was är mir vererbt 'at..."

"Du wirst es erfahrön! Sagtest du nischt, dass är viel gelesön 'at? Vielleischt ein paar Büschär? Wer weiß, vielleischt 'at är dir auch einön seinär Vögel vermacht!", mutmaßte Nesrine.

"Mach disch nischt läscherlisch!", meinte Julienne ungläubig lachend und knuffte die andere Frau in die Seite.

Nun, da es Julienne wieder besser ging, standen die beiden auf und verließen Hexes Verschlag.
"Wirst du es den anderön erzählön?", wollte Nesrine wissen.

Julienne seufzte: "Isch weiß es nischt. 'eutö jedenfalls nischt. Für 'eute 'ab isch genug!"
Nesrine nickte verständnisvoll.

Die beiden gingen in die Küche, um etwas zu Essen zu ergattern. Julienne war nach der ganzen Episode ziemlich erschöpft und zittrig.


Die beiden bemerkten nicht, dass sie von einer unauffälligen Ecke beobachtet wurden.
Die alte Magd Adelais, Juliennes Mutter, wandte sich zum gehen. Offenbar ging es ihrer Tochter soweit wieder gut. Es hatte sie schwer getroffen, als sie sie aus der Schreibstube wanken sah...

Francois:
Francois blickte zur Seite und fragte „Was soll denn bitte an Kaffee witzig  sein? Und mein Gemüt ist allenfalls Mitternachtsblau...“

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