Die Gebiete in Caldrien > Das Herzogtum Hanekamp
Recht und Unrecht, Richtig oder Falsch?
Vanion:
--- Zitat von: Arienne am 04. Dez 18, 22:25 ---Arienne zuckte zusammen als ihr jemand die Hand auf die Schulter legte. Sie wandte den Kopf und sah dass es Vanion war, also entspannte sie sich wieder. Erst jetzt bekemerkte sie den Nieselregen und zog die Kapuze über den Kopf.
Sie lauschte Aufmerksam Vanions Worten. Sichtbar angespannt verfolgte sie das Gespräch der Männer. Ihr Blick wanderte dabei zwischen den Rittern hin und her.
Vanions verkrampfende Hand auf ihrer Schulter lies die junge Frau abermals zusammenzucken. Sie hob die Hand und wollte nach der des Ritters greifen ob seiner Worte ließ sie die Hand aber wieder sinken, zudem war sie sich unsicher wie Vanion darauf reagiert hätte. So wartete einfach sie ab und war froh, dass sich das Gespräch beruhigte.
Der Inhalt des Gesprächs trieb ihr, als für einen Moment Stille herrschte, Gedanken über ihren eigenen Weg in den Kopf: Auf was habe ich mich bloß eingelassen. Vielleicht hätte ich besser auf Vater gehört. Naja egal jetzt bin ich die ersten Schritte auf meinem eigenen Weg gegangen zurückgehen käme einem Aufgeben gleich...
In Gedanken bekam sie die Worte von Anders und Svenja nur halb mit und wieder erschrak sie als die Baronin ihr die Hand auf die Schulter legte. Arienne wandte sich der Baronin zu, nickte und setzte an etwas zu sagen, aber Svenja war schon halb Richtung Stall.
So folgte sie den anderen zurück Richtung Schankraum. "Danke." entgegnete sie Berengar als sie an ihm vorbei in die Stube trat. Nach dem sie ihren Mantel aufgehangen hatte, setzte auch sie sich wieder und aß schweigend, denn sie wusste nicht wie sie die Stille brechen sollte. Der Inhalt des Gesprächs schwirrte ihr noch im Kopf und so saß sie nach dem Essen nachdenklich am Tisch, den Kopf auf die linke Hand gestützt mit Blick auf die flackernde Kerze vor sich.
--- Ende Zitat ---
Vanion lauschte wie alle anderen schweigend der Geschichte, die Anders erzählte. Dann wandte er sich Arienne zu, die nachdenklich am Tisch saß.
"Lass nicht zu, dass diese Trübsal dein Gemüt beschwert", sagte er freundlich. "Berengar hat mehr gesehen als die meisten, und so ungern ich es sage, auch ich habe Dinge gesehen und getan, die ich mit mir herum trage. Das geht uns allen so, und in finsteren Stunden kommt die grimme Fratze der Vergangenheit zum Vorschein und lacht uns ins Gesicht. Aber das, was du zu erreichen suchst, bringt nicht nur Schmerz mit sich."
Er winkte den Wirt heran und bestellte noch eine Karaffe verdünnten Weines.
"Der Sieg schmeckt uns oft bitter, weil er mit Leben erkauft ist. Das war im Krieg so, das war auch später noch so, als wir um La Follye kämpften. Es ist kein Geheimnis, dass ich meinen eigenen Onkel erschlug, so, wie es kein Geheimnis ist, dass ich meinen Knappeneid brach, um diese verfluchte Tat nicht vollbringen zu müssen. Aber das Leben birgt auch gute Seiten! Das Tanzen zum Beispiel, oder das Beisammensein im Freundeskreis. Oder das Gefühl, tugendhaft gehandelt zu haben, im Sinne der Götter zu leben. Glaube mir, wenn wir nur das tun, was die Götter und die Tugenden uns weisen, so werden wir über uns hinaus wachsen. Was die Inquisition tut, ist falsch und wider göttlichen Willen. Wir sind es, die zwischen diesen Verblendeten und dem unschuldigen Volk stehen, und es ist an uns, zu schützen, was schützenswert ist. Meine Gelübde gelten dem Hause Voranenburg, und dieses Haus schütze ich mit Schwert und Schild. Auch dein Vater hat solche Eide geschworen, und es stünde der Tochter gut an, in diese großen Fußstapfen zu treten."
Svenja:
Svenja war in den Stall gegangen, um kurz nach ihrem jungen Wallach zu sehen. Sie wusste, dass er sich ungern von fremden versorgen ließ und so warf sie ihm noch einen großzügigen Berg Heu zu und kramte aus ihrer Tasche einen Apfel, welchen sie ihm liebevoll fütterte. Dann machte sie sich auf den Weg, um zurück in den Schankraum zu gehen auch wenn sie sich viel lieber neben Wildfang gelegt hätte, um dort zu schlafen.
Als sie schon fast an der Tür angekommen war, knackte eine der Dachbohlen lautstark, so dass Svenja einen schnellen Ausweichschritt machte. Leider hatte sie dabei versteckt im Heu liegende alte Mistforke übersehen und rutschte mit dem Knie voran in die rostigen, aber scharfen Spitzen, wobei ihr ein lauter Fluch entfuhr, welcher überaus nicht einer Baronin würdig war. Sie betastete kurz ihr Hosenbein und beschloss, die Zähne zusammenzubeißen.
Aber sie würde eine ihrer Zofen bitten müssen, die Hose zu flicken. Unwillkürlich musste sie lächeln, endlich mal etwas positives, wo sie wirklich eine unfassbar schlechte Näherin war. Im Kloster hatte sie dafür ständig Prügel bezogen.
Mit einem leichten Stocken im Schritt betrat sie wenige Augenblicke später den vom Feuer gewärmten Raum, in welchem es sich die anderen zumindest augenscheinlich bequem gemacht hatten.
Arienne:
Arienne lehnte sich wieder nach vorne als Bergengar sprach. Sie nickte zustimmend und richtete ihre Aufmerksamkeit dann auf Vanion. Nachdem der Ritter geendet hatte, seufzte sie leise und nickte verstehend: "Ich war vorhin nicht von Trübsal beschwert. Deine und Berengars Worte haben mich einfach nachdenken lassen. Ich habe selbst ja noch keine eigenen Erfahrungen im Kampf. Ich habe es immer nur mitbekommen wie nahe es meinem Vater und seinen Männern oder auch meinem Bruder gegangen sein muss, wenn sie von einem Kampf zurück kamen. Leider reden sie nie über das erlebte, jedenfalls nicht mit mir. Ich kann sie jetzt etwas besser verstehen, gänzlich werde ich das wohl erst nach eigenen Erfahrungen können.
Selbstverstädlich hat das Leben seine guten Seiten und die sollten keinesfalls zu kurz kommen. Sie zeigen uns für was es sich zu kämpfen lohnt und lassen dabei zum Glück oft das Kämpfen in den Hintergrund rücken," sie machte eine kurze Pause und trank den letzten Schluck aus ihrem Becher.
Die junge Frau griff dann nach dem Krug verdünntem Wein den der Wirt kurz zuvor auf den Tisch gestellt hatte, mit der anderen Hand zog sie Vanions Becher herüber und schenkte ihm nach ehe sie ihren eigenen Becher füllte. Nach einem weiteren Schluck ging sie auf Vanios letzte Worte ein: "Naja, ich fürchte meines Vaters Fußspuren sind momentan noch etwas zu groß für mich, aber ich werde mich an ihnen orientieren. Mein Ziel ist es aktuell noch meinen Weg deutlicher festzulegen, wie du, mein Vater und mein Bruder für den Grafen und seine Familie sowie das Volk und Land zu schützen gehört dazu...
Ich habe letztens so meine ich einen ersten Schritt in diese Richtung getan: Es war im Oktober im Wegkreuz. Du warst noch nicht da, aber ich habe die Verlesung des letzten "Erlasses" der Inquisition mitbekommen. Der Bote hat ja unter anderem verkündet, dass Kelos die Ehe zwischen der ehrenwerten Amabilis Leonie Talen und ihrem ehrenwerten Gemahl Flamen Magnus Solis Alamariani Damian für anuliert erklärt. Es war ein paar Minuten später als die Amabilis seitlich von der Theke stand, da trat der Bote an sie heran und sprach mit ihr. Sie wirkte etwas verunsichert und alleingelassen, ich habe mich daraufhin einfach neben sie gestellt um ihr und dem Boten zu zeigen dass sie nicht alleine steht. Im weiteren Gespräch... es war eher ein Monolog seinerseits hat er sie so direkt zwar nicht bedrängt, aber seine Worte ließen die Amabilis und mich im Unglauben zurück, denn er riet ihr, die ja jüngst erst Mutter geworden, war doch ernsthaft sich zu überlegen den Voranenburger Hof zu verlassen... Naja kurz um es hat sich gut angefühlt der Inquistion in Gestalt des Boten die Stirn zu bieten, auch wenn es nur eine kleine Geste war."
Sie hörte die Türe und sah, dass Svenja hereingekommen war. Einen kurzen Moment blieb ihr Blick bei der Baronin, dann tippte sie Anders an: "Sag mal meine ich das nur oder humpelt die Baronin etwas?"
Schließlich wandte sich ihr Blick wieder zu Vanion.
Vanion:
Vanion wollte grade auf Ariennes Worte antworten, als sie ihn unterbrach und auf Svenjas Humpeln hinwies. Sofort eilte der Ritter zu seiner Baronin und bot ihr an, sie zu stützen. Er geleitete sie auf einen Stuhl, und als ihr das Blut an ihrer Kleidung bemerkte, winkte er Anders herbei. Besorgt fragte er, was geschehen war.
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