Die Gebiete in Caldrien > Das Caldrische Imperium

Donnerheim-das Stadthaus der Baronin von Goldbach, Winter 268 n.J.

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Isabeau Lioncoeur:
Sie betraten die Stadt dieses Mal von Süden aus, aber das änderte mal so gar nichts an dem Stau an den Stadttoren und dem Gewusel der Straßen.
Die Menschen, die in die Stadt strömten, waren vornehmlich Händler und Bauern, es trafen sich wenige Adlige. Durch das unerwartet milde Wetter blieben viele so lange sie konnten auf ihren Gütern und versuchten sich für den kommenden Winter gut aufzustellen, ohne sich und ihre Nachkommen bis ins dritte Glied für den Kauf von Viehfutter zu verschulden.
Da die wenigsten eigene Häuser in der imperialen Stadt besaßen, versuchten die meisten die Kosten für gemietete Häuser und Wohnungen bzw. Gasthöfe zu senken, indem sie so nahe vor Midwinter wie möglich anreisten.

Isabeau war es nur Recht, so konnte sie zumindest die erste Woche relativ frei von sozialen Verpflichtungen verbringen und sich einrichten, bevor der tägliche Ritt zum Hof und ihre dortigen Aufgaben sie völlig in Beschlag nahmen.

Auch der schlimmste Stau nahm irgendwann ein Ende und so quälten sie sich durch die immer vollen Straßen bis zum Tempelbezirk und dem Stadthaus, wo sie von einem aufgeheizten Badehaus und einem guten Essen empfangen wurden.

Francois:
Die Gardisten und das Gesinde richteten sich im Haus ein, nachdem für die Damen alles hergerichtet war.
Der Maître zog sich umgehend in die Küche zurück und begann sein Werk.
Es waren zwar nicht wirklich die eigenen Räume und Betten, aber annähernd.
Dann betrat einer der Knechte den Hauptraum, ein viereckiges Bündel in den Händen, mit dem angebundenen Zettel „Depeschen“. Beim öffnen kam eine ganze Anzahl Briefe heraus. Madame, Edouard, Francois...
Die Papiere waren schnell verteilt, und die Empfänger vertieften sich in die Zeilen.
Zeilen, welche einiges in ihrem Leben ändern würden...

Edouard:
Verblüfft las Edouard die Depesche die er bekommen hatte.....   

"Inquisition.... Ketzer, Paktierer, Verräter.....Szivar..... Blutvergiessen.... Dämon.... verlassen.... Tod..... Lorraine.... Fanatiker...."

Völlig fassungslos las er erneut das Geschriebene... ´Lavinia stehe uns bei !!´ dachte er.... ´Ich muss das Madame bringen....´

Rasch stand er auf, und begab sich zur Madames Gemächer...

Francois:
Francois las die Zeilen, die Berengar ihm geschrieben hatte. Offenbar hatte Edouard einen ähnlichen Brief bekommen,wenn man seine Reaktion betrachtete...
 Dass ein Brief von Vanion an Madame in dem Päckchen war, soweit kam er nicht, da war Edouard bereits zur Tür heraus. ‚Sie wird es bereits wissen...‘ dachte er bei sich...

Dann legte er sich auf sein Bett und schloss die Augen... Leere...eine unbeschreibliche Leere machte sich in ihm breit...

Isabeau Lioncoeur:
Isabeau hatte sich nach dem Bad in bequeme Gewänder gehüllt und ließ sich von Fleur die langen Haare bürsten als Eponine  ihr einen Brief in die Hand drückte.
Es war ein Schreiben, welches mit einem Schwan gesiegelt war.
"Ah! Chevalier de Roquefort, was für Neuigkeiten mag er uns wohl bringen? Ob er sich dieses Midwinter..."
Während sie sprach öffnete sie das Schreiben und begann es zu überfliegen.

Als Eduard vor der Tür des Schlafgemachs ankam, hörte er einen gequälten Schrei, gefolgt von einem bitterlichen:
"Noooooooooooon! Pourquoi? POURQUOI!"
Durch die dicke Tür erklangen die schockierten Stimmen der Femmes des chambres, die offenbar nicht verstanden was geschehen war.
Schließlich hörte Eduard nur noch ein herzzerreißendes Schluchzen, welches ihn bis ins Mark traf. So hatte er seine Herrin noch nie weinen gehört.
Die Tür öffnete sich einen Spalt und eine sichtlich betretene Fleur trat hervor. Sie hatte auch Tränen in den Augen und sah Eduard ein wenig hilflos an. Schließlich räusperte sie sich und flüsterte:
"Ich glaube... ich glaube der Maître sollte Bescheid wissen, dass heute Abend kein gemeinsames Mahl stattfinden wird. Und... Trauer wird ausgerufen werden. Lass uns das Haus so gut es geht vorbereiten, damit Madame sich nicht darum kümmern muss, oui?"

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